Von Alexander
Montag, 18. März 2024

Über 30 Startups aus Karlsruhe, die alle kennen sollten

Karlsruhe im Südwesten des Landes steht nur selten im Fokus der Startup-Szene. Dabei sammelten Ineratec und Daedalus zuletzt beachtliche Millionensummen ein. Und Chrono24, Echobot und HQS Quantum Simulation sind bekanntlich auch aus Karlsruhe.

Immer mehr deutsche Universitätsstädte etablieren sich als Gründerhochburgen – darunter auch Karlsruhe, ein Gründerstandort, der bereits seit Jahren unterschätzt wird. Denn in den vergangenen Jahren ist in Karlsruhe eine äußerst inspirierende Startup-Szene entstanden. Mit spannenden Grownups wie Chrono24Echobot und Chaos Enscape, aufstrebenden Scaleups wie HQS Quantum Simulation, Workwise und Nitrado sowie jungen Startups wie respeak, Aimino, Bytefabrik.AI, Eleet Games, SafeAD, NeoCargo, Roamy, PayDevs, Mable, Pockethost und Formic, die wir alle bereits im vergangenen Jahr ausführlich vorgestellt haben.

Der brandneue Report “Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland” untermauerte die Bedeutung von Karlsruhe, das in der Vergangenheit Startup-Hits wie Gameforge hervorgebracht hat, noch einmal. Gemeinsam mit Städten wie Darmstadt und Heidelberg landete Karlsruhe 2023 bezogen auf Neugründungen pro 100.000 Einwohner:innen unter den Top 5 des Landes. Das Fazit dazu lautet: In “forschungsnahen Gründungsstandorten schlummern weiterhin große Potenziale in Deutschland”.

Zuletzt sorgte unter anderem das Karlsruher Unternehmen Ineratec für Schlagzeilen. Piva Capital, HG Ventures, TDK Ventures und Altinvestoren investierten beachtliche 118 Millionen Euro in Ineratec. Das Unternehmen, 2016 von Tim Böltken und Philipp Engelkamp gegründet, setzt auf E-Fuels. “Das Kapital wird dazu verwendet, die Serienproduktion im industriellen Maßstab zu starten und die Produktion von E-Fuels aus recyceltem CO2 und erneuerbaren Energien voranzutreiben”, teilte das Unternehmen im Zuge der Investmentrunde mit. Ebenfalls ein Hingucker war zuletzt das deutsch-amerikanische Startup Daedalus. Das Unternehmen mit Sitz in Karlsruhe und San Francisco, das 2020 vom ehemaligen OpenAI-Technical Lead Jonas Schneider gegründet wurde, baut “autonome und sofort rekonfigurierbare Fabriken mit softwaregesteuerter Fertigung und KI-gestützten Robotern”. NGP Capital sowie die Altinvestoren Addition und Khosla Ventures investierten kürzlich 21 Millionen US-Dollar in das aufstrebende Unternehmen.

Bundesweit bekannt sind zudem bereits aufstrebende Karlsruher Unternehmen wie askui, enabl und semantha. Eurazeo, Seedcamp, 468 Capital, LEA Partners, Heartfelt sowie Business Angels investierten zuletzt 4,3 Millionen US-Dollar in askui. Das Startup, 2021 von Jonas Menesklou und Dominik Klotz gegründet, kümmert sich um die Automatisierung von UI-Tests. LEA Partners, Rethink Ventures und Angel-Investoren wie die ProGlove-Gründer investierten zudem 3,2 Millionen Euro in enabl. Das Startup, 2021 von Nik Schmidt, Pedro Henrique Romano de Carvalho, Johannes Schantz, Julian Wadephul und Philipp Kautzmann gegründet, kümmert sich um die Automatisierung von Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen. semantha zu guter Letzt konnte bereits 4,5 Millionen Euro einsammeln – unter anderem von Earlybird Venture Capital. Das DeepTech-Startup, eine Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), möchte mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz “natürliches Sprachverständnis nutzen, um Dokumentenprozesse zu beschleunigen”. Das Unternehmen hinter semantha, das auf den Namen thingsTHINKING hört, wurde 2017 von Sven J. Körner, Mathias Landhäußer, Georg A. Müller und Abdelmalik El Guesaoui gegründet.

Einen Blick wert ist auch Codesphere. Das deutsch-amerikanische Startup mit Sitz in Redwood und Karlsruhe, das 2020 von Elias Groll, Jonas Zipprick und Roman Frolov gegründet wurde, positioniert sich als “intelligente Plattform für die Entwicklung von WebApps”. Begin Capital und Altinvestoren wie 42CAP investierten zuletzt 2,5 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das zuvor bereits rund 5,6 Millionen Dollar einsammeln konnte – unter anderem von LEA Partners, NewForge und 468 Capital. Zu bekannten Unternehmen, deren Wurzeln in Karlsruhe liegen gehören zudem auch die Gamesschmiede Kolibri Games, der Übersetzungsdienst lengoo und das Grafik-Unternehmen Linearity, die alle irgendwann in Berlin gelandet sind.

Weitere jüngere Karlsruher Jungfirmen, die uns zuletzt aufgefallen sind, wärwn heat it, 2018 von Lukas Liedtke, Armin Meyer, Christof Reuter und Stefan Hotz gegründet. Das Team kämpft mittels Wärme gegen Mücken- und Wespenstiche. Der heat it ist ein nur Würfelzucker großes Gerät. Er wird einfach in den Ladeanschluss gesteckt und mittels App gesteuert. Das Karlsruher Startup Klangio entwickelt zudem eine “Künstliche Intelligenz, die in der Lage ist, Musik zu hören und zu verstehen”. Und trainr, das sich als “führende Plattform für Fußballtrainer in Deutschland, Österreich und der Schweiz” bezeichnet.

Zu guter Letzt noch ein Blick auf einige junge Startups aus Karlsruhe. octomind positioniert sich als “End-to-End-Testplattform für Webanwendungen, die Fehler findet, bevor Ihre Benutzer sie finden”. Das ClimateTech Path to Zero entwickelt eine Software, die Unternehmen dabei helfen soll, “kostenoptimale Strategien zur Emissionsreduktion und Dekarbonisierung zu entwickeln”. Bei Cosonify, von Pascal Kraft, Hanna Becker und Fabian Glück gegründet, dreht sich alles darum, Ideen für Songs zu finden und zu entwickeln. Die Jungfirma Airlead möchte Sales-Teams unter die Arme greifen. 

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Foto (oben): Shutterstock