#Interview

“Ein Name allein macht noch keine Marke”

nextx heißt nun Wörk. "Uns war von Anfang an klar, dass sich der Name mit zunehmender Professionalisierung verändern könnte", sagt Gründer Sebastian Stark. Einfach ist eine solche Umbenennung aber dennoch nicht! "Geduld ist von Vorteil", führt der Jungunternehmer aus.
“Ein Name allein macht noch keine Marke”
Dienstag, 20. Februar 2024VonAlexander Hüsing

Das Heidelberger HR-Startup Wörk, von Sebastian Stark, Dan Seiler, Daniel Defiebre und Panagiotis Germanakos gegründet, setzt auf Berufsorientierung mit Hilfe von Social Media. “Unternehmen ermöglichen auf unserer Plattform authentische Jobeinblicke und somit eine einzigartige Berufsorientierung – im Gegenzug erhalten sie die wertvolle und stark umkämpfte Aufmerksamkeit der Zielgruppe”, heißt es zum Konzept.

Bisher war das junge Unternehmen, das vom Berliner Geldgeber allygatr unterstützt wird, unter dem Namen nextx unterwegs. “Zum Relaunch der Plattform haben wir gemeinsam mit Jung von Matt Start ein komplett neues Markenkonzept entwickelt. So auch einen neuen Namen und ein neues Logo. Ausschlaggebend waren hier Faktoren wie Produktbezug und Merkwürdigkeit. Mit Wörk erreichen wir beides”, sagt Gründer Stark zur Umbenennung. 

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Wörk-Macher einmal ausführlich über das Rebranding von nextx zu Wörk.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Wörk erklären?
Stell dir vor, du machst ein Praktikum bei einem Unternehmen deiner Wahl. Du kannst Azubis über die Schulter schauen, lernst die Unternehmenskultur kennen und kannst bereits am ersten Tag kleine Aufgaben ausprobieren. Dabei bekommst du stets Feedback und dein Berufsberater gibt dir von Zeit zu Zeit Vorschläge für Jobs, die zu dir passen können. Das alles kannst du nun ganz bequem über dein Handy von zu Hause aus machen.

War dies von Anfang an euer Konzept?
Das Konzept war zu Beginn noch viel umfangreicher. Durch zahlreiche Tests und User Feedback konnten wir nun das Kernkonzept schärfen und uns von einigen Features trennen, die weniger gut performt haben.

Wie hat sich Wörk seit der Gründung entwickelt?
Wir haben nun 23 Teammitglieder, 150.000 Follower auf Social Media und 45 Kunden.

Wörk hieß zum Start nextx. Warum habt ihr euren Namen geändert?
Zum Relaunch der Plattform haben wir gemeinsam mit Jung von Matt Start ein komplett neues Markenkonzept entwickelt. So auch einen neuen Namen und ein neues Logo. Ausschlaggebend waren hier Faktoren wie Produktbezug und Merkwürdigkeit. Mit Wörk erreichen wir beides.

Fiel es Euch nicht schwer, Euch vom alten Namen zu trennen?
Nein. Uns war von Anfang an klar, dass sich der Name und die Corporate Identity mit zunehmender Professionalisierung verändern könnte. Wir machen nun wieder einen großen Sprung nach vorne und sind froh darüber.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Namensänderung?
Es gibt bereits zahlreiche Marken im HR-Bereich. Wir mussten dennoch einen Namen finden, der noch nicht vergeben war und zeitgleich den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Verspieltheit schaffen, um sowohl Unternehmen als auch Gen Z mit einem Markenauftritt zu erreichen.

Wie lange hat dieser ganze Prozess und vor allem die Suche nach einem neuen Namen, der für alle passte, gedauert?
Einige Vorarbeit haben wir bereits während des JvM Brand Camps Mitte 2023 geleistet, was den Naming- und Brandingprozess schon deutlich beschleunigt hat. Insgesamt hat das Team rund um Jung von Matt und uns weitere zwei Monate in das Markenkonzept investiert.

Welchen Tipp gibst Du anderen Gründer:innen, die eine Umbenennung planen?
Ein Name allein macht noch keine Marke. Daher sollte sie mit Experten arbeiten, die etwas von Markenkonzepten verstehen. Der Prozess braucht etwas Zeit; Geduld ist also auch von Vorteil.

Geduld ist ein guter Hinweis! Was muss man als Unternehmen denn alles so ändern, wenn man auf einen neuen Namen setzt?
Der Name ist nur ein Teil der Corporate Identity. Neben Farben, Schriften und Logo muss alles mit der Markenbotschaft und der Vision harmonieren. In unserem Fall mussten wir das Konzept auf zwei Zielgruppen abstimmen: Unternehmen und Bewerbende. Da wir ein digitales Geschäftsmodell haben, lag der Fokus auf der Website, dem App-Rebranding, dem App-Store-Auftritt sowie Visuals für die verschiedenen Social-Media-Kanäle.

Zur Umbenennung gönnt ihr Euch eine Plakatkampagne. Was sind die Gründe dafür?
Die digitale Out-of-Home Kampagne ist der Preis für uns als Gewinnerteam vom Jung von Matt Brand Camp. Wir sind sehr stolz darauf und hoffen, dass wir dadurch unsere Markenbekanntheit weiter ausbauen können.

Wo steht Wörk in einem Jahr?
Hoffentlich ganz weit vorne, wenn es darum geht, junge Menschen und Unternehmen zusammenzubringen!

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Foto (oben): Wörk

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.