“Wir bleiben bewusst unabhängig von externen Tools”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Knut Jentsch von cvift. Das Startup aus Köln bezeichnet sich selbst als “der Karrieremarktplatz für IT/Tech-Experten”.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Mein Tag beginnt i.d.R. um 06:00 Uhr morgens zunächst mit Freizeit, sprich Sport, einem kleinen Frühstück, Meditation sowie Bildung/Lesen. Ab 08:30 Uhr arbeite ich dann die ersten E-Mails ab.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Schreibtisch aufräumen, Laptop ausschalten und aus dem Sichtfeld legen, kochen bzw. Sport machen. Ab 22:00 Uhr lege ich zudem mein Telefon weg, lese ein Buch oder schaue auch mal einen guten Film.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Dass man definitiv weniger Unterstützung erfährt, als in der Presse suggeriert wird. Das Gründerdasein kann sehr einsam sein und ein solides Netzwerk an Supportern auch aus dem familiären Umfeld ist extrem wichtig!
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Den Entschluss zu fassen, nach 12 Jahren eine erfolgreiche Karriere und einen sicheren, hochbezahlten Job aufzugeben und komplett bei null anzufangen. Hinzu kam die Herausforderung, den eigenen Lebensunterhalt für die Anfangszeit auch ohne Einkommen bestreiten zu können.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Der größte Fehler war, aus einer Freundschaft heraus zu gründen: Ich halte es für erfolgversprechender, wenn aus einer Geschäftsbeziehung eine Freundschaft wird, als umgekehrt. Das Team muss komplementär sein, Einstellung ist wichtiger als Begabung (beides ist natürlich optimal) und Taten wichtiger als Worte.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Schaut im eigenen Netzwerk, bevor ihr Leute einstellt, die ihr nicht kennt oder mit denen ihr noch nie gearbeitet habt. Investiert Zeit in die Gespräche und schaut, dass die ersten Mitarbeiter ebenfalls einen stark ausgeprägten “Entrepreneurial Spirit” mitbringen!
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Gründet nicht spontan und sammelt vorab Berufserfahrung, um ein wirklich gutes Verständnis für Euren Markt, Eure Zielgruppe(n) und deren Probleme zu entwickeln.
Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Wir bleiben bewusst unabhängig von externen Tools auch wenn diese uns das Leben leichter machen. Aber selbst, wenn es diese Tools nicht geben würde, gute Gründer finden immer einen Weg!
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir nutzen tägliche “Stand-Ups” morgens und abends (je 15 min.) um die Stimmung im Team abzufangen und monitoren zu können. Erfolge, aber auch Dinge, die mal nicht so gut gelaufen sind, teilen wir hier gemeinsam und immer mit Pragmatismus sowie einer Prise Humor : ) .
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Anfang 2023 wurden wir auf die DRX in Düsseldorf eingeladen, um vor ein paar hundert Leuten einen Vortrag zu halten. Das war schon ein bisschen wild aber eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte!
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness
In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.