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Schüttflix wächst auf 86,9 Millionen Umsatz

Der Bauunternehmerservice Schüttflix landete zuletzt bei 86,9 Millionen Umsatz (Vorjahr: 49,2 Millionen). Nun peilt das Unternehmen 135 Million bzw. 218 Millionen Umsatz an. Der Jahresfehlbetrag lag zuletzt bei beachtlichen 26,6 Millionen (Vorjahr: 16,1 Millionen).
Schüttflix wächst auf 86,9 Millionen Umsatz
Mittwoch, 3. Juli 2024VonAlexander

Das Gütersloher Unternehmen Schüttflix, eine Plattform, die Bauunternehmer, Schüttgut-Anbieter, Speditionen und Entsorger vernetzt, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen, 2018 von Christian Hülsewig und Thomas Hagedorn gegründet, präsentiert sich darin als Wachstumsstarkes Grownup. Der Umsatz stieg auf 86,9 Millionen Euro (Vorjahr: 49,2 Millionen).

“Der Anstieg resultiert ausschließlich aus organischem Wachstum. Das Budgetziel von 105 Millionen Euro konnte im abgelaufenen Berichtsjahr aber nicht erreicht werden, was im Wesentlichen auf den Mindererlös mit einem Großkunden zurückzuführen ist”, teilt das Team im Jahresabschluss mit. Für 2023 rechnete das Unternehmen zuletzt mit rund 135 Million Umsatz. Für 2024 peilt das Team 218 Millionen Umsatz an. “Den Erwartungen liegt die Annahme zugrunde, dass wesentliche Großprojekte im Geschäftsjahr 2023 finalisiert werden sowie die Zusammenarbeit mit Mittel- und Großkunden des Unternehmens insbesondere im Folgejahr auch über neue Produktkategorien ausgebaut wird.”

Der Jahresfehlbetrag lag 2022 bei beachtlichen 26,6 Millionen (Vorjahr: 16,1 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von Schüttflix bis Ende 2022 bereits rund 49 Millionen. Das Unternehmen sammelte in den vergangenen Jahren aber auch schon rund 62 Millionen ein. Hinzu kamen 2023 weitere millionenschwere Finanzspritzen (mehr als 45 Millionen). “Den Liquiditätsbedarf wird Schüttflix auch über das Geschäftsjahr 2023 hinaus mit Investorengeldern decken. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 stellt zudem der geplante positive Cashflow aus der operativen Unternehmenstätigkeit den Fortbestand des Unternehmens sicher”, heißt es zu den weiteren Planungen.

Man darf allerdings gespannt sein, wie sehr die Krise im Bausegment den Vorwärtsdrang von Schüttflix ausbremst. Auch Probleme bei Materialverfügbarkeit und steigende Rohstoffkosten sind ein großes Thema für das Unternehmen.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2022

* Schüttflix blickt nach Einschätzung der Geschäftsführung auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück, das mit Höchstständen bei Umsatz und Auftragsabwicklung abgeschlossen wurde. In einem gesamtwirtschaftlich und baukonjunkturell durchaus herausforderndem Umfeld hat Schüttflix seine Marktposition deutschlandweit als Unternehmen ausgebaut und die Plattform als Logistikdrehscheibe der Baustelle etabliert.
* Im Berichtsjahr 2022 stieg die Zahl der Mitarbeiter zum Jahresende auf 230 (2021: 140, +164 %) an. Das anhaltende und rasante Wachstum des Unternehmens führte im abgelaufenen Geschäftsjahr zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, sowohl im Ausbau bestehender Teamstrukturen in den Bereichen Tech und Vertrieb als auch im Aufbau der Länderorganisationen in Österreich, Tschechien und Polen.
* Die Umsatzerlöse haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von EUR 49,2 Mio. auf EUR 86,9 Mio. nahezu verdoppelt. Der Anstieg resultiert ausschließlich aus organischem Wachstum. Die Gesamtleistung aus Umsatzerlösen und aktivierten Eigenleistungen erreicht die Bestmarke von EUR 88,9 Mio. (i. Vj. EUR 51,0 Mio.). Das Budgetziel von EUR 105 Mio. konnte im abgelaufenen Berichtsjahr aber nicht erreicht werden, was im Wesentlichen auf den Mindererlös mit einem Großkunden zurückzuführen ist.
* Das EBIT (ordentliches Betriebsergebnis) beträgt im Geschäftsjahr EUR -26,6 Mio. und liegt damit um EUR 10,5 Mio. unter dem Vorjahr (EUR -16,1 Mio.). Das EBITDA beträgt im Geschäftsjahr EUR -25,6 Mio. und liegt damit um EUR 10,4 Mio. unter dem Vorjahr (EUR – 15,2 Mio.).
* Im Rahmen der Finanzierungsrunde (“Series A Additional Funding 1st Closing”) vom 7. Februar 2023 wurde das Stammkapital des Mutterunternehmens insgesamt von EUR 100.050 auf EUR 112.397 erhöht. In diesem Zuge gab es Einzahlungen in die Kapitalrücklage in Höhe von insgesamt TEUR 15.500.
* Unter Berücksichtigung der in den Monaten Januar bis Juni 2023 erzielten Umsatzerlöse und des derzeitigen Auftragsbestandes wird für 2023 mit einer deutlich steigenden Gesamtleistung gerechnet. Im laufenden Geschäftsjahr 2023 geht Schüttflix insgesamt von der Erreichung der geplanten Umsatzziele von EUR 135 Mio. – wovon rund EUR 125 Mio. auf die Schüttflix GmbH und in Summe EUR 10 Mio. auf die ausländischen Tochtergesellschaften entfallen – aus. Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Umsatz in Höhe von EUR 218 Mio. (davon EUR 183 Mio. durch die Schüttflix GmbH und EUR 35 Mio. durch die ausländischen Tochtergesellschaften) geplant. Den Erwartungen liegt die Annahme zugrunde, dass wesentliche Großprojekte im Geschäftsjahr 2023 finalisiert werden sowie die Zusammenarbeit mit Mittel- und Großkunden des Unternehmens insbesondere im Folgejahr auch über neue Produktkategorien ausgebaut wird. Für den Rohertrag I wird für 2023 ein positives Gesamtergebnis in Höhe von rund 5 % der Umsatzerlöse erwartet. Der positive Trend wird im darauffolgenden Geschäftsjahr 2024, insbesondere durch Maßnahmen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft und Projekten im Bereich der Entsorgung, auf rund 8 % weiter steigen. Den Liquiditätsbedarf wird Schüttflix auch über das Geschäftsjahr 2023 hinaus mit Investorengeldern decken, um insbesondere das Wachstum in neuen Märkten auf- und auszubauen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2024 stellt zudem der geplante positive Cashflow aus der operativen Unternehmenstätigkeit den Fortbestand des Unternehmens sicher.

Schüttflix im Zahlencheck

2022: 86,9 Millionen Euro (Umsatz); 26,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2021
: 49,2 Millionen Euro (Umsatz); 16,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2020: 13,2 Millionen Euro (Umsatz); 4,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019: 1,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.