#Umfrage
Hürden, die auf dem Weg zur Gründung lauern
In unserem großen und beliebten Gründeralltag-Interview befragen wir in regelmäßigen Abständen Gründer:innen über ihre Erfahrungen. Eine Frage die wir dort sowohl frischen und aufstrebenden als auch etablierten Entrepreneur:innen stellen, lautet: “Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?” Hier gibt es nun eine Auswahl von 15 Antworten darauf.
Seinem Ziel und seiner Vision treu zu bleiben und nicht jedes Feedback von vermeintlichen “Experten” direkt anzunehmen, ohne zu hinterfragen. Außerdem, einen guten Programmierer zu finden, der auch gut ins Team passt.
Evelyn Wagner, Compounder
Wenn man sich auf das Abenteuer einer Gründung einlässt, legt man auf die allgemeine Zustimmung im Freundes- und Bekanntenkreis sehr viel wert. Gerade bei einer derart verrückten Idee wie einer High-Tech Wasserpistole war der Zuspruch zu meinem Vorhaben zunächst recht verhalten. Hier ist es wichtig, an seiner Idee weiterhin festzuhalten und an sich zu glauben. Es lohnt sich! Nun sind alle begeistert von SPYRA und können sich den Sommer gar nicht mehr ohne eine epische Wasserschlacht vorstellen. Eine große Hürde ist also, Indikatoren, Eindrücke und Feedback – besonders in der Frühphase – selber möglichst losgelöst und neutral zu bewerten und diese weder klein zu reden noch zu überhöhen.
Sebastian Walter, Spyra
Meine größte Hürde war definitiv die deutsche Bürokratie. Alles andere schien irgendwie überwindbar. Gerade, wenn man mit einem MVP agil und schnell auf den Markt gehen will, ist man schon erstaunt, dass die üblichen Prozesse rund um die Gründung so lange brauchen. Ich habe unfassbare 8 Wochen alleine auf meine Steuernummer gewartet.
Claudia Voigt, Who said
Ich glaube für mich war die größte Hürde anfangs mit meiner Idee ganz alleine zu sein und kein Geld zu haben, um diese Idee Realität werden zu lassen. Zum Glück konnte ich aber sehr schnell Leopold als meinen Co-Founder gewinnen. Er bringt die wirtschaftlichen und digitalen Kompetenzen in unser Gründerteam, während ich den medizinischen Hintergrund mitbringe. So ergänzen wir uns total gut und haben genau die Voraussetzungen geschaffen, um die Idee von Doctorflix realisieren zu können.
Hans Lennartz, Doctorflix
Tatsächlich oft bürokratische Herausforderungen mit diversen Ämtern.
Jakob Jakubov, Get Your Sports
Mich vor der Kamera zu zeigen – ich fühle mich eigentlich am Schreibtisch oder Labor wohler und würde mich am liebsten nur auf die Produktentwicklung konzentrieren. Aber heute steht man als Gründer:in auch stark im Fokus, muss ständig zeigen, dass man alles hinbekommt. Und gerade im Beauty Bereich hat man ständig das Gefühl perfekt sein zu müssen, weil man ja die Marke repräsentiert, aber ich bin ja auch ein Mensch und krieg mal ein Pickel oder fühle mich nicht gut und dann musst du eben trotzdem vor die Kamera. Das ist besser geworden, aber lieben werde ich es, glaube ich, nie.
Hana Boppre, Dusa & Kamen
Da wir als Portalbetreiber lediglich nur die Plattform zur Verfügung stellen, und die Lieferung unseren türkischen Supermarkt – Partner übernehmen, war die größte Hürde zu Beginn diese Märkte als Partner zu gewinnen. Wir mussten “Platzhirsche”, die über 30 Jahre auf dem Markt existieren und mittlerweile in der 3. Generation das Geschäft führen, zum Thema Digitalisierung überzeugen – und das meistens zu Beginn auch noch telefonisch.
Orhan Esgin, babafresh.de
Da ich vor der Gründung quasi keine Vorkenntnisse im Bereich des Lebensmittelmarktes hatte, war vor allem der Start von el origen eine große Herausforderung. Da kamen auf einmal Sachen auf mich zu, mit denen ich mich vorher kaum auseinandergesetzt hatte. Bio-Zertifizierungen, Logistikabläufe oder die Suche passender Produzenten – das war alles sehr viel auf einmal. Eine Menge Schweiß, Energie und natürlich die motivierten Menschen, die mir tatkräftig zur Seite standen, haben es möglich gemacht, dass ich heute mit Stolz auf das blicken kann, was wir bisher schon erreicht haben.
Gordon Prox, el origen
Vor der Gründung auf die Idee zu kommen, dass Gründen überhaupt eine Option für mich ist. In meinem Umfeld (Familie/Freunde) war niemand selbständig oder hat gegründet. Als der Wunsch während des Studiums in mir aufkam, habe ich mich nicht getraut. So war ich zunächst angestellt. Zwar habe ich dort viel gelernt, war aber nicht so richtig glücklich. Seit der Gründung Hersteller zu finden, die in plastikfreie Verpackungen abfüllen können. Die Reinigungsmittelbranche ist sehr auf Plastik fixiert. Genau das zu verändern ist ja unser Ziel. Beim Waschpulver und Spülmaschinenpulver haben wir das schon geschafft. Bei unserem ersten Produkt – Hand-Spülmittel – sind wir noch immer nicht ganz am Ziel. Plastikfrei zwar schon, aber die Abfüllung müssen wir noch selbst organisieren.
Carolin Möllenbeck, ooohne
Die Gründung an sich war recht easy, wir haben ziemlich schnell das Gründerstipendium.NRW bekommen und waren damit ein Jahr abgesichert. Es hat sich auch alles sehr organisch entwickelt, vom ersten Treffen mit Abi im Schwimmbad im April 2018 über die Bewerbung beim Gateway Exzellenz Startup Center der Uni Köln, die uns das Gründerstipendium vorgeschlagen haben bis zur offiziellen Gründung im November und den ersten Kaffeeverkäufen ist nicht viel Zeit vergangen. Die wirklichen Herausforderungen kamen erst später mit Corona und Co. Da standen wir vor der Herausforderung, dass wir ursprünglich als Bürokaffee-Marke gestartet sind und auf einmal niemand mehr im Office war. Wir haben dann den Pivot zum Lebensmitteleinzelhandel gemacht. Wir haben viel gelernt in der Zeit.
Kalie-Martin Cheng, Plastic2Beans
Ich musste mehr als drei Monate auf meine Steuernummer warten, das war schon ein Stück. Und: Als Branchenfremder kannte ich mich nicht in der Fashionbranche aus: Eine große Hürde war es daher, ein Netzwerk aus Textilfabriken in Europa zu finden, die bereit waren mit einem Startup zusammenzuarbeiten und neue, innovative Produkte im Athletic Wear Bereich zu entwickeln.
Dominic Hammann, portance
Es gibt natürlich mehrere, ich denke die Marktvalidierung ist eine große Herausforderung. Gibt es Nachfrage? Wieso kaufen so wenige? Stimmt der Preis? Natürlich aber auch der Wettbewerb, der bei Periodenprodukten sehr groß ist. Immerhin kauft die Mehrheit der Frauen konventionelle Tampons, die günstiger sind. Viele Frauen wissen nicht über die schädlichen Chemikalien und Pestizide in konventionellen Tampons bescheid. Deshalb ist es unsere Aufgabe mit Cheer Frauen darüber aufzuklären.
Sidney von Guggenberg, Cheer
Als Startup im Gesundheitssektor muss man viel Zeit mitbringen. Zulassungsbescheide, Warten auf Ethikkommissionen, Verhandlungen mit Krankenkassen – hier tickt die Uhr einfach langsamer und die Branche ist weniger schnelllebig. Das verstehen nicht immer alle Geldgeber:innen, sodass von außen viel Druck entstehen kann, dem man standhalten muss. Hier die richtigen Investor:innen zu finden, war definitiv eine Mammutaufgabe.
Magnus Schückes, Elona Health
Die größten Hürden waren die Finanzierung des Gründungsvorhabens und die Umsetzung des Produktes durch die Entwickler. Eine Produktidee in die Realität umzusetzen ist oft schwierig, aber man muss dranbleiben und irgendwann klappt es.
Alexander Thelen, mammaly
Eine der größten Hürden war es für mich, die richtigen Mitgründer:innen zu finden. Ich hatte zwar die Idee, aber kein Netzwerk in der Tech- oder Versicherungsbranche.
Hedda Båverud Olsson,Lassie
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
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