#Interview

“Aus heutiger Sicht unfassbar, dass wir das geschafft haben”

Gründeralltag - gibt es das überhaupt? "Ich versuche immer spätestens ab 18:30 Uhr Zeit mit der Familie zu verbringen. Wir essen gemeinsam, spielen noch etwas und bringen dann die Kids ins Bett. Diese Zeit genieße ich sehr", sagt Benjamin Mandos, Gründer von Got Bag.
“Aus heutiger Sicht unfassbar, dass wir das geschafft haben”
Freitag, 10. November 2023VonTeam

Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst, bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Dieses Mal antwortet Benjamin Mandos, Gründer von Got Bag. Das Startup aus Mainz entwickelt insbesondere Rücksäcke aus “Ocean Impact Plastic”.

Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Wir haben zwei kleine Kinder. Ich wechsle mich mit meiner Frau ab, wer sie morgens in die Kita bringt. An den Tagen, an denen ich morgens frei habe, versuche ich zu meditieren und Sport zu machen. Danach beginnt der Tag mit Mails und Meetings.

Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Ich versuche immer spätestens ab 18:30 Uhr Zeit mit der Familie zu verbringen. Wir essen gemeinsam, spielen noch etwas und bringen dann die Kids ins Bett. Diese Zeit genieße ich sehr. Ich lese jeden Abend vor dem Schlafen, denn das hilft mir, den Kopf frei zu bekommen. Wenn ich abends noch arbeite, versuche ich danach noch eine kleine Runde spazieren zu gehen, zu meditieren oder Yoga zu machen.

Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Wir mussten es damals schaffen, Produzenten und Menschen von uns und unsere Idee zu überzeugen. Aus heutiger Sicht ist es manchmal unfassbar, dass wir das geschafft haben. Wir haben uns natürlich größer gemacht als wir damals waren, indem wir uns verschiedene Mail-Adressen angelegt haben. An einem Tag war ich Sekretär; am nächsten Designer :). Irgendwie hat es geklappt!

Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Zu früh in zu viele Dinge zu investieren und zu starten -und das in zu großem Stil. Focus!

Wie findet man die passenden Mitarbeiter:innen für sein Startup?
Wenn eine Marke klar positioniert ist, dann glaube ich, dass automatisch die passenden Menschen zu einem kommen.

Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Investiere in dich und in deine persönliche Entwicklung. Verstehe, wie du und dein Unterbewusstsein funktionieren. Auf deiner Reise wirst du damit automatisch auf die eine oder andere Weise mit Etwas konfrontiert werden, vor allem in Krisen.

Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Ganz klar Slack.

Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Wir machen jedes Quartal ein Teamevent – Kanufahren; Wandern, Floßbauen. Es gibt die Möglichkeit für remote Work und unsere GOT Cat Partys – Name in Anlehnung an einen Nachtclub – sind mittlerweile berühmt berüchtigt.

Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Puh, es gibt so viele – die alle verschieden sind. Vielleicht mein letzter Besuch in Indonesien nach der Corona-Hochphase. Zu sehen, was dort vor Ort in unserer 4000 Quadratmeter großen Lagerhalle alles entstanden ist und zu begreifen, was für ein Projekt wir dort aufgebaut haben und welche Dimensionen es angenommen hat. Und wir haben vor kurzem bei Bloomingdales in New York gelauncht – das ist auch ein krasses Erlebnis. Got Bag BAG aus Mainz bei dem Department Store am Big Apple – crazy.

Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag aus? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.

Foto (oben): Got Bag