#Gastbeitrag

So finden Startups im Ausland die passenden Fachkräfte

Der Fachkräftemangel ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den Blick über die Grenzen hinaus zu richten. Internationale Mitarbeitende bringen vielfältige Erfahrungen, neue Perspektiven und interkulturelle Kompetenz in ein Unternehmen ein. Ein Gastbeitrag von Marc Schach.
So finden Startups im Ausland die passenden Fachkräfte
Montag, 10. Juni 2024VonTeam

Deutschland sucht händeringend Fachkräfte. Die Lösung liegt global! Mitarbeiter aus aller Welt bringen frischen Wind, Innovation und interkulturelle Kompetenz. Doch wie schaffe ich die Suche über die Grenze?

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, den Blick über die Grenzen hinaus zu richten und internationale Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Internationale Mitarbeitende bringen vielfältige Erfahrungen, neue Perspektiven und interkulturelle Kompetenz in ein Unternehmen ein. Sie können so zur Steigerung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Und wie klappt das?

Flexibilität und Agilität – Schlüssel zum Erfolg

Der Erfolg im internationalen Recruiting erfordert Flexibilität und Agilität. Unternehmen müssen sich auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen der Kandidaten aus verschiedenen Ländern einstellen. Es ist hilfreich, sich zunächst grundlegende Fragen zu stellen:

  • Warum überhaupt internationales Recruiting? Geht es darum, fehlende Sprachkompetenzen zu kompensieren, neue Märkte zu erschließen oder schlichtweg die besten Talente für eine neu geschaffene Stelle zu finden?
  • Macht man es lieber selbst oder kauft man die Dienstleistung ein? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Entscheidend ist, die eigenen Ressourcen und die Komplexität des Vorhabens realistisch einzuschätzen.

Herausforderungen meistern – Mit der richtigen Strategie

Die Herausforderungen des internationalen Recruitings sollten nicht unterschätzt werden. Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und komplexe bürokratische Hürden können den Prozess erschweren.

Sprachliche Hürden: Nicht jeder Bewerber spricht perfekt Deutsch. Je nach angestrebter Position kann es sinnvoll sein, die Stellenbeschreibung mehrsprachig zu verfassen. Auch die Durchführung von Interviews per Video-Chat kann sprachliche Barrieren abbauen.

Kulturelle Unterschiede: Kulturelle Missverständnisse können zu Konflikten führen. Es ist daher wichtig, die Mitarbeiter im Unternehmen für interkulturelle Unterschiede zu sensibilisieren. Hilfreich können interkulturelle Trainings sein.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Beschäftigung ausländischer Mitarbeiter variieren von Land zu Land. Unternehmen sollten sich daher frühzeitig über die notwendigen Visa, Arbeitsgenehmigungen und Sozialversicherungsbeiträge informieren.

Komplexer Bewerbungsprozess: Der Bewerbungsprozess für internationale Kandidaten kann komplexer sein als für deutsche Bewerber. Neben dem üblichen Prozedere müssen sich Unternehmen beispielsweise auch um die Wohnungsfrage kümmern.

Fallbeispiele

Unternehmen A: Das Unternehmen A ist ein mittelständisches Unternehmen aus der Maschinenbauindustrie. In den letzten Jahren hat es zunehmend Schwierigkeiten, Fachkräfte in Deutschland zu finden. Das Unternehmen hat daher beschlossen, international zu rekrutieren. In Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner hat das Unternehmen eine Stellenanzeige in China geschaltet. Innerhalb kurzer Zeit erhielt das Unternehmen zahlreiche Bewerbungen von qualifizierten Kandidaten. Das Unternehmen hat sich für zwei Kandidaten entschieden, die nun in Deutschland arbeiten.

Unternehmen B: Das Unternehmen B ist ein Startup aus der IT-Branche. Das Unternehmen hat von Anfang an international rekrutiert. Das Team des Unternehmens besteht aus Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern. Die Vielfalt der Kulturen und die unterschiedlichen Perspektiven sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Unternehmen.

Unternehmen C: Internationales Recruiting betrifft nicht immer Ingenieure oder IT-Fachkräfte. Unternehmen C, ein Berliner Tesla-Zulieferer, benötigte anfangs Unterstützung beim Aufbau seines europäischen Teams. Hier hat sich die Zusammenarbeit mit einem RPO (Recruitment Process Outsourcing) Anbieter bewährt. Zunächst wurden externe Recruiter beauftragt, die v.a. administrative Aufgaben übernahmen. Nach und nach konnte das Unternehmen dann sein eigenes Team aufbauen.

Fazit

Internationales Recruiting ist ein komplexer Prozess, der aber große Chancen für Unternehmen bietet. Mit der richtigen Vorbereitung, der richtigen Strategie und den richtigen Partnern können Unternehmen die Herausforderungen meistern und die Vorteile des internationalen Recruitings nutzen.

Über den Autor
Marc Schach ist der CEO und Geschäftsführer der Recruiting- und Vertrieb-Software talent360. Seit er 2015 im HR und Recruiting angefangen hat, befasst er sich mit Digitalisierungsthemen und ist darauf spezialisiert, manuelle & repetitive Aufgaben zu automatisieren.

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