#Gastbeitrag
5 aktuelle PR-Trends, die Gründer:innen kennen sollten
PR ist ein Klassiker, um das eigene Unternehmen bekannt zu machen, und dennoch waren die Möglichkeiten nie so dynamisch wie heute. In der Welt der Öffentlichkeitsarbeit sind neue Trends stets durch Veränderungen in der sozialen, technologischen und wirtschaftspolitischen Landschaft geprägt. Die Branche ist eine sich ständig weiterentwickelnde Landschaft – egal ob als junges Startup oder etabliertes Unternehmen. Um die passenden Kommunikationskanäle und Botschaften für sich zu entwickeln, braucht es einen wachsamen Blick auf die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse.
Die Geschwindigkeit, mit der sich Themen und Botschaften verbreiten, ist rasant und benötigt das Verständnis neuer Tools und ihrer korrekten Anwendung. Weiterhin gilt im Kommunikationsbereich Qualität vor Quantität sowie eine strenge Auswahl, welche PR-Werkzeuge für das eigene Unternehmensprofil und seine Nutzer:innen wirklich sinnvoll sind.
5 aktuelle Trends, die im Bereich PR wegweisend sind
Der Faktor Mensch
In Unternehmen wird in der Kommunikation nach außen oft der Mensch zu wenig beachtet. Da sich die Erwartungen und Bedürfnisse der Verbraucher:innen stetig ändern und die Nachfrage nach ehrlichen Botschaften steigt, ist ein menschlicherer Ansatz in der Art und Weise, wie man selbst mit der Zielgruppe interagiert, enorm wichtig. Der Faktor Mensch im Bereich PR geht über die Gestaltung der traditionellen Unternehmensbotschaft hinaus und erfordert die Schaffung eines sympathischen und emphatischen Images. Die Einbeziehung echter menschlicher Qualitäten wie Einfühlungsvermögen, Humor und Verständnis in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien ermöglicht es, sich auf einer tieferen Ebene zu platzieren und greifbar zu werden. Wem es gelingt, die eigene Marke bzw. das Produkt zu “vermenschlichen”, hat den Mehrwert von PR, also die Botschaft dahinter verstanden. In Zeiten von KI, die unter anderem Texte und Bilder kreieren kann, brauchen Konsument:innen noch einen menschlichen Faktor in ihren digitalen wie analogen Erlebnissen.
Authentizität
Neben einem menschlichen Ansatz ist es ebenso wichtig, authentisch zu sein. Doch was heißt das? Kurz gesagt: Wenn man sich als Unternehmen selbst treu bleibt und nicht den Erwartungen oder dem Druck von außen anzupassen versucht. Bereits mit dieser Maßnahme heben sich Firmen von der Maße ab, denn hierfür braucht es Disziplin und Rückgrat. Und ohne Visionen und Werte kommt auf lange Sicht kein Unternehmen aus. In der PR-Arbeit kann Authentizität dabei helfen, Vertrauen und Glaubwürdigkeit bei der Kundschaft aufzubauen. Hier entstehen im besten Fall echte Verbindungen, und die Verbindung auf einer persönlicheren Ebene trägt zur Aufrechterhaltung langfristiger Beziehungen bei. Für dieses Ziel braucht es vor allem Geduld. Authentizität kann übrigens auch in der Formulierung der Unternehmensgeschichte sinnvoll eingesetzt werden: So sind eine außergewöhnliche Unternehmenshistorie oder eine authentische Geschichte zur Entstehung eines Produkts wertvolle Vorlagen für gutes Storytelling in der Kommunikation mit den Kund:innen. Tipp: Die Verbraucher:innen wissen, dass es im Leben nicht um Perfektion geht. Wer sich also als Unternehmen verletzlich zeigt, wirkt sympathischer.
Face-to-Face und Messepräsenz
Es besteht kein Zweifel, dass Online-Meetings bequem, pendelfrei und absolut budgetfreundlich sind. Doch nach der Pandemie sind viele Kolleg:innen in der Medienbranche der virtuellen Welt überdrüssig geworden. Sie suchen nach persönlichen Erfahrungen. Persönliche Interviews ermöglichen es, ausführliche Reportagen, Profile und Diskussionen über kontroverse Themen herauszuarbeiten. Man kann grundsätzlich mehr von jemandem erfahren, wenn man mit ihm von Angesicht zu Angesicht spricht. Daher sollten das persönliche Gespräch als auch Messepräsenzen für Unternehmen wieder ein solides PR-Werkzeug sein. Natürlich werden Zoom-Anrufe und -Interviews zur passenden Gelegenheit weiterhin auf der Agenda stehen, wo eine persönliche Interaktion nicht direkt möglich ist. Allerdings sollten vor allem junge Startups darauf vorbereitet sein, mehr Präsenz vor Ort anzubieten.
Verstärkter Einsatz von KI
Künstliche Intelligenz ist bei der PR-Arbeit keine Alternative, sondern eine wertvolle Ergänzung zum menschlichen Fachwissen. Der Einsatz von KI-gestützten Werkzeugen kann in Bereichen wie der Datenanalyse, der Bereitstellung von Echtzeiteinblicken in die öffentliche Wahrnehmung, der Erstellung von Inhalten und der Unterstützung bei der Ausarbeitung von Strategien und Reaktionen helfen. Für junge Unternehmen, die gerade erst mit KI beginnen, ist es wichtig, daran zu denken, dass die Informationen, die ermittelt werden, nicht immer zu 100 Prozent korrekt sind, daher ist ein sorgsamer Überprüfungsprozess stets ein entscheidender Schritt. Viele KI-Plattformen können zwar Basic-Material generieren, das die menschliche Interaktion nachahmt, aber es handelt sich weiterhin um maschinell generiertes Material. Kurzum: PR-Expert:innen können Originalität und Persönlichkeit in ihre Texte und Arbeit einfließen lassen; das ist Teil dessen, was ihren Einsatz für Unternehmen einzigartig macht.
Social Media: LinkedIn als Vorreiter
LinkedIn wird zunehmend die Oberhand gewinnen, wenn es um PR im Bereich Social Media geht. Denn LinkedIn ist eine äußerst nützliche Plattform für Gründer:innen und Führungskräfte, die ihre Inhalte B2B präsentieren und berufliche Beziehungen zur Branche, potenziellen Investoren oder der Zielgruppe aufbauen möchten. Richtig eingesetzt können Marken ihre Vordenkerrolle in der Branche damit effektiv sichtbar machen. Darüber hinaus kann LinkedIn dabei helfen, professionelle Beziehungen zu den Medien und anderen Fachleuten im eigenen Sektor aufzubauen. Weiterhin ist auch Twitter im Bereich PR hilfreich, um mit neuen Zielgruppen in Kontakt zu treten.
Fazit: Menschlichkeit und Authentizität werden als Eigenschaften für Unternehmen immer wichtiger. Dabei liegt die Glaubwürdigkeit dieser Werte stets im Auge des Betrachters bzw. der Betrachterin und kann nicht einfach für sich behauptet werden. Das persönliche Gespräch mit den Medien als auch der Zielgruppe bildet hierbei den Grundstein einer gelingenden PR-Offensive.
Über die Autorin
Deborah Klein fungiert als freie PR-Beraterin mit Sitz in Hamburg. Zu ihren Schwerpunkten gehören die klassische Pressearbeit sowie die Konzeption und Beratung von PR-Maßnahmen. Zuvor war sie als PR-Beraterin in Agenturen und Unternehmen tätig, darunter das Startup myphotobook der Verlagsgruppe Holtzbrinck, die PR-Agentur PUBLICIS und die Self-Publishing-Plattform Books on Demand (libri). Zu ihren Kund:innen zählen diverse Unternehmen, darunter etablierte Größen wie auch junge Startups und Einzelunternehmer:innen.
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