Smart Home-Adapter
Homee, die Universal-Fernbedienung für das vernetzte Haus
Schön, all die Möglichkeiten zum Beispiel von Nest, Lifx, SmartThings oder tado, mit denen man Geräte zu Hause inzwischen per Fernsteuerungs-App bedienen kann. Nicht so schön, dass weder Hard- noch Software standardisiert sind und jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht.
Das hat zum Ergebnis, dass die verschiedenen Systeme nicht untereinander kompatibel sind. So kauft der genervte geneigte Anwender entweder mehrere Systeme, um wirklich all das automatisieren zu können, was er möchte. Dann hat er allerdings mehrfache Anschaffungskosten und muss mehrere Apps bedienen. Von möglichen Konflikten der verschiedenen Systeme untereinander und den meist hohen Preisen für die Anwendungen gar nicht zu sprechen.
Oder der Nutzer greift auf das System nur eines Herstellers zurück, muss dann aber auf einige Möglichkeiten der Automatisierung verzichten. Suboptimal. Beides.
Das dachten sich die Jungs vom Codeatelier aus Burgstetten bei Stuttgart auch. Jochen Scho?llig, Waldemar Wunder, Tobias Graf und Markus Graf, die 4 Gründer von Codeatelier, kennen sich aus dem Studium und brennen für Technik und Design. Sie wollen mit coolen innovativen Produkten den Alltag für alle ein wenig smarter und einfacher gestalten.
Ihr erstes gemeinsames Projekt ist Homee, ein modularer Adapter für die verschiedenen Smart Home-Systeme.
Herzstück von Homee ist der weiße Brain Cube, der via WLAN schon jetzt eHome-Lösungen wie Nest, Netatmo, Koubachi, Lockitron, Zigbee, Z-Wave oder EnOcean steuern kann. Für neue Systeme werden einfach weitere bunte Würfel aufgesteckt. Nach und nach soll immer mehr Systemen Homee beigebracht werden.
Mittels Apps, die im Web-Browser, auf iOs, Android und Windows laufen, werden die Geräte dann ferngesteuert.
Richtig cool sind die ‘Homeegramme’. Das sind – ähnlich wie bei ifttt – ganze Befehlsketten, die nach dem wenn-dann-Prinzip funktionieren. Auf t3n wird das Prinzip am Beispiel erklärt: “Zum Beispiel schaltet Homee die Heizung aus, wenn Hausbesitzer die Fenster öffnen, um das Haus mit Frischluft zu versorgen. Beginnt es dann zu regnen, erhalten Nutzer eine Warnnachricht auf ihr Smartphone.”
Homee gibt es für den Endkunden für 99,99 Euro. Und gezahlt wird dann nur für die weiteren benötigten Module, die man im Online-Store erwerben kann. So ist “Homee ist die erste Plug-and-Play-Lösung, die einen preiswerten Einstieg in das Gebiet Smart Home ermöglicht”, sagt Waldemar Wunder.
Auf der Roadmap stehen dann noch zusätzliche Features und Services für Pro-User, die dann via monatlichen Abos bezahlt werden.
Schon einiges an Preisen abgeräumt
Durch den Innovationsgutschein B Hightech des Landes Baden-Württemberg, eine Reihe von Preisen, zum Beispiel CyberOne, CODE_n, Telekom Innovations Contest, und einen Business Angel konnte Homee bisher ohne einen großen Investor nahezu im Alleingang entwickelt werden.
Ende 2013 hat Codeatelier versucht, via Indiegogo 100.000 Euro zu funden, um die Software zu komplettieren und die Hardware in Serie zu produzieren.
Homee: your home remote from Codeatelier on Vimeo.
Leider wurde das Funding-Ziel nicht erreicht. Dennoch soll laut crowdbiz Homee noch im Frühjahr 2014 auf den Markt kommen – man fand ein mittelständisches Unternehmen aus Baden-Württemberg als Produktionspartner.
Ich finde, der Name Homee passt wunderbar zu dem Produkt, bedeutet ‘Homie’ doch umgangssprachlich Kumpel. Und zu einem echten Kumpel in Sachen intelligentes Wohnen auch für den kleinen Geldbeutel kann Homee wirklich werden. Einer, mit dem man Pferde stehlen kann – na ja, oder besser: die Pferde zumindest elektronisch füttern und ihnen die Stalltür öffnen kann, damit sie auf die Weide und bei Regen wieder in den Stall können.