#Umfrage
Hürden, mit denen Gründer:innen zu kämpfen haben
Regelmäßig stehen uns sowohl neue als auch etablierte Gründer:innen in unserem großen und beliebten Gründeralltag-Interview Rede und Antwort. Eine Frage daraus lautet: “Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?” Hier nun eine Auswahl von 15 durchaus lehrreichen und interessanten Antworten darauf.
Die strengen Restriktionen durch Google und Meta. Es ist nach wie vor super schwierig für uns, Ads zu schalten, die unserem ästhetischen Anspruch entsprechen. Wir verkaufen nun mal Unterhosen, die Hintern verpacken. Nackte Haut, insbesondere nackte Frauen, sind für amerikanische Konzerne jedoch nach wie vor eine große Gefahr. Es ist wirklich lächerlich, was wir alles an Marketingmaßnahmen nicht nutzen durften.
Toyah Diebel, Buttz
Es erfordert großen Mut, die gute Idee einer Startup-Gründung über die vermeintliche Sicherheit eines Angestellten-Jobs zu stellen. Diesen Mut für das Neue und Ungewisse aufzubringen ist die erste wirkliche Herausforderung für Personen, die gründen und ein Unternehmen aufbauen möchten.
Fabian Mischler, ooblee
Jede Hürde ist die größte, bis man die danach sieht.
Emil Aliev, niostem
Eine der größten Hürden, die wir auf dem Weg zur Gründung überwinden mussten, war die Unsicherheit, ob unser Geschäftskonzept erfolgreich sein würde. Wir mussten auch lernen, wie man ein Unternehmen effektiv führt und wie man sich auf die Bedürfnisse der Kunden konzentriert. Eine weitere große Hürde war es, die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen, um das Unternehmen aufzubauen und zu betreiben.
Hasan Alhayek, Patoul
Die größten Hürden waren ganz klar die Finanzierung. Da wir nicht in einer Metropolregion gegründet haben, sondern im Schwarzwald, war es nicht so einfach an Kapital für die Gründung zu kommen. Klassische Hausbanken nehmen Abstand von Startups da diese ja meist über Jahre hinweg nicht profitabel sind. Ich hatte das Glück, dass ich vorher einen Exit gemacht hatte und wir uns somit selber finanzieren konnten.
Heinz Bölling, Spoo Group
Die erste Hürde war die Anfangsphase von Cozero, denn sie war von einem familiären Notfall geprägt. Da ändern sich die Prioritäten ganz schnell. Wir wussten nicht, ob wir weitermachen können und überhaupt wollen. Die bisher größte und schwierigste Aufgabe aber war es, uns als Gründerteam zu finden. Fabian und ich kennen uns schon seit unserer Zeit an der Handelshochschule Leipzig. Als die Idee um Cozero ernster wurde, begann die Suche nach einem CTO. Wir haben unser Netzwerk angezapft, wo wir nur konnten. Aber die Suche war extrem schwierig. Dann endlich – nach einem wirklich langen Prozess – hatten wir die passende Person gefunden. Doch als es ernst wurde, der Schock: die Person sprang in letzter Minute ab! Das war wirklich bitter und die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle. Doch wo die eine Tür zufällt, geht eine andere auf. Über diese Person haben wir Tiago, unseren heutigen Mitgründer und CTO, kennengelernt – was sich in der Folge als das größte Glück herausstellen sollte.
Helen Tacke, Cozero
Kurz vor der Gründung wurde unser Name von einer Person aus München als Marke angemeldet, das war ziemlich ärgerlich und hat uns einen weitere kreative Schleife abgerungen- Im nachhinein sind wir aber sehr happy mit dem Namen. Außerdem war das Thema Finanzierung nicht leicht. Wir haben nebenbei gearbeitet, um ohne Investor:innen Gelder wachsen zu können. Das war aber auf jeden Fall eine ganz schöne Belastung.
Frederic Goldkorn, Querfeld
Am Anfang wird dir oft von Branchenexperten gesagt, dass es nicht funktionieren wird oder man nicht weit kommen wird. So ein Feedback sollte man auch kritisch betrachten, filtern und dann das Sinnvolle rausnehmen. Hätten wir uns wirklich alles zu Herzen genommen, würden wir heute nicht existieren. Zudem sind wir ein relativ junges Gründerteam und mussten unsere ersten Investoren davon überzeugen, dass wir die richtigen sind, um das Problem des ESG-Managements in mittelständischen Unternehmen smart zu lösen. Das damalige Vertrauen einiger Personen in der Frühphase hat uns erst ermöglicht, unsere Nachhaltigkeits-Mission richtig zu starten.
Markus Adler, Code Gaia
Für mich war sicherlich die größte Hürde, kommend aus der Arbeitswelt in großen Konzernen, überhaupt ein Startup ohne jegliche Erfahrung aufzubauen. Darunter fiel das Netzwerk an relevanten Partnern in einer uns fremden Branche aufzubauen, Expertise im Bereich Performance Marketing, Pricing, Logistik und in allen weiteren Bereichen eines Unternehmens im Detail zu entwickeln. Gleichzeitig ist es genau diese Vielseitigkeit und die Lust auf Neues, das mir weiterhin so viel Spaß beim Aufbau unserer Brand nordesign macht.
Tessa Schulz, nordesign
Zum Start muss ich immer erst mal mich selbst überzeugen. Wenn ich zu 100 % an den Erfolg glaube, kann ich auch andere überzeugen. Aktuell musste ich mich ganz konkret in das Thema Steuern einarbeiten – das war schon eine Hürde, aber es hat mir auch gezeigt, wie wertvoll unsere aktuelle Lösung für Selbstständige ist.
Vor der Markteinführung in Deutschland mussten wir für Accountable erst einmal SteuerberaterInnen finden, die uns als PartnerInnen auf unserer Reise begleiten. In der etablierten deutschen Steuerbranche war das anfangs gar nicht so einfach. Heute arbeiten wir mit tollen SteuerberaterInnen zusammen, die unsere Software nicht fürchten, sondern die Digitalisierung viel mehr als eine Chance sehen, sich auf ihr wesentliches Handwerk, die Beratung fokussieren zu können. Die andere große Herausforderung ist es, die Selbstständigen auch zu erreichen. Dafür müssen wir unsere Marketingkanäle sehr professionell aufstellen, um die richtigen potenziellen Nutzer und Nutzerinnen zu erreichen.
Tino Keller, Accountable
Unsere Idee in die Tat umzusetzen, erforderte zunächst eine große Portion Mut. Dann kamen die bürokratischen Hürden, bei denen wir zunächst nicht wussten, welche Schritte genau zu unternehmen sind. Als wir diese überwunden hatten, standen wir vor der Finanzierung. Diese Phase war auch nicht so leicht, weil es gerade in der Anfangsphase in Deutschland schwierig ist, ausreichend Risikokapital zu erhalten. Mitten in der Corona-Krise standen wir dann vor der Herausforderung, unser Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen. Das war keine einfache Zeit, aber wir haben sie gemeinsam mit unserem Team, das nun 20 Mitarbeiter zählt, gemeistert.
Christian Ruff, Qrago
Eine der größten Hürden, die wir auf dem Weg zur Gründung überwinden mussten, war das Finden eines geeigneten Produzenten. Das hat viel Zeit und Mühe gekostet, aber letztendlich haben wir jemanden gefunden, der perfekt für uns passt.
Katharina Costa, Kalumi
Die größten Herausforderungen lagen für mich eindeutig in der Überwindung von Zweifeln, Unsicherheiten und Risiken. Es ist das Eine, eine Gründung zu planen, aber etwas ganz anderes, diese dann auch zu vollziehen. Ich werde bis zum heutigen Tag immer wieder mit Fragen und Situationen konfrontiert, die ich zuvor noch nie erlebt habe. Damit muss man umgehen können.
Marc Apfel, trainr
Geld beschaffen und Menschen begeistern. Mittlerweile haben wir eine treue Followerschaft, sehr viele Stammkunden und Word of Mouth ist für uns ein wichtiger Kanal. Wenn jemand die Qualität unserer Produkte getestet hat, dann erzählt die Person unser Konzept oft weiter und bleibt uns treu. Das freut uns sehr. Wir setzen nicht nur bei der Erzeugung unserer Produkte, sondern auch in unseren Beziehungen zu Menschen auf Nachhaltigkeit.
Jörg Daunke, J.Kinski
Es gab einige, aber eine sticht deutlich hervor – unser Gründerteam an einen physischen Ort zu bekommen. Ich habe zwei tunesische Mitgründer im Team. Wir haben gemeinsam Stipendien gewonnen, aber konnten diese nicht abrufen, weil sie keine Arbeitsgenehmigung in Deutschland hatten. Als wir ihn beantragen wollten, sollten wir uns in eine 12-monatige Warteschlange einreihen. Am Ende hat es 2 Jahre Teilzeit-Aktivismus gebraucht, bis wir vor allem durch Öffentlichkeitsarbeit ein Visum für die beiden bekommen konnten. Gleichzeitig ist damit aber auch die Sache verbunden, auf die wir am meisten stolz sind: Wir haben unser eigenes Gesetz bekommen! Auf Basis von unserem Fall wurde im Juli 2023 vom Bundestag das neue Gründer*Innen Visum verabschiedet.
Devin Agca, Modifox
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
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