#Zahlencheck

Komoot wächst auf 29 Millionen Umsatz

Der Hidden Champion Komoot, der eine Navigations-App anbietet, expandiert derzeit massiv ins Ausland. Der Umsatz stieg dabei auf 29,1 Millionen. Die Investitionen sorgten für rote Zahlen bei Komoot - zum ersten Mal seit 2015. Der Jahresfehlbetrag lag zuletzt bei 2,1 Millionen.
Komoot wächst auf 29 Millionen Umsatz
Mittwoch, 22. Mai 2024VonAlexander Hüsing

Das Potsdamer Unternehmen Komoot, ein Routenplaner samt Navigations-App, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2022. Der Hidden Champion, der 2010 unter anderem von Markus Hallermann gegründet wurde, erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 29,1 Millionen Euro – nach 27,7 Millionen bzw.21,2 Millionen in den Jahren zuvor. Das Wachstum des Unternehmens verlangsamte sich somit zuletzt deutlich.

“Insgesamt war das Geschäftsjahr 2022 für Komoot planmäßig. Der Fokus der Geschäftsentwicklung liegt auf der Erschließung weiterer Märkte, insbesondere auf europäischen Märkten außer DACH und auf Nordamerika. Hierzu investiert Komoot signifikant in entsprechende Marketingaktivitäten. Diese Investments sind sehr erfolgreich. Im DACH haben wir in etwa stabile Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum in den Fokus-Märkten liegt im Jahr 2022 im deutlich zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr”, heißt es im Jahresabschluss.

Die Investitionen in die Expansion sorgten auch für rote Zahlen bei Komoot – zum ersten Mal seit 2015. “Aufgrund der gezielten erhöhten Investitionen in der Produktentwicklung und Marketingaktivitäten hat Komoot wie erwartet einen Jahresverlust abgeschlossen”, teilt das Team mit. Für 2023 plante das Unternehmen “trotz der hohen Investitionen in die weitere Geschäftsentwicklung” wieder “ein positives Ergebnis”.

Der derzeitige Expansionsdrang von Komoot zeigt sich auch in der Zahl der Mitarbeitenden: 2022 wirkten durchschnittlich 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Komoot. In den Vorjahren waren es gerade einmal 70 bzw. 57. Die Personalkosten des Unternehmen sind somit in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Wenn die Auslandsexpansion gelingt, sollte dies aber kein Problem sein, immerhin hat das Unternehmen jahrelang bewiesen, dass es sein Geschäft versteht.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2022

* Insgesamt war das Geschäftsjahr 2022 für komoot planmäßig. Komoot hat den Gesamtumsatz um +5% auf T€ 29.148 gesteigert. Der Fokus der Geschäftsentwicklung liegt auf der Erschließung weiterer Märkte, insbesondere auf europäischen Märkten außer DACH, (Großbritannien, Irland, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal) und auf Nordamerika (nachstehend “Fokus-Märkte”). Hierzu investiert komoot signifikant in entsprechende Marketingaktivitäten. Diese Investments sind sehr erfolgreich. Im DACH haben wir in etwa stabile Umsätze im Vergleich zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum in den Fokus-Märkten liegt im Jahr 2022 im deutlich zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahr.
* Der Umsatz und das Umsatzwachstum von komoot basieren auf der Nutzerbasis von komoot und dem Wachstum der Nutzer. Im Geschäftsjahr 2022 hat komoot die Nutzerbasis auf über 31 Millionen um +29% gegenüber dem Vorjahr gesteigert und konnte damit den Erwartungen vollkommen entsprechen.
* Aufgrund der gezielten erhöhten Investitionen in der Produktentwicklung und Marketingaktivitäten hat komoot wie erwartet einen Jahresverlust von T€ 2.102 abgeschlossen. Die Steuerquote liegt im Geschäftsjahr 2023 bei -16%, da die Körperschaftsteuer und der Solidaritätszuschlag von 2021 und teilweise von 2020 erstattet werden können.
* Im Jahr 2023 plant die Gesellschaft weiter in die Markterschließung außerhalb des DACH-Marktes zu investieren. Wir erwarten ein weiteres deutliches User-Wachstum im zweistelligen Prozentbereich, insbesondere in den Fokus-Märkten. Hierzu plant die Gesellschaft weiterhin mit hohen Marketingausgaben für die weitere Markterschließung. Um nachhaltig hohe Umsatzsteigerungen zu erzielen, investiert die Gesellschaft zusätzlich weiter in die Forschung und Entwicklung der Produkte. Insgesamt erwarten wir für 2023 ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich. Wir erwarten trotz der hohen Investitionen in die weitere Geschäftsentwicklung insgesamt ein positives Ergebnis für 2023.
* Die durchschnittliche Anzahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer beträgt neben dem Geschäftsführer 93. Davon sind 5 leitende Angestellte und 88 Angestellte.

Komoot im Zahlencheck

2022: 29,1 Millionen Euro (Umsatz); 18,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 2,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2021
: 27,7 Millionen Euro (Umsatz); 18,8 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,6 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2020
: 21,2 Millionen Euro (Umsatz); 15,1 Millionen Euro (Rohergebnis); 4,1 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2019: 1,2 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2018: 1,5 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2017: 767.140 Euro (Jahresüberschuss)
2016: 161.452 (Jahresüberschuss)
2015: 385.696 (Jahresfehlbetrag)
2014: 919.730 (Jahresfehlbetrag)
2013: 259.338 (Jahresfehlbetrag)
2012: 213.284 (Jahresfehlbetrag)
2011: 525.446 (Jahresfehlbetrag)
2010: 119.610 (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): komoot

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.