Von Alexander
Montag, 20. Januar 2025

“Nach einer Finanzierungsrunde ist die Zeit für mutige Entscheidungen”

"Die wirtschaftliche Gesamtlage gibt keinen Rückenwind. Aber ich hoffe, dass noch mehr Menschen klar wird, dass wir die Lösung von gesellschaftlichen Problemen nicht nur von der Politik erwarten können", sagt Felix Oldenburg, Gründer von bcause.

Das Berliner Startup bcause, 2021 von Lukas Bosch, Susanna Krüger, Felix Oldenburg, Timm Richter, Sven Tantau und Nicole Weyde gegründet, digitalisiert das Gründen von Stiftungen. Die Unternehmerfamilie Mast (Jägermeister), BonVenture und IBB Ventures sowie Altinvestoren wie Andreas Haug, Martin Weber, Gesche Joost und Tobias Thelen investierten zuletzt 4,7 Millionen Euro in das Unternehmen.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Felix Oldenburg einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.

2024 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Wir haben 4,7 Millionen Euro in unserer A-Runde eingesammelt, und zwar von Privatpersonen wie Christina Flügel, Christian Vollmann und Andreas Haug sowie den Impact-Funds Bonventure, IBB Ventures und Aurum Impact, die auch weit über das Investment hinaus für uns aktiv sind. Was uns aber vor allem motiviert, ist das Feedback aus fast zweitausend digitalen Foundations und den Menschen dahinter, die mit ihrem Geld Gutes finanzieren.

Und was lief 2024 bei Euch nicht rund?
Wir haben viel Zeit mit juristischen Abstimmungen verbracht, obwohl es in der Finanzierungsrunde eigentlich nichts Ungewöhnliches gab. Ich frage mich, wie andere Startups ohne Anwältin im Gründerteam das bewältigen?

Welches Projekt steht bei Euch für 2025 ganz oben auf eurer Agenda?
Nach einer Finanzierungsrunde ist die Zeit für mutige Entscheidungen. Wir setzen auf eine App, um auch breitere Nutzergruppen zu erschließen und bcause zu der Plattform für Impact Influencing zu machen. Und wir machen bcause mit Impact Investing finanziell noch attraktiver. Ab Januar verzinsen wir die Guthaben – damit wird es noch attraktiver, im laufenden Steuerjahr in die eigene Foundation zu spenden und das Geld erst später zu allokieren.

Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2025?
Die wirtschaftliche Gesamtlage gibt keinen Rückenwind. Aber ich hoffe, dass noch mehr Menschen klar wird, dass wir die Lösung von gesellschaftlichen Problemen nicht nur von der Politik erwarten können, sondern dass es mehr denn je auf unsere eigene Initiative ankommt.

Was hast Du Dir persönlich für 2025 vorgenommen?
Ich selbst möchte mehr über unsere Vision eines Neuen Gebens sprechen, nicht nur bei den üblichen Konferenzen, sondern mehr im Dialog mit Nutzern vor Ort – und auch mit einem Buch “Der gefesselte Wohlstand”, das im März erscheint.

Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.

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Foto (oben): bcause