Warum genau jetzt die beste Zeit ist, ein Energie-Startup zu gründen
Er ist komplex, stark reguliert und wird von großen, etablierten Unternehmen dominiert. Der Energiemarkt kann auf den ersten Blick auf Gründer:innen einschüchternd wirken. Trotzdem gab es wohl nie einen besseren Zeitpunkt, ein Energie-Startup zu gründen. Wer den Markt versteht, innovative Ideen mitbringt und auch die Politik auf dem Schirm hat, der kann mit einem neuen Unternehmen richtig was reißen. Aber welche Faktoren sind es genau, die sich günstig auf die Gründung von Energie-Startups auswirken?
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Die Dringlichkeit des Klimawandels ist der mit Abstand wichtigste Grund, weshalb es aktuell nicht genug innovative Startups in diesem Bereich geben kann. Die globale Erwärmung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und die Notwendigkeit, saubere und nachhaltige Energielösungen zu entwickeln, war noch nie so groß. Neue Unternehmen in diesem Markt haben die Möglichkeit, mit klugen Ideen innovative Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu entwickeln und zur Energiewende beizutragen. Eine Mission, die ganz nebenbei auch noch junge Talente anlockt, die immer häufiger – und das merken wir auch bei Ostrom – zurecht Sinnhaftigkeit im Job suchen.
Zentrale Technologien sind im Massenmarkt angekommen
Was neuen Startups im Energiesektor ebenfalls aktuell in die Karten spielt: die Massenmarktfähigkeit moderner Technologien. In den vergangenen Jahren haben sich viele erneuerbare Energietechnologien rasant weiterentwickelt und sind nun – da deutlich günstiger – reif für den Massenmarkt. Beispiel: E-Autos. Elektromobilität ist keine Zukunftsvision mehr, sondern eine Realität. Immer mehr Menschen entscheiden sich für Elektroautos, um umweltfreundlicher und kostengünstiger unterwegs zu sein. Energie-Startups, die beispielsweise innovative Ladeinfrastruktur und intelligente Energiemanagementsysteme entwickeln, spielen in diesem wachsenden Markt eine entscheidende Rolle.
Ebenso sind Solarenergietechnologien auf dem Vormarsch. Die Kosten für Solarpaneele sind in den vergangenen Jahren dramatisch gesunken. Solarenergie ist nun eine der kostengünstigsten Energiequellen. Junge Unternehmen, die beispielsweise neue Ansätze zur Verbesserung der Effizienz von Solarsystemen und zur Speicherung von Solarenergie entwickeln, leisten einen bedeutenden Beitrag zur dezentralen Energieversorgung. Darüber hinaus bieten Fortschritte in der Batterietechnologie die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu speichern und rund um die Uhr verfügbar zu machen. Wie wichtig das ist, hat uns spätestens die Energiekrise im vergangenen Jahr allen gezeigt. Speichertechnologien sind der Schlüssel, um von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden.
Vom Smart-Meter-Rollout profitieren
Das schlägt den Bogen zur makropolitischen Lage in Deutschland, deren Vorzeichen für Gründungen im Energiesektor kaum besser sein könnten. Das Land hat sich ehrgeizige Ziele für die Energiewende gesetzt, darunter die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, den Ausstieg aus der Atomenergie und die Förderung erneuerbarer Energien. Der gesetzlich festgelegte Smart-Meter-Rollout bis zum Jahr 2032 zahlt auf diese Ziele ein. Smarte Zähler ermöglichen eine bessere Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs. So lässt sich Energie im Haushalt effizienter nutzen. Wer innovative Lösungen für den Einsatz und die Verwertung von Smart-Metern entwickelt, kann von dieser Initiative profitieren.
Darüber hinaus hat Deutschland das Gebäudeenergiegesetz verabschiedet. Es gilt ab kommendem Jahr und soll die Energieeffizienz von Gebäuden fördern sowie den Einsatz erneuerbarer Energien zur Wärmeversorgung vorantreiben. Hier ergeben sich zahlreiche Potenziale für junge Unternehmen, die sich auf energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme, Wärmepumpen und Solartechnologien spezialisieren.
Auch VCs setzen verstärkt auf Umwelttechnologie
Die Zeit für Energie-Startups ist jetzt. Nicht ohne Grund haben es laut einer Analyse der staatlichen Förderbank KfW auch die Risikokapitalgeber in Zukunft vor allem auf Umwelttechnologien abgesehen. In Anbetracht all dieser Entwicklungen und Chancen im Energiesektor sollten angehende Gründer:innen nicht zögern, den Schritt in diese Branche zu wagen. Das Aufhalten des Klimawandels, die Massenmarktfähigkeit moderner Technologien und die makropolitische Lage in Deutschland schaffen eine optimale Umgebung für die Gründung und das Wachstum solcher Unternehmen.
Über den Autor
Matthias Martensen hat im Jahr 2021 gemeinsam mit Karl Villanueva Ostrom gegründet und führt das Unternehmen als CEO. Um der Klimakrise entgegenzuwirken, macht Ostrom 100 Prozent Ökostrom für ganz Deutschland zugänglicher und inklusiver. Die Idee für Ostrom hatte Matthias während seiner Zeit bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman, wo er verschiedene Unternehmen im Energiesektor beriet. Nachdem er realisierte, wie manuell und altmodisch der Strommarkt war – z. B. waren 90 Prozent der Marketingbudgets nicht für das Internet vorgesehen sowie Backend-Prozesse veraltet – verließ er die Beratung mit der Vision, im Dezember 2020 einen besseren, holistischen Energieanbieter für Deutschland zu schaffen. Matthias absolvierte seinen Bachelor in International Business Administration an der WHU – Otto Beisheim School of Management und erwarb seinen Masterabschluss am University College London im Bereich Globalisation and Latin American Development.
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