#Interview

“Gründen ist eine Achterbahnfahrt”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Sucht euch Mitgründer:innen, denen ihr blind vertraut, gebt nie auf und macht immer weiter. Es lohnt sich", gibt Jaane Henning von recoupling anderen Gründer:innen mit auf den Weg.
“Gründen ist eine Achterbahnfahrt”
Freitag, 22. März 2024VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Jaane Henning, Gründerin von recoupling. Das Startup aus Berlin bietet mit seiner Pärchen-App eine “wissenschaftlich fundierte Paartherapie”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Wir starten jeden Morgen mit einem Team-Huddle. Ich stelle eine Check In Frage, die gern auch mal lustig sein kann und zum Nachdenken anregt und wir besprechen, was ansteht, wo es hakt, welche Herausforderungen es gibt und wo unterstützt werden kann. Wir teilen aber auch unsere Learnings.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Ich liebe es, zu kochen. Mal aufwändig für Freund:innen, aber auch nur für mich. Da kann ich den Kopf super ausschalten. Ich suche mir außerdem immer gern kleine sportliche Auszeiten, wie zum Beispiel Reformer Pilates, als Ausgleich zum Büroalltag.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es geht immer auf und ab. Man kann sich nicht drauf vorbereiten und das ist auch gut so. Aber es ist etwas, das gern unterschätzt wird.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Wir haben schon vieles durch: Von Werbekonto bei Meta gehackt bis Paywall funktioniert drei Stunden vor “Die Höhle der Löwen” Ausstrahlung plötzlich nicht mehr und vielem mehr. Alles Erlebte hatte aber eins gemeinsam: Wir haben uns nie davon abbringen lassen, haben immer weitergemacht und neue, kreative Wege gefunden. Wir sind dadurch als Team enger zusammengewachsen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Wir haben ganz am Anfang nicht mit unseren User:innen gesprochen, sondern haben das erst beim Prototypen getan. Es wäre wichtig gewesen, das bereits ab Sekunde Null zu machen. Jetzt entwickeln wir recoupling gemeinsam mit unseren User:innen weiter.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Bis jetzt über klassische Wege (LinkendIn, Joyn) und über Kontakte. Das hat für uns bis jetzt unglaublich gut geklappt, wir haben ein ganz tolles Team aufgebaut, das sich perfekt ergänzt.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Sucht euch Mitgründer:innen, denen ihr blind vertraut, gebt nie auf und macht immer weiter. Es lohnt sich.

Ohne welches externes Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Strapi, das ist unser CMS Tool für unsere App Inhalte. Wenn Strapi nicht mehr existiert, laufen keine Übungen mehr in der App.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir sind ein Startup, in dem wir viel mit Mental Health zu tun haben. Das spiegelt sich auch in unseren Werten und dem Umgang miteinander wider. Deshalb geht es bei uns um Verständnis und Rücksicht auf alle im Team. Wir erreichen das durch positive Feedbackrunden, gemeinsame Pausen und der Möglichkeit, sich auch mal richtig auskotzen zu können.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Auf jeden Fall die Teilnahme an “Die Höhle der Löwen”.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): recoupling