“Den Tiefpunkt haben wir mittlerweile überschritten”
Das Berliner FinTech Billie, 2016 von Senftleben sowie den Zencap-Gründern Christian Grobe und Matthias Knecht gegründet, setzt auf eine Buy Now, Pay Later-Lösung. Zu den Investoren des Unternehmens gehören unter anderem Hedosophia, Tencent, Klarna, Rocket Internet, Creandum, Speedinvest und Picus Capital. Zuletzt sammelte das Unternehmen 100 Millionen US-Dollar ein. Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Billie-Gründer Christian Grobe einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.
2023 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Zu den Highlights zählte unter anderem der Launch unserer Partnerschaft mit dem niederländischen Payment Service Provider Mollie. Um den Charakter dieser Partnerschaft kurz zu erklären: Onlinehändler, die ihre Zahlungen über Mollie abwickeln, haben seitdem die Möglichkeit, unsere Buy Now, Pay Later-Lösung für Geschäftskunden mit wenigen Klicks in ihren Checkout zu integrieren. Neben unserer Partnerschaft mit Klarna, die wir Ende 2021 eingegangen sind, ist dies ein weiterer integraler Schritt in unserer Go-to-Market-Strategie für die europäischen Kernmärkte. Als Resultat haben wir 2023 über 1000 neue Onlinehändler als Kunden begrüßen dürfen, die nun alle Billie in ihrem B2B-Checkout anbieten – darunter Marken wie Samsung oder Onlineprinters.
Und was lief 2023 bei Euch überhaupt nicht rund?
Wie die meisten Startups, stellte die gesamtwirtschaftliche Lage auch uns vor Herausforderungen. Glücklicherweise waren wir in der Situation, dass wir vor nicht allzu langer Zeit 100 Millionen US-Dollar eingesammelt haben. So konnten wir mit gestärktem Rücken durch 2023 gehen – ein Luxus, den viele junge Unternehmen nicht hatten. Gleichzeitig haben auch wir uns natürlich darauf fokussiert, deutlich nachhaltiger zu wirtschaften und unsere Unit Economics im Auge zu behalten.
Welches Projekt steht bei Euch für 2024 ganz oben auf eurer Agenda?
Das neue Jahr wird weiterhin im Zeichen der Internationalisierung stehen. Darüber hinaus werden wir daran arbeiten, unsere bestehenden Partnerschaften weiter auszubauen und neue zu schließen. Ich bin überzeugt, dass die unangefochtene Marktführerschaft im Segment B2B Buy Now, Pay Later nur mithilfe von etablierten PSP-Partnern zu gewinnen ist. Hier sind wir sehr gut aufgestellt.
Es herrscht weiter Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Mit welchen Erwartungen blickst Du auf 2024?
Der Blick in die Glaskugel ist immer schwierig. Gleichzeitig sehen wir, wie einige hochkarätige Tech-Unternehmen mit IPOs liebäugeln. International etwa Stripe oder Checkout.com, aus Deutschland beispielsweise Personio. Historisch war dies häufig ein Indikator dafür, dass sich auch die VC-Funding-Landschaft nach einem Konjunkturtief entspannte. Ob wir schon 2024 wieder einen Investment-Aufwind sehen werden, bleibt abzuwarten – aber ich glaube, dass wir zumindest den Tiefpunkt mittlerweile überschritten haben.
Was hast Du Dir persönlich für 2024 vorgenommen?
Unsere Expansion innerhalb Europas ist nur so gut wie das Team, das dahinter steht. Daher möchte ich 2024, dass wir noch besser, noch abgestimmter zusammenarbeiten. Meiner Meinung nach ist das eine der Hauptaufgaben, die ich zusammen mit meinen Mitgründer:innen Aiga und Matthias angehen muss. Wir haben ein unfassbar starkes Team aufgebaut und das gilt es jetzt noch besser zu unterstützen und dessen Effizienz zu steigern.
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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