#Interview

“Fehler sind ein natürlicher Teil des Gründungsprozesses”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Ein typischer Startup-Arbeitsalltag beginnt oft früh morgens. Ich starte mit einer Überprüfung meiner E-Mails und Priorisierung der Aufgaben für den Tag", sagt Christian Philippi, Gründer von Wohnsinn.
“Fehler sind ein natürlicher Teil des Gründungsprozesses”
Mittwoch, 6. Dezember 2023VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Christian Philippi, Gründer von Wohnsinn. Das Kölner PropTech, das von Philippi und Felix Weiß gegründet wurde, möchte den Vermietungsprozess von Wohnungen automatisieren. Faktisch setzt das Startup auf einen Matching-Algorithmus, der dabei helfen soll, “einfach und schnell eine Wohnung zu finden”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ein typischer Startup-Arbeitsalltag beginnt oft früh morgens. Ich starte mit einer Überprüfung meiner E-Mails und Priorisierung der Aufgaben für den Tag. Dann halte ich oft ein kurzes Team-Meeting, um die Tagesziele zu besprechen.

Wie schaltest Du nach der Arbeit ab?
Nach der Arbeit ist es wichtig, sich zu entspannen. Ich schalte oft durch Sport oder Zeit mit Freunden ab. Richtig abschalten geht allerdings nicht – Wohnsinn ist 24/7 im Kopf.

Was über das Gründer:innen-Dasein hättest Du gerne vor der Gründung gewusst?
Vor der Gründung hätte ich gerne gewusst, wie wichtig ein belastbares Netzwerk ist. Je früher man anfängt sich ein gutes Netzwerk aufzubauen, desto besser.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstest?
Die größten Hürden waren oft finanzielle Unsicherheit, die Überzeugung von Investoren und die Entwicklung eines soliden Geschäftsmodells. Es erfordert viel Arbeit, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Fehler sind ein natürlicher Teil des Gründungsprozesses. Einer davon war, dass wir zu schnell Mitarbeiter eingestellt haben, ohne ausreichend auf die zwischenmenschliche Passung zu achten. Es hat eine Weile gedauert, bis wir ein geiles Team zusammenstellen konnten.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Die Suche nach den richtigen Mitarbeiter:innen erfordert Zeit und Sorgfalt. Netzwerken, Jobportale und Empfehlungen sind gute Wege, um Talente zu finden. Es ist entscheidend, Menschen einzustellen, die zur Unternehmenskultur passen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Einfach starten, ohne sich in endlosen Detailplanungen zu verlieren, denn letztendlich verläuft alles ohnehin anders als erwartet.

Ohne welches externe Tool würde Dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Ein leistungsstarkes CRM-System ist für unser Startup von entscheidender Bedeutung, da es uns ermöglicht, Kundenbeziehungen effektiv zu verwalten und zu pflegen. Wir setzen Pipedrive ein und sind äußerst zufrieden damit.

Wie sorgt Ihr bei Eurem Team für gute Stimmung?
Wir fördern eine offene Kommunikation und ein positives Arbeitsumfeld. Regelmäßige Team-Events tragen ebenfalls zur guten Stimmung bei.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Es ist schwer, nur einen ein Erlebnis zu nennen, da es bereits viele bedeutende gab. Dazu gehören die Auszeichnung mit dem German PropTech Award, die erste Investition und der erste Umsatz – all diese Ereignisse markieren wichtige Etappen auf der noch jungen Startup-Reise.

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen genaueren Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründerinnen und Gründer, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen gerade von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

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Foto (oben): Wohnsinn