#Interview
“2025 steht für mich ganz im Zeichen des Wachstums”
Das Kölner PropTech aedifion, 2017 von Johannes Fütterer, Felix Dorner, Jan Henrik Ziegeldorf und Erik Brümmendorf gegründet, entwickelt eine Software, mit der Immobilienbesitzer die Betriebskosten analysieren und im besten Fall senken können. In den vergangenen Jahren flossen mehr als 10 Millionen Euro in das Unternehmen – unter anderem von World Fund, BeyondBuild und Bauwens. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer Johannes Fütterer einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.
2024 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
2024 war für uns sowohl aufregend als auch erfolgreich. Im Rahmen unserer Series-A-Finanzierung haben wir ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Unsere Software wird mittlerweile in über 400 Gebäuden deutschlandweit sowie in sieben weiteren Ländern eingesetzt, um ganze Immobilienportfolios fit für die Zukunft zu machen. Unser Team ist entsprechend mitgewachsen: Von 60 auf über 90 Mitarbeitende innerhalb eines Jahres! Stolz sind wir auch auf einige renommierte Auszeichnungen. Der 2. Platz beim Deutschen Digitalpreis „The Spark“ Mitte November zeigt beispielsweise, dass es uns gelungen ist, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension unserer Kernthemen auch über die Immobilienbranche hinaus einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Und was lief 2024 bei Euch nicht rund?
Die Rahmenbedingungen für die PropTech-Branche waren 2024 nicht einfach. Anhaltend hohe Kosten und steigende Zinsen haben auch uns zu schaffen gemacht. Hinzu kommt das, was man gemeinhin als „War for Talents“ bezeichnet: Als junges Unternehmen stehen wir natürlich im Wettbewerb mit etablierten Playern und müssen uns klar als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Besonders spüren wir auch, dass Engpässe bei der Kinderbetreuung unsere Mitarbeitenden belasten. Gerade für ein wachsendes Team mit vielen jungen Familien ist das ein Thema, für das wir weiterhin Lösungen finden müssen.
Welches Projekt steht bei Euch für 2025 ganz oben auf eurer Agenda?
Unsere Vision für 2025 ist es, die Cloud-Plattform auch außerhalb unserer bisherigen Kernregionen auf dem internationalen Markt zu etablieren. Aus regulatorischer Sicht sehen wir außerdem, dass Energieeinsparziele allein nicht mehr ausreichen, um unsere Immobilien zukunftsfähig aufzustellen. Bis spätestens 2050 müssen Gebäude europaweit unabhängig von fossilen Energieträgern sein. Das bedeutet, dass wir Speicherkapazitäten und Flexibilitätspotenziale besser nutzen müssen – sei es durch Demand Side Management oder den Ausbau von Speichertechnologien. Gebäude sind ein wesentlicher Teil der Lösung und wir arbeiten mit Hochdruck daran, mit unserer Cloud-Plattform die Grundlage dafür zu schaffen. Erste Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Weitere sollen im kommenden Jahr folgen. Darüber hinaus wollen wir die Potenziale der generativen KI stärker in unser Angebot integrieren. Unser digitaler Gebäudeassistent, den wir im Oktober erstmals auf der EXPO REAL vorgestellt haben, steht hier im Vordergrund.
Mit welchen Erwartungen blickst Du wirtschaftlich auf 2025?
Wir sehen im Markt ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit von Digitalisierungsmaßnahmen zur Dekarbonisierung und Wertsteigerung von Immobilien. Das spiegelt sich in der steigenden Anzahl an Ausschreibungen wider, die wir in den letzten Monaten gewinnen konnten. Außerdem geht der Trend eindeutig weg von einzelnen Pilotprojekten hin zu flächendeckenden Rollouts über ganze Immobilienportfolios. Diese Skalierbarkeit abzubilden, wird für uns ein zentraler strategischer Fokus sein. Außerdem sind wir mitten in den Vorbereitungen für unsere Series-B-Finanzierungsrunde, die unser Wachstum weiter vorantreiben soll.
Was hast Du Dir persönlich für 2025 vorgenommen?
Das Jahr 2025 steht für mich – wie könnte es anders sein – ganz im Zeichen des Wachstums. Es ist ein Privileg, miterleben zu dürfen, wie aus unserem ursprünglichen Viererteam ein etabliertes Unternehmen mit über 90 Mitarbeitenden geworden ist. Unsere Leute machen einen tollen Job und brennen für das, was sie tun. Dieses Momentum wollen wir nutzen, um nicht nur weiter zu wachsen, sondern auch die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten, weiterzuentwickeln. Privat hat 2024 mein Leben bereits um eine neue Dimension bereichert: Unsere mittlerweile drei Kinder erinnern mich täglich daran, wie wichtig es ist, langfristig für die nächste Generation zu planen.
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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