#Interview

“Das Hauptprojekt ist der Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde”

"Wir sind optimistisch, was 2025 betrifft, erwarten aber auch, dass es ein herausforderndes Jahr wird", sagt Johannes Ottman, Gründer von doings. "Der KI-Markt wächst weiterhin dynamisch, aber der Wettbewerb nimmt auch zu."
“Das Hauptprojekt ist der Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde”
Dienstag, 21. Januar 2025VonTeam

Das Berliner Startup doings, von Andreas Schäfer und Johannes Ottman ins Leben gerufen, setzt auf eine KI-Lösung, die den gesamten Projektlebenszyklus unterstützt – “von der Anforderungserfassung über die Erstellung von Plänen bis hin zur Verwaltung von Ressourcen auf der Grundlage von Fähigkeiten und Verfügbarkeit”.

Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die beiden Gründer einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2024 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Schäfer: Die Fortschritte, die wir bei der Entwicklung und Implementierung unseres Tools für KI-Agenten gemacht haben, waren für uns riesige Meilensteine! Die KI-Automatisierungsplattform für Projekt- und Produktmanagement hat ein umfangreiches Update bekommen, das Nutzer:innen nun noch einfacher ermöglicht, Ressourcenmanagement durch KI optimieren zu lassen. Wenn Teams beispielsweise Informationen über die Fähigkeiten und Fristen ihres Projekts haben, können sie diese mit der Verfügbarkeit und den Fähigkeiten der Mitarbeitenden abgleichen. Aber es ist noch mehr möglich: Wir geben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Projekte in Sekundenschnelle KPI-basiert zu planen und verschiedene Szenarien zu vergleichen und zu sehen, wie sich dies auf Zeitplan, Budget und sogar Qualität auswirken könnte. In diesem Zusammenhang war definitiv die Teilnahme am K.I.E.Z.-Accelerator-Programm ein Highlight. Es hat uns nicht nur mit exzellenten Ressourcen und Mentorship unterstützt, sondern auch geholfen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und erste Kunden zu gewinnen. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir mittlerweile mit fünf Unternehmen zusammenarbeiten, die unser KI-gestütztes Projektmanagement aktiv nutzen.

Und was lief 2024 bei Euch nicht rund?
Ottman: Tatsächlich hatten wir gerade auf administrativer Seite immer wieder kleine Herausforderungen, die uns das Leben unnötig schwer gemacht haben. Wir hatten häufig das Gefühl, dass Deutschland nicht wirklich gründerfreundlich ist. Es gibt teilweise extrem unsinnige Prozesse und Regeln, die kleine Unternehmen deutlich behindern und bei denen man sich denkt: “Ups, warum dauert der Gründungsprozess hier zwei bis drei Monate und woanders ist die Sache an einem Tag in vier Stunden erledigt?!” Warum muss hier alles per Post handschriftlich unterschrieben werden? Und so weiter. Das sind oft Kleinigkeiten, die man leicht ändern könnte, zum Beispiel könnte allein eine bessere rechtliche Verankerung der digitalen Signatur die Digitalisierung ankurbeln.

Welches Projekt steht bei Euch für 2025 ganz oben auf Eurer Agenda?
Schäfer: Das Hauptprojekt für 2025 ist der Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde. Wir wollen die Gespräche mit Business Angels und VCs im nächsten Jahr vertiefen, um die richtigen Investoren zu finden. Die gewonnenen Mittel möchten wir nutzen, um unsere Plattform kontinuierlich zu optimieren und ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Im Produkt liegt der Fokus darauf, neue Funktionen hinzuzufügen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Projekte noch effizienter zu planen und zu verwalten. Besonders die Bereiche intelligentes Anforderungsmanagement, KI-gestützte Ressourcenoptimierung und KPI-basierte Szenarienvergleiche wollen wir immer weiter ausbauen. Ein weiteres Ziel ist die Internationalisierung – wir planen, unsere Lösung auch in anderen europäischen Märkten einzuführen. Dafür setzen wir definitiv auch auf ein wachsendes Team und eine durchdachte Markteintrittsstrategie.

Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2025?
Ottman: Wir sind optimistisch, was 2025 betrifft, erwarten aber auch, dass es ein herausforderndes Jahr wird. Der KI-Markt wächst weiterhin dynamisch, aber der Wettbewerb nimmt auch zu. Wirtschaftlich erwarten wir, dass wir mit neuen Funktionen und Märkten unsere Kundenbasis deutlich erweitern können. Gleichzeitig ist es uns wichtig, nachhaltig zu wachsen, sowohl finanziell als auch personell.

Was hast Du Dir persönlich für 2025 vorgenommen?
Schäfer: Unser Ziel ist es, dass wir im neuen Jahr die Erfolge aus 2024 replizieren und sogar übertreffen können. Dafür wollen wir eng mit unseren bestehenden Kunden zusammenarbeiten, um die Lösung iterativ und schnell zu verbessern. Wir sind überzeugt, dass sich innovative Lösungen am besten durch die Qualität des Produkts vermarkten. Wir wollen im kommenden Jahr auch mit vielen neuen Kunden zusammenarbeiten, um gemeinsam Planungssicherheit und Effizienz in Projekte und Produktentwicklungen zu bringen. Auch im Gründerteam arbeiten wir eng zusammen, um unsere Ziele zu erreichen. Johannes konzentriert sich schwerpunktmäßig auf Vertrieb und Finanzen, während ich vor allem im Produkt und der Entwicklung aktiv bin. Zusammen planen wir die Unternehmensstrategie und unterstützen uns, wenn gerade viel zu tun ist. Für das neue Jahr 2025 haben wir uns zudem vorgenommen, die Balance zwischen schnellem Wachstum und gesundem Teamaufbau zu wahren. Außerdem möchten wir mehr Zeit für interne Prozessstandardisierung und -automatisierung einplanen, um sicherzustellen, dass wir effizient skalieren können.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): doings