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Auf diese Startups steht Atomico in Deutschland

Der milliardenschwere Londoner Geldgeber Atomico investierte in den vergangenen Jahren in etliche aufstrebende deutsche Jungfirmen. Nicht alle Wetten gingen auf - siehe Lilium und Infarm. Die Hoffnungen liegen nun auf den beiden Einhörnern DeepL und Omio.
Auf diese Startups steht Atomico in Deutschland
Mittwoch, 2. April 2025VonAlexander

Der englische Geldgeber Atomico, hinter dem insbesondere Skype-Gründer Niklas Zennström steckt, legte zuletzt zwei neue Fonds (1,24 Milliarden US-Dollar) auf. Im Frühphasenfonds Atomico Venture VI  sind 485 Millionen Dollar, im Atomico Growth VI (Series-B-Phase bis zum Pre-IPO) 754 Millionen Dollar. Insgesamt verwaltet das Atomico-Team, das bereits in über 155 Unternehmen investierte, inzwischen ein imposantes Gesamtvermögen in Höhe von über 6 Milliarden US-Dollar.

In Deutschland ist der umtriebige Investor, der in der Vergangenheit in Firmen wie Klarna, Supercell und Stripe investierte, schon längere Zeit auf der Suche nach spannenden Investments. Bereits 2011 investierte Atomico in 6Wunderkinder (Exit an Microsoft). Seitdem sind etliche Investments hinzugekommen – zuletzt deeploi, DeepL und Vaayu. In den vergangenen Monaten machte sich Atomico im Zuge der allgemeinen Investmentkrise in Deutschland aber rar.

Aber auch Flops wie der Vertical Farming-Anbieter Infarm und das spektakulär gescheiterte Flugtaxi-Unternehmen Lilium werden das Atomico-Team nicht davon abschrecken, hierzulande weiter in spannende Firmen zu investieren. Hier nun das gesamte Portfolio von Atomico in Deutschland.

Atomico in Deutschland

DeepL
Seit 2009 kümmert sich das Kölner Unternehmen DeepL um Übersetzungen – zunächst mit Linguee, einer Internet-Suchmaschine für Übersetzungen. 2017 ging dann DeepL an den Start. 2018 stieg überraschend Benchmark in das Unternehmen ein. Index Ventures, ICONIQ Capital, Ontario Teachers’ Pension Plan sowie Altinvestoren investierten zuletzt 300 Millionen US-Dollar in DeepL. Die Bewertung des Unicorns stieg dabei auf 2 Milliarden US-Dollar. Mehr über DeepL

Mondoo
Das deutsch-amerikanische Cyber-Security-Startup Mondoo, das 2020 von Dominik Richter, Soo Choi-Andrews und Christoph Hartmann gegründet wurde, möchte großen und kleinen Unternehmen dabei helfen, Sicherheitslücken ausfindig zu machen – und zwar so früh und präzise wie möglich. In den vergangenen Jahren flossen rund 15 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Mehr über Mondoo

Omio
Über das Berliner Unicorn Omio, 2013 von Naren Shaar gegründet, können Nutzer Bahn-, Bus- sowie Flugtickets vergleichen und auch buchen. Der amerikanische Venture Lending-Geber Hercules Capital stellte Omio zuletzt eine Kreditlinie in Höhe von 120 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Die Investmentbank Lazard Asset Management, Stack Capital Group, NEA, Temasek und Co. investierten zuvor 80 Millionen US-Dollar in Omio. Insgesamt flossen bereits rund 500 Millionen Dollar in Omio. Mehr über Omio

Scoutbee
Das Unternehmen Scoutbee, das 2015 von Gregor Stühler, Lee Galbraith, Christian Heinrich und Fabian Heinrich gegründet wurde, erleichtert mit seiner KI-basierten Technologie die Lieferantensuche im strategischen Einkauf. Atomico, Lakestar und Co. investierten zuletzt 60 Millionen US-Dollar in die Jungfirma. 2022 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro und einen Verlust in Höhe von rund 15,6 Millionen. Mehr über Scoutbee

Vaayu
Das Berliner Startup Vaayu, 2020 von Anita Daminov, Luca Schmid und Namrata Sandhu gegründet, bietet eine CO2-Tracking-Plattform an, die sich speziell an Einzelhändler richtet. Atomico, CapitalT, Seven Seven Six sowie Angel-Investor:innen wie Cristina Stenbeck und Bryant Chou investierten zuletzt 11,5 Millionen US-Dollar in das Unternehmen. Mehr über Vaayu

Vay
Das Berliner Mobility-Startup, 2018 von Fabrizio Scelsi, Thomas von der Ohe und Bogdan Djukic gegründet, setzt auf das Trendthema autonomes Fahren. Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt dem Mobility-Startup zuletzt ein Darlehen in Höhe von 34 Millionen Euro. Zuvor sammelte das junge Unternehmen 95 Millionen US-Dollar – unter anderem von Coatue, Eurazeo, Atomico, Creandum and La Famiglia. Mehr über Vay

Y42
Das Berliner Unternehmen Y42, 2020 von Hung Dang gegründet, beschreibt sich selbst als “eine einfach zu bedienende, interoperable und skalierbare Plattform für die Erfassung, die Analyse und den Austausch von Daten”. Insight Partners und Atomico investierten zuletzt 31 Millionen US-Dollar in Y42. Die Bewertung lag nach unseren Informationen bei rund 150 Millionen (Pre-Money). Insgesamt flossen bereits 34 Millionen Dollar in das Unternehmen, das früher als Datos Intelligence bekannt war. Mehr überY42

Bonus: In der Vergangenheit investierte Atomico hierzulande zudem in das Listen-Startup 6Wunderkinder (Exit an Microsoft), das Automatisierungsunternehmen Arculus (Exit an Jungheinrich, das deutsch-amerikanische Geschäftsprozesse-Startup Automation Hero, den Münchner Lufttaxi-Hersteller Lilium und den Berliner Farming-Unternehmen Infarm. In Österreich unterstützt Atomico das Startup Bitmovin. In der Schweiz ist der Kapitalgeber bei Beekeeper, LakeraScandit und Teralytics an Bord.

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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.