“Der Wettbewerb um die besten Talente ist unglaublich hoch”
Das Kölner Startup Sunhat, das 2022 von Lukas Vogt, Alexander Behr und Ali Kamalizade gegründet wurde, möchte die “Beantwortung von Nachhaltigkeits-Fragebögen und ESG-Ratings für Großunternehmen in der Zuliefererindustrie automatisieren”. EnBW New Ventures und die Altinvestoren Capnamic Ventures, Wepa Ventures und xdeck ventures investierten zuletzt in das Unternehmen. Insgesamt sammelte das Team in seiner Seed-Investmentrunde rund 5 Millionen Euro ein.
Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Lukas Vogt einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.
2024 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Dass wir mehrere börsennotierte Unternehmen für Sunhat gewinnen konnten! Dieser Erfolg zeigt uns, dass auch junge Unternehmen wie unseres in einem so anspruchsvollen Markt wie dem Nachhaltigkeitsmanagement eine echte Chance haben, mitzuwirken. Super spannend war zu sehen, dass man nicht immer den Anspruch haben muss, alle Probleme der Kunden zu lösen – vielmehr entstehen viele nischige Opportunitäten, die wir gezielt adressieren können. Darüber hinaus war es ein Highlight zu sehen, wie sich der Einsatz von KI als echter Paradigmenwechsel für die Arbeit von Wissensexpertinnen und -experten in Konzernen herauskristallisiert hat. Die Leute wollen KI-basierte Lösungen, um Prozesse zu automatisieren und effizienter zu machen – wir schlagen mit Sunhat voll in diese Kerbe. Das ist auch Investoren nicht entgangen und so konnten wir schon Anfang 2024 unsere Seed-Runde aufstocken.
Und was lief 2024 bei Euch nicht rund?
Das vergangene Jahr war nicht nur von Erfolgen geprägt, sondern auch von Herausforderungen. Der dynamische und teils unruhige Markt hat uns immer wieder mit Ablenkungspotenzial konfrontiert. Es gab viele Chancen, vor allem in der Zusammenarbeit mit Partnern oder weiteren Stakeholdern, die wir aus Fokusgründen nicht verfolgen konnten – so schmerzlich das manchmal auch war. Und: Obwohl wir unser Team auf nun über 30 Köpfe verdoppeln konnten, ist der Wettbewerb um die besten Talente unglaublich hoch, und man muss schnell sein, um die richtigen Menschen für sich zu gewinnen.
Welches Projekt steht bei Euch für 2025 ganz oben auf eurer Agenda?
Für 2025 haben wir uns zwei große Schwerpunkte gesetzt. Zum einen wollen wir – nachdem wir uns die Sporen im Product Development und auf Kundenseite verdient haben – sichtbarer werden. Denn die Erfolge unserer Kunden sprechen für sich: Nachhaltigkeitsmanagement ist ein komplexes Unterfangen und wir sorgen mit Sunhat dafür, dass die Nachhaltigkeits-Teams sich stärker auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren können. Zum anderen werden wir unser Produkt konsequent weiterentwickeln – sowohl in fachlicher Hinsicht, etwa im Bereich CSRD oder EU-Taxonomie, als auch technisch, mit einem besonderen Fokus auf KI. Die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden wird dabei auch weiter eine zentrale Rolle spielen.
Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2025?
2024 war ein Jahr, das aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine Besserung bringen sollte. Tatsächlich aber pendeln immer mehr Unternehmen zwischen „Anspannung“ und „Ausnahmezustand“, die Lage ist verzwickt. Ich habe deshalb für 2025 keine Erwartungen, sondern stelle mich noch stärker auf ein „Leben in der Lage“ mit allen Unwägbarkeiten und Unklarheiten ein. Unser Fokus wird ganz darauf liegen, unseren Kunden dabei zu helfen, operative Exzellenz zu erreichen. Wir wollen ihnen ermöglichen, kosteneffizient und mit einem klaren Blick nach vorne durch die Herausforderungen zu navigieren, die das kommende Jahr mit sich bringt.
Was hast Du Dir persönlich für 2025 vorgenommen?
Mehr Strategie, weniger Sales. Als CEO bin ich natürlich immer „der erste Verkäufer“, wenn man so will. Sunhat wächst an allen Ecken und Enden und da braucht es meinen stärkeren Fokus auf Strategie und Vision, um alle Weichen vernünftig zu stellen. Ich will außerdem dafür sorgen, die Entwicklung von Partnerschaften, etwa mit anderen Software-Anbietern im Nachhaltigkeitsmanagement, weiter voranzutreiben, um Sunhat nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen.
Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness
In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.
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