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Erfahrungen von Gründer:innen zum Finden von Mitarbeiter:innen

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup? "Mit Bauchgefühl, dem richtigen Netzwerk und einer tollen Vision, die wir teilen", ist sich Kalie-Martin Cheng von Plastic2Beans sicher. "Mit gutem Karma", ergänzt Carolin Möllenbeck von ooohne.
Erfahrungen von Gründer:innen zum Finden von Mitarbeiter:innen
Donnerstag, 4. Januar 2024VonTeam

Gute Mitarbeiter:innen sind für Startups und Firmen, die wachsen möchten das A und O. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Hier gibt es zu diesem Thema einmal Tipps von 15 Gründerinnen und Gründern die in unserem Gründeralltag-Interview auf die Frage: “Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?” geantwortet haben.

Indem man sich zuerst einmal ganz genau überlegt: Wen will ich haben? Was muss diese Person mitbringen? Und dann die Stellenanzeige entsprechend der Zielgruppe verfasst. Mit 08/15-Stellenanzeigen kommst du nicht weit. Oder es gilt: Ausprobieren und mit den richtigen Schlüsselworten arbeiten, mit den richtigen Personen, Gruppen und Themen verlinken usw. Dann: LinkedIn für Stellenanzeigen nutzen. Da geht einiges. Wir bekommen ca. 70% unserer Bewerbungen über LinkedIn und ca. 20% über unsere Webpage. Beim Bewerbungsprozess finde ich am wichtigsten, sich nicht zu verstellen, sondern einfach ehrlich und authentisch zu sein. Am Ende geht es doch vor allem darum, sich kennenzulernen und ein Gefühl dafür zu bekommen: Will ich mit dieser Person zusammenarbeiten oder nicht? Dafür zählt nicht nur das Fachliche, sondern vor allem das Persönliche. Team-Fit ist sehr wichtig!
Jan Leisse, eleQtron

Ein gutes Netzwerk und das Fragen nach Empfehlungen ist für mich unerlässlich, um Mitarbeiter:innen zu finden, die zu uns passen.
Hedda Båverud Olsson, Lassie

Wenn man Glück hat, bringt man gute Kolleg:innen direkt mit. Alles andere erfordert harte Arbeit – oft sieht man lange Zeit kein Licht am Ende des Tunnels. Besonders das Bewusstsein für Verantwortung gegenüber dem Produkt, den Prozessen und natürlich auch dem Unternehmen insgesamt ist keineswegs selbstverständlich. Meine Beobachtung zeigt außerdem, dass gute Leute im Team der beste Magnet für weitere gute Talente sind.
Fabian Mischler, ooblee

In der heutigen Zeit geht es bei der Mitarbeiter:innengewinnung zum Glück nicht mehr nur um den monetären Aspekt. Vielmehr suchen Arbeitnehmer:innen nach Unternehmen, die ihre Werte teilen und mit denen sie sich identifizieren können. Deshalb ist es umso wichtiger, einen klaren Purpose zu haben und diesen auch zu leben. Wenn Mitarbeiter:innen das Gefühl haben, dass sie einen sinnvollen Beitrag leisten und Teil einer größeren Vision sind, steigt ihre Motivation und ihr Engagement. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ein starker Purpose der Schlüssel zu einem erfolgreichen Unternehmen ist und dafür sorgt, dass sich die richtigen Menschen dafür finden und das Team zusammenhält.
Gordon Prox, el origen

Meiner Meinung nach ist gutes Netzwerken hier die halbe Miete. Was mir geholfen hat, ist das Netzwerk aus meinem alten Job und ehemalige Kollegen.
Dominic Hammann, portance

Wir sind bei Who said noch ein ganz kleines Team, das vor allem aus Freelancern besteht. Aktuell greife ich da vor allem auf mein Netzwerk zurück, um sicherzugehen, die richtigen Leute an Bord zu haben. Unterm Strich suche ich aber immer nach Menschen, die hinter der Mission von Who said stehen. Wir sind mit Who said und dem Bereich Crossgender-Kindermode in einem Markt, der sich erst noch entwickeln wird. Da brauchen wir vor allem Leute, die daran glauben, dass wir Markt und Gesellschaft gemeinsam verändern können. Die irgendwie auch ein bisschen bissig im positiven Sinne sind und keine Scheu haben, großen Konzernen mit ihren stereotypischen Vermarktungsstrategien etwas entgegenzusetzen.
Claudia Voigt, Who said

Mit Bauchgefühl, dem richtigen Netzwerk und einer tollen Vision, die wir teilen. Und natürlich mit Catch Talents.
Kalie-Martin Cheng, Plastic2Beans

Das ist ein bestimmter Schlag Mensch. Einige wollen Startup, viele aber auch nicht. Am besten man kommuniziert gleich zu Anfang genau, für was man steht und für was nicht. Viele werden aufstehen und was anderes wollen, aber manche werden auch aufmerksam, weil das genau das ist, was sie suchen. Es gibt jede Menge Mitarbeiter, die kein Startup-Leben wollen, aber es steht auch mit Sicherheit jeden Morgen eine Person auf, die genau nach diesem spannenden Mix sucht.
Sebastian Walter, Spyra

Ich denke als Erstes sollte man sich im persönlichen Umfeld umschauen und diese nach Empfehlungen bitten. Möglicherweise kennt ein Freund oder Familienmitglied jemanden, der über die erforderlichen Fähigkeiten und Erfahrungen verfügt. Wenn dies nicht möglich ist, ist LinkedIn weiterzuempfehlen. Da kann man Stellenanzeigen veröffentlichen.
Sidney von Guggenberg, Cheer

Am Anfang steht für uns sowohl unser eigenes Netzwerk, aber auch Plattformen wie LinkedIn, durch die wir schon auf viele Mitarbeiter aufmerksam geworden sind. Um herauszufinden, ob ein Bewerber gut zu Doctorflix und unserer Unternehmensphilosophie passt, ist für uns aber das persönliche Gespräch mit den richtigen Fragen immer essenziell. Denn nur so können wir unsere Bewerber richtig kennenlernen und einschätzen ob sie für den Job gut geeignet sind. Am Ende hilft uns außerdem eine Zweitmeinung um unsere Einschätzung des Kandidaten zu festigen und die richtige Wahl zu treffen.
Hans Lennartz, Doctorflix

Deine Mitgründer solltest du ziemlich gut kennen, denn sie sind das Fundament eures Strebens. Schließlich werdet ihr Tag und Nacht aufeinander sitzen und durch schwere Zeiten gehen. Ansonsten prüfe mit wem ihr alle gearbeitet habt, fragt über Linkedin, guckt am besten wer einen empfehlen kann. Wichtig – schaut nicht auf Titel, sondern inwieweit die Person motiviert ist und Bock auf Erfolg hat!
Jakob Jakubov, Get your Sports

Gutes Recruiting ist sehr, sehr wichtig und eine Königsdisziplin für sich. Wir haben hier einen super Partner gefunden, der das extern für uns macht. Aber mega wichtig ist auch eine gute Kultur im Unternehmen. Dann sprechen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch selbst mit ihren Freunden und Bekannten. Und das hilft extrem – denn gute Leute kennen gute Leute.
Alexander Thelen, mammaly

Mit gutem Karma (lacht). Unsere erste Kollegin hat zunächst ein Praktikum bei uns gemacht. Jetzt arbeitet sie neben ihrem Studium für uns weiter und macht tolle TikTok-Videos für ooohne. Also sind wir jetzt zu dritt. Unser Gründerteam hat sich in einem Jahreskurs gefunden. Dort hatten wir unabhängig voneinander dieselbe Idee, die wir hintereinander gepitched haben: Reinigungsmittel ohne Wasser und ohne Kunststoffverpackung.
Carolin Möllenbeck, ooohne

Ich habe keine großen HR- Kenntnisse und auch keinen Fragenkatalog, den ich immer durchgehe. Am Anfang war es tatsächlich der erste persönliche Eindruck. Wenn die Chemie passt, kann man gemeinsam diesen Weg gehen.
Orhan Esgin, babafresh.de

Man muss wirklich alle Register ziehen: Beziehungen, Anzeigen auf allen Kanälen und so weiter. Auch hier gilt, wie bei vielen anderen Dingen, dass das Glück mit dem Tüchtigen ist. Wer viel versucht, schafft viele Chancen und hat dann auch eher mal “Glück” und findet die oder den richtigen. Wir profitieren hier aber auch sehr von unseren super Verbindungen in die Wissenschaft und die Unis, die wir mit dem ISTARI Research Partner Programm pflegen. So kommen wir immer wieder an fähige und hochmotivierte junge Menschen.
Jan Kinne, istari.ai

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

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Foto (oben): Shutterstock