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Starten, Stärken, Skalieren: So baut ihr ein Startup von Grund auf

Der Aufbau eines erfolgreichen Startups erfordert neben der Leidenschaft für das eigene Projekt eine sorgfältige Planung und strategisches Vorgehen. Jede Phase bringt eigene Herausforderungen mit sich. Doch mit einem klaren Fokus lassen sich auch schwierige Zeiten meistern.
Starten, Stärken, Skalieren: So baut ihr ein Startup von Grund auf
Donnerstag, 5. Dezember 2024VonTeam

Die Gründung eines Startups stellt gerade für unerfahrene Unternehmer:innen eine große Herausforderung dar. Für frische Gründer:innen stellen sich entscheidende Fragen: Wie legt man die richtigen Grundsteine? Welche Prozesse sind besonders wichtig und – vor allem – wie lässt sich langfristiges und nachhaltiges Wachstum sicherstellen? Dieser Leitfaden bietet wertvolle Einblicke, um neue Startups auf den richtigen Weg zum Erfolg zu bringen.

Eine solide IT- und Finanzinfrastruktur als Basis

Noch bevor das erste Produkt den Markt erreicht, sollte der Grundstein für eine gut funktionierende IT- und Finanzinfrastruktur gelegt werden. Insbesondere Startups, die auf Remote-Arbeit setzen, profitieren von der Flexibilität, überregionale Talente an Bord holen zu können und Mitarbeitenden standortunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen. Eine dezentrale Arbeitsstruktur reduziert Büroflächenkosten, steigert die Attraktivität des Unternehmens bei Fachkräften und kann die Work-Life-Balance der Teammitglieder positiv beeinflussen. Diese Vorteile lassen sich jedoch nur durch eine stabile, zuverlässige IT-Infrastruktur voll ausschöpfen.

Damit der Arbeitsfluss in Remote-Teams reibungslos verläuft, sind verlässliche Systeme unverzichtbar. Solche IT-Strukturen schaffen Transparenz und helfen, Arbeitsprozesse effizient zu steuern und Ressourcen optimal zu verwalten. Gründer:innen sollten daher frühzeitig Software zur Rechnungsstellung, zum Management von Ausgaben und ein ERP-System integrieren. Diese Systeme bieten den Vorteil, dass Finanzen und Prozesse auch aus der Ferne jederzeit überblickt werden können, was besonders bei wachsender Teamgröße zunehmend relevant wird.

Eine durchdachte IT-Infrastruktur, die Tools für das Recruiting, das HR-Management, die Finanzverwaltung und CRM-Systeme umfasst und sich flexibel erweitern lässt, erleichtert zudem die Skalierung des Unternehmens. Kommunikationstools, Projektmanagement-Software und zentrale Dokumentationsplattformen sind essenziell, um die Zusammenarbeit in Remote-Teams zu unterstützen. Nur mit diesen Elementen gelingt es, Remote-Arbeitsumgebungen effektiv zu steuern, den Austausch zwischen Teammitgliedern zu fördern und das Unternehmen langfristig für die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt aufzustellen.

Frühphasenwachstum: Das richtige Team und klare Ziele

Der Aufbau eines motivierten Kernteams ist eine der größten Herausforderungen in der Anfangsphase eines Startups. In diesem kritischen Stadium geht es darum, qualifizierte Fachkräfte und Talente zu finden, die bereit sind, gemeinsam mit dem Unternehmen von Grund auf zu starten. Dabei ist es entscheidend, zentrale Schlüsselrollen gleich im ersten Jahr zu besetzen: Gerade für Softwareunternehmen sind das, neben der Geschäftsführung, führende Positionen für die Bereiche Sales, Marketing und IT. Wichtig ist dabei, dass Aufgaben und Verantwortlichkeiten direkt zu Beginn klar definiert werden. Zusätzlich ist eine kaufmännische Leitung für Finanzen, Recht und HR von Vorteil, um rechtliche und finanzielle Aspekte zu überwachen und zu steuern. Der nachhaltige Erfolg eines Unternehmens hängt außerdem maßgeblich davon ab, Kund:innen zu gewinnen und zu binden. Besonders in der frühen Phase  sollten sich Startups mit Produkten bzw. Dienstleistungen nicht zu breit aufstellen. Stattdessen sollten sich Gründer:innen auf eine Lösung fokussieren und spezialisieren, um sich auf dem Markt von Wettbewerbern abzuheben.

Unternehmenskultur etablieren und Werte leben

Eine starke Unternehmenskultur trägt nicht nur zu einer angenehmeren Arbeitsatmosphäre bei, sondern sie ist auch für den langfristigen Erfolg des Unternehmens von zentraler Bedeutung. Wenn Gründer:innen von Anfang an klare Werte wie Vertrauen und Neugier vermitteln und diese im täglichen Arbeitsalltag vorleben, hat das positive Auswirkungen auf das gesamte Team. Natürlich sollten Unternehmer stets darauf achten, Personen einzustellen, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren können. Eine durchdachte Employer-Branding-Strategie, die ein Startup konsistent kommuniziert, erleichtert die Suche nach passenden Teammitgliedern und bietet den zusätzlichen Vorteil, die Zufriedenheit bestehender Mitarbeitenden zu erhöhen. 

Gründer:innen sollten dazu berücksichtigen, Gelegenheiten für informellen Austausch zu schaffen, um den Teamgeist zu stärken, Zusammenhalt zu fördern und Werte zu leben. Digitale Teamevents in lockerer Atmosphäre beispielsweise schaffen dafür eine gute Grundlage. Regelmäßige Feedbackschleifen sorgen zudem für Transparenz und fördern die individuelle Entwicklung. So bleibt die Unternehmenskultur lebendig, auch wenn das Team geografisch verteilt ist.

Welche Finanzierungsstrategien sind sinnvoll?

Von großer Bedeutung – insbesondere in der Aufbauphase eines neuen Unternehmens – ist die Sicherstellung der Finanzierung. Hierbei sind eine klare Strategie, ein solides Produkt und überzeugende KPIs, wie Umsatz oder wiederkehrende Einnahmen, entscheidend. Es ist zusätzlich vorteilhaft, wenn Startups Kund:innen und deren voraussichtliche Bindung an das eigene Unternehmen vorweisen können.

Bei der Vorbereitung auf Investmentrunden ist es entscheidend, potenziellen Investor:innen zu zeigen, dass das eigene Unternehmen skalierbar ist. Die Finanzprognosen sollten dieses Wachstumspotenzial klar verdeutlichen. Allerdings ist es wichtig, dass die präsentierten Zahlen nachvollziehbar und gut begründet sind. Hier empfiehlt es sich, die Berechnungen mit den tatsächlichen Daten zu verknüpfen und durch eine fundierte Trendanalyse aufzuzeigen, wie die zukünftigen Entwicklungen prognostiziert werden. In der Frühphase eines Startups stehen jedoch häufig nur wenige konkrete Daten zur Verfügung, weshalb Gründer:innen oft nur Annahmen treffen können. Daher sollten sie darauf vorbereitet sein, diese Annahmen jederzeit schlüssig erklären und glaubwürdig begründen zu können. Eine transparente und gut dokumentierte Herangehensweise schafft Vertrauen und verdeutlicht den Investor:innen, dass das Unternehmen solide aufgestellt ist.

Im Hinblick auf die Auswahl von Investor:innen ist es für Gründer:innen ratsam, nicht nur mit dem höchsten Angebot zu gehen. Neben der Finanzierungssumme sollten Unternehmer ebenfalls sicherstellen, dass die Werte der Investor:innen auch mit der Vision und den Werten des eigenen Unternehmens vereinbar sind. Ein Investor mit hohem Kapital, der jedoch nicht zum Unternehmen passt, kann langfristig schließlich mehr Schaden anrichten als von Nutzen zu sein.

Wie lassen sich typische Fehler vermeiden?

In der turbulenten Gründungsphase gibt es für Gründer:innen jede Menge Dinge zu beachten, sodass bestimmte Prozesse leicht übersehen werden können oder nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Besonders die Datenhygiene sollte von Anfang an oberste Priorität haben. Eine saubere und transparente Datenstruktur erleichtert die Steuerung des Unternehmenswachstums und hilft, spätere Komplikationen zu vermeiden. Es lohnt sich zudem, frühzeitig eine transparente Gehaltsstruktur und eine klare Karrierearchitektur zu etablieren. Diese geben den Mitarbeiter:innen eindeutige Perspektiven und schaffen Motivation, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Ein niedriger Mitarbeiter-Turnover ist zudem entscheidend, um die Unternehmenskultur zu bewahren und wertvolles Know-how im Unternehmen zu halten.

Der Weg zum erfolgreichen Startup

Insgesamt erfordert der Aufbau eines erfolgreichen Startups neben der Leidenschaft für das eigene Projekt eine sorgfältige Planung und strategisches Vorgehen. Von der Implementierung einer soliden IT- und Finanzinfrastruktur über den Aufbau eines motivierten Kernteams bis hin zur Sicherstellung finanzieller Stabilität: Jede Phase bringt eigene Herausforderungen mit sich. Doch mit einem klaren Fokus, genügend Flexibilität, um sich an verändernde Marktbedingungen anzupassen und einer starken Unternehmenskultur lassen sich auch schwierige Zeiten meistern.

Über die Autorin
Lydia Kothmeier ist SVP of Operations bei Storyblok. Mit Hintergrund- und Fachwissen aus M&A, Financial Planning & Analysis, People Management sowie Erfahrung als Business Consultant und als Prokuristin, kann Lydia heute umso mehr Kenntnisse in ihrer Tätigkeit anwenden. Storyblok ist ein innovatives Content-Management-System (CMS), das Unternehmen im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Kunden unterstützt, indem es Content-Prozesse beschleunigt und innovative, digitale Erlebnisse ermöglicht. Storyblok hilft Unternehmen dabei, aus Content schneller den größtmöglichen Nutzen zu ziehen, da es Barrieren zwischen Entwickler- und Marketing-Teams abbaut und eine intuitive, skalierbare und intelligente Plattform bietet, um digitale Erlebnisse zu erstellen – von der Idee bis zum wirtschaftlichen Erfolg. 

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Foto (oben): Shutterstock