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So können Startups mit virtuellen Anteilen ihr Business vorantreiben

Mit virtuellen Anteilen schaffen Startups nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern setzen auch einen Anreiz für Engagement. Im Gegensatz zur klassischen ESOP können die Vorteile über die Grenzen des eigenen Startups hinausgehen. Ein Gastbeitrag von Daniel Rintelmann.
So können Startups mit virtuellen Anteilen ihr Business vorantreiben
Montag, 27. Januar 2025VonTeam

In der Startup-Branche ist es nicht unüblich, dass man als neuer Mitarbeiter neben der regulären Vergütung bei Vertragsunterschrift eine Mitarbeiterbeteiligung (ESOP) erhält. Das kann je nach Umsetzung allerdings Auswirkungen auf die Steuerlast haben und bedeutet häufig organisatorische Herausforderungen für das Startup.

Anteile am Unternehmen zu vergeben, bringt aber sowohl für interne als auch externe Business-Partner einige Vorteile mit sich. Deshalb sollten sich Gründer trotz der Steuerproblematik und organisatorischen Themen unbedingt damit beschäftigen.

Damit alle Stakeholder sich fair behandelt fühlen und im Sinne des Startups agieren, müssen Gründer nur einige rechtliche und technische Punkte beachten. Mit Hilfe von virtuellen Anteilen mit dynamisierter Wertanpassung, die auf einer Blockchain gespeichert werden können, klappt das fast automatisiert.

Kollaboration durch virtuelle Anteile. Nur wie?

Virtuelle Anteile funktionieren wie Mini-Aktien, die nicht öffentlich gehandelt werden. Sie bieten Dienstleistern, Mentoren oder Partnern die Möglichkeit, durch ihre Arbeit oder ihr Wissen am Erfolg des Unternehmens beteiligt zu werden, ohne dass sofort liquide Mittel fließen. Der Wert dieser Anteile ist an das Unternehmenswachstum gekoppelt und wächst mit dessen Erfolg. Im Gegensatz zur klassischen Mitarbeiterbeteiligung stellen sie im ersten Schritt nur eine virtuelle Option dar, die sich deutlich einfacher für alle Beteiligten umsetzen lässt.

Um dabei eine faire Aufteilung zu ermöglichen, müssen Gründer zu Beginn einen festen Anteil des Equities für Beteiligungen von Dritten reservieren. Damit stellen sie sicher, dass Mitarbeiter oder externe Partner direkt am Wachstumserfolg des Unternehmens beteiligt werden können, die virtuellen Anteile ihren Gegenwert am Unternehmens-Equity behalten und Mittel erst bei einem Exit-Szenario fällig werden.

Um die Menge der Anteile fair zu vergeben, muss der Beitrag einzelner Partner ermittelt und festgeschrieben werden. Der Beitrag wird dafür marktüblich bewertet, basierend auf der Zeit, Wissen und Ressourcen, die sie investieren.

Die technologische Infrastruktur hinter virtuellen Anteilen in der Kollaborationswirtschaft

Damit die Vergütung dabei wirklich reibungslos und algorithmisiert funktioniert, muss die nötige technologische Infrastruktur geschaffen werden.

Eine ausgeklügelte technologische Plattform ermöglicht die automatisierte Zuordnung von Beiträgen zu Anteilen, ein transparente Bewertungen von Leistungen und fairen Zuweisungen sowie die nahtlose Integration von Steuer- und Compliance-Regeln, um rechtliche und finanzielle Herausforderungen zu bewältigen.

Warum sollten Startups Business-Partner mit virtuellen Anteilen vergüten?

Mit der Vergütung durch virtuelle Anteile von externen Partnern können Startups vor allem in einer frühen Phase ihre finanziellen Ressourcen schonen. Statt also hohe Honorare zu zahlen, können Startups auf virtuelle Anteile setzen, um qualitativ hochwertige Dienstleistungen wie Marketing, IT oder rechtliche Beratung zu erhalten, ohne den Cashflow zu belasten.

Außerdem schaffen virtuelle Anteile sowohl bei Mitarbeitern als auch externen Partnern ein Zugehörigkeitsgefühl, das dabei hilft, gemeinsam Ziele zu kreieren und zu erreichen. Denn Partner, die virtuelle Optionen halten, sind direkt am Erfolg des Startups beteiligt. Dadurch entsteht ein stärkeres Engagement und oft eine nachhaltigere Zusammenarbeit.

Auch die transparente und faire Vergütung für einen Beitrag sorgt dafür, dass Business-Partner motiviert werden, einen größeren Beitrag zu leisten, um so basierend aufihrer Leistung mehr Anteile zu erhalten.

Durch die gemeinsame Erfolgsorientierung sind erfahrene Business-Partner außerdem eher gewillt, ihr wertvolles Netzwerk zu aktivieren und intrinsisch motiviert, dieses für die Weiterentwicklung des Startups zu nutzen.

Eine zukunftsweisende Lösung für Startups

Mit virtuellen Anteilen schaffen Startups nicht nur finanzielle Flexibilität, sondern setzen auch einen starken Anreiz für Engagement und Innovation. Im Gegensatz zur klassischen ESOP können die Vorteile über die Grenzen des eigenen Startups hinausgehen, wenn man die technologische Infrastruktur zur Organisation der Zusammenarbeit für unterschiedliche Geschäftspartner andere Gründer, Dienstleister, Mentoren und Investoren zugänglich macht und eine sichere Kommunikation und Austausch über Blockchain ermöglicht.

Virtuelle Anteile fördern dann eine kollaborative Kultur, in der Wissen, Ressourcen und Innovation geteilt werden. Es können ganze Ökosysteme entstehen, in denen eben genanntes frei fließen können. Eine solche technologische Plattform mit virtuellen Anteilen ermöglicht es, Silos abzubauen, nachhaltiges branchenübergreifendes Wachstum zu fördern und die Arbeitsweise in der Startup-Branche zu transformieren.

Über den Autor
Daniel Rintelmann ist einer von drei Co-Foundern des digitalen Ökosystems Xchange. Die Basistechnologie dient als Grundlage für eine AI-Driven, durch Blockchain gesicherte, virtuelle Ecosphäre für Investoren, Projektmanager, Experten und Dienstleister. Xchange bricht bestehende Daten- und Wissenssilos auf und verbindet einzelne Stakeholder von Projekten und Unternehmen unter der Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse, um innerhalb des definierten Ökosystems, Informationen, Ressourcen und Wissen sicher zu teilen, einen (monetären) Wert zu geben und zu organisieren.

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Foto (oben): Shutterstock