“In Krisenzeiten zu leben, wird immer Teil unserer Realität sein”
Das Berliner ClimateTech OneClimate (zuvor als climony entwickelt), das 2023 von Simon Bail gegründet wurde, setzt auf eine App, die “Menschen mit unterschiedlichsten Handlungsoptionen aus den Bereichen Verhaltensanpassung, bewusster und nachhaltiger Konsum, soziales Engagement sowie der Unterstützung von Klimainitiativen matcht”. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht OneClimate-Gründer Bail einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.
2023 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Unser offizieller Launch im August! Wir haben lange darauf hingearbeitet: 2021 gab es die erste Ideen, 2022 haben wir mit dem Prototyping begonnen und einen MVP der App veröffentlicht. Und nun haben wir es binnen kurzer Zeit geschafft, die laut AppMagic meist gedownloadete Klima-App 2023 zu werden! Das ist das absolute Highlight, weil es zeigt, dass wir mit OneClimate eine Lösung schaffen, die Menschen wirklich hilft. Denn: Wer etwas fürs Klima tun will, hat unzählige Möglichkeiten. Das überfordert schnell. Mit unserer App kann jede:r ganz einfach den eigenen CO2-Verbrauch berechnen und Transparenz über den möglichen Impact durch alternative Verhaltensweisen und Konsumgewohnheiten erlangen: Durch das Matchen mit unterschiedlichsten Handlungsoptionen aus den Bereichen Verhaltensanpassung, bewusster und nachhaltiger Konsum, soziales Engagement sowie der Unterstützung von Klimainitiativen über den – ebenfalls in diesem Jahr gestarteten – OneClimate Fund kann dank OneClimate jede:r einen individuellen Beitrag für ein besseres Morgen leisten. Einfach per Swipe!
Und was lief 2023 bei Euch überhaupt nicht rund?
So einiges! Gerade beim App-Launch gab es immer wieder kleinere Bugs, die wir aber immer rechtzeitig lösen konnten. Das gehört bei einem Start-up eben dazu. Darüber hinaus ist unsere App noch lange nicht fertig, sondern bedarf – immer auch anhand von Feedback unserer Nutzer:innen – steter Weiterentwicklung. Mit knappen Ressourcen ist das natürlich stets eine Herausforderung. Wir testen und validieren ständig neue Features, verändern unser Design und die Ansprache in der App, auch basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Verhaltensforschung.
Welches Projekt steht bei Euch für 2024 ganz oben auf eurer Agenda?
Das Feedback unserer Community zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das liegt auch an den vielen fantastischen Partner-Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten und deren Climate Actions wir mit OneClimate eine Plattform bieten. Ganz in diesem Sinne sind wir dabei, unser Angebot auszubauen – auch in Richtung B2B. Die Funktionsweise unseres OneClimate Funds, mit dem Menschen nach dem Oxford Offsetting Principle „Reduce first, remove second – and for the long-term“ schon ihren CO2-Handabdruck optimieren können, wollen wir auch auf eine Offsetting-Lösung für Unternehmen übertragen. Der Emissionshandel braucht unbedingt ein Update und wir tragen 2024 unseren Teil dazu bei! Deshalb wird eine weitere Kerninititiative von uns sein, die OneClimate-App 2024 im englischsprachigen Europa zur Verfügung zu stellen.
Es herrscht weiter Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Mit welchen Erwartungen blickst Du auf 2024?
Wir sehen gerade im Climate-Tech-Bereich, dass die Investitionen nicht zurückgehen. Das finde ich ein großartiges Signal. Deshalb bin ich grundoptimistisch und glaube, dass Gründer:innen immer einen Weg finden werden, ihre Ideen in nachhaltige Geschäftsmodelle zu überführen. In Krisenzeiten zu leben, wird immer Teil unserer Realität sein – da hat man doch nichts zu verlieren und kann gemeinsam nur gewinnen!
Was hast Du Dir persönlich für 2024 vorgenommen?
Bei allen Herausforderungen, die die Welt bereithält, möchte ich dennoch sorgenfrei und mehr im Moment leben. Die kleinen Dinge – etwa Begegnungen mit Menschen, die mir wichtig sind – genießen, während ich mit meinem Team von OneClimate am großen Ziel arbeite, mehr Menschen bei einem klimafreundlichen Leben zu helfen.
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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