knowable: Kollaborations-Plattform für DIY-Bastler
Kollaborations-Tools gibt es reichlich. Für Projekt-Teams stellten wir schon asana oder plan.io vor, für Übersetzungsteams PhraseApp, unter Codern ist GitHub ein vielgenutztes Tool. Und selbst mit einigen Mind Mapping Tools können Teams online zusammenarbeiten. Was aber machen all die Tüftler, die gemeinsam Produkte Hardware kreieren wollen? Sie behelfen sich mit Workarounds – oder sie nutzen knowable (www.knowable.org).
knowable erlaubt Produktdesignern, Ingenieuren sowie Tüftlern und Bastlern, gemeinsam online Produkte zu entwickeln. knowable bietet diesen ‘Makern’ eine Plattform, auf der sie ihre Ideen diskutieren, ihr Team um Gleichgesinnte oder Experten erweitern und am Schluss ihre so entwickelten Produkte der Öffentlichkeit präsentieren können.
Bastler können ihre Projekte von der Idee bis zum fertigen Produkt verwalten. Fortschritte beim Tüfteln, Designen und Entwerfen können einfach und schnell festgehalten und mit anderen geteilt werden.
Einzelne Komponenten des Produkts können mit der Community oder dem eigenen Team diskutiert und die für den Bau oder die Produktion benötigten Dateien hochgeladen werden. Die gesamte Entwicklung eines solchen Projekts können die Nutzer dank eingebauter Versionierung immer wieder zu ihrem Ursprung zurückverfolgen.
Außerdem können sich Tüftler und Bastler mit anderen Tüftlern und deren Communities innerhalb eines eigenen, sozialen Netzwerkes vernetzen und austauschen.
knowable funktioniert also ganz ähnlich wie GitHub – nur eben für ‘echte’ Produkte und nicht für Code.
Diverse Websites und Portale beschäftigen sich mit einzelnen Aspekten des Maker-Movements: So werden auf intructables.com z.B. Anleitungen geteilt, auf GrabCAD 3D-Dateien oder auf Circuits.io Schaltkreis-Designs.
Im Gegensatz zu diesen kann auf knowable das gesamt Projekt abgebildet werden – vom CAD-File bis hin zum Schaltkreis. Nutzer können ganz einfach ihre bestehenden Dateien von anderen Plattformen bei knowable einbinden und so ihr Projekt im Ganzen organisieren und vorantreiben.
Noch ist das Projekt von Emanuel Schwarz und Simon Höher in der geschlossenen Beta-Phase, der Launch der Version 1.0 ist für den Herbst 2013 geplant.
Und noch liegt der Fokus auch nicht primär auf der Monetarisierung. Emmanuel Schwarz dazu: “Der Fokus unserer Arbeit liegt im Moment auf dem Ausbau der Community, der Verbesserung unserer Kollaborations-Features und dem Aufbau des Teams – und damit momentan noch nicht auf der Monetarisierung.
Dennoch haben wir natürlich verschiedenen Ideen, wie wir knowable monetarisieren können. Die Grundlage dafür bietet jedoch immer eine große und aktive Community – und genau die gilt es nun aufzubauen.”
Dennoch hat das Start-up, dessen offizieller Sitz in den USA ist, physisch allerdings momentan im betahaus Berlin arbeitet, schon erste Investoren für knowable gefunden. Schwarz: ” Seit Anfang 2013 sind wir Teil von Seedcamp, einem Accelerator aus London. Neben einer Startfinanzierung engagiert sich Seedcamp vor allem im Bereich des Mentorings und des Coachings. So hat uns der Accelerator u.a. mit auf seinen jährlichen US-Trip genommen, auf dem wir viel von erfolgreichen US Start-Ups und Firmen lernen konnten.
Seit dem Sommer dieses Jahres freuen wir uns auch über ein Investment von Hasso Plattner Ventures. Auch dieser Investor unterstützt uns mit Coaching, kritischem Feedback und einem großen Netzwerk.”
Fazit: Schöne Idee, diese Plattform. Meines Wissens gibt es noch nichts Vergleichbares. Und wenn man überlegt, wie die DIY-Welle sich gerade zum Tsunami auswächst, ist zu vermuten, dass viele Bastler und Tüftler das Angebot nutzen werden, wenn es denn gut funktioniert.
Übrigens: Ruby on Rails-Entwickler aufgemerkt: knowable sucht Euch für die Erweiterung seines Teams.