#Interview
“Es hat sich für mich ausgezahlt, der eigenen Passion zu folgen”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Hendrik Susemihl, Gründer von GoodBytz. Das Hamburger FoodTech konzipiert Roboter-Küchenassistenten, die ganze Gerichte zubereiten können.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Der Tag startet im besten Fall früh morgens, damit ich noch die Zeit aufbringen kann, um in Ruhe Emails zu lesen und strategische Themen vorzubereiten, bevor dann der eigentliche Arbeitsalltag beginnt.
Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Das ist schon eine große Herausforderung. Oft schaffe ich es nicht ganz aus den Themen der Arbeit herauszukommen. Deswegen wird das Wochenende oft mit Ausflügen verplant, damit man sich aktiv ablenken kann.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Dass es mir tatsächlich noch mehr Spaß bringt als ich ursprünglich erwartet habe. Es hat sich für mich in jeder Hinsicht ausgezahlt, der eigenen Passion zu folgen!
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Es war erstmal ein Brett, den Weg in eine komplett fremde Branche zu finden. Meine beiden Mitgründer und ich haben einen technischen Background. Da mussten wir zunächst herausfinden, auf welche Weise wir am besten verstehen können, was unsere Kunden – die ja Gastronomen sind – wirklich brauchen. Und natürlich, wie wir unkompliziert in Kontakt treten können.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Früher habe ich immer sehr mit meiner Ungeduld gekämpft. Nun weiß ich wie ich effizient Themen abarbeite, ohne zu dabei hektisch zu werden.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Man braucht ein gutes Netzwerk von Menschen, die die Vision des Startups teilen und dann immer wieder mit Empfehlungen für gute Kandidaten helfen. Klassische Sourcing-Methoden sind bei Startups nach den bisherigen Erfahrungen nur wenig effektiv.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Man sollte an einem Thema arbeiten, für das man wirklich eine tiefe intrinsische Motivation spürt, da ein Startup immer auch ein Langstreckenrennen ist. Man braucht einen langen Atem, um zum Erfolg zu kommen. Die intrinsische Motivation hilft mir dabei, nie den Spaß an der Sache zu verlieren, auch wenn es mal schwierig wird.
Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
LinkedIn ist für uns sehr wichtig, da wir dort bislang die meisten Kontakte in die für uns fremde Hospitality-Branche initiieren konnten.
Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir haben ein tägliches gemeinsames Mittagessen, dass oft von unserem Robotic Kitchen Assistant zubereitet wird. Dann sitzen wir alle an einem großen Tisch beisammen und tauschen uns über alle möglichen Themen aus. Das hilft immens für den inneren Zusammenhalt des Teams.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Der erste öffentliche Auftritt unseres Robotic Kitchen Assistants auf der Internorga – der großen Food-Messe in Hamburg – hat für große Euphorie im ganzen Team gesorgt. Wir konnten die Maschine auf der Messe ganz vielen Besuchern und Experten zeigen und haben täglich hunderte Speisen gekocht. Das war ein absolutes Highlight für mich!
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.