Die Ölfreunde, Compounder, Lookas, Herbal Spa, Beezer treten vor die Löwen
In der vierzehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen“ (DHDL) wittert das Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel aus der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, der Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler und dem Produkt-Löwen Tillman Schulz sowie der neuen Diversity-Löwin Tijen Onaran.
Die DHDL-Startups der Woche
Die Ölfreunde aus Beuron-Thiergarten
Mit gerade einmal 16 Jahren traut sich Gründer und Deutschlands jüngster Ölmüller Paul Belthle vor die Löwinnen und Löwen. Gemeinsam mit seinem Vater Jürgen Belthle (46) stellt er Die Ölfreunde vor, sein eigenes Startup für kaltgepresste, hochwertige Speiseöle aus heimischen Saaten. Schon mit seiner Ur-Oma verbrachte Paul als Kind viel Zeit im Garten, er durfte Gemüse selbst anbauen und weiterverarbeiten. “Unsere Küche war permanent verwüstet und das reinste Schlachtfeld”, blickt Jürgen schmunzelnd auf die Zeit zurück. Schließlich bekam Paul im Alter von zwölf Jahren seine erste Ölmühle geschenkt. Sofort begann er sein eigenes Öl herzustellen und mit Kräutern und Gewürzen zu verfeinern. Kurz darauf gründete der damals 13-jährige Paul Die Ölfreunde. Inzwischen arbeitet die ganze Familie in dem Unternehmen: Eltern und Großeltern, zwei Onkel und sogar der kleine Bruder packt tatkräftig mit an. Neben der Produktion von aktuell elf verschiedenen Ölen, liegt dem jungen Gründer die Nachhaltigkeit am Herzen: “Wegschmeißen geht nicht! Aus dem proteinreichen Presskuchen – die Reststoffe von der Ölherstellung – stellen wir Mehle, Proteinpulver und Tierfutter her.” Alle Rohstoffe stammen aus regionalem, kontrolliertem Anbau, die sie selbst bei den Bauern abholen. Der gesamte Produktionsprozess, der das Pressen, Filtern, Lagern, Abfüllen in Glasflaschen und den Versand umfasst, liegt in den Händen der Familie. Erhältlich sind die Produkte im eigenen Hofladen, über den Onlineshop und im Einzelhandel. Nicht nur mit seiner Energie und seinem Ideenreichtum beeindruckt der 16-Jährige, auch seine Geschäftszahlen lassen die Löwinnen und Löwen staunen. Von einem Umsatz von 16.800 Euro im Jahr 2019 konnte sich Die Ölfreunde kontinuierlich steigern und erreichte 2022 einen Umsatz von knapp 1,4 Million Euro. Damit Die Ölfreunde weiter wachsen können, wünscht sich Paul an einen starken Vertriebspartner, der ihm auch als Mentor beratend zur Seite steht. Für 200.000 Euro bieten Vater und Sohn zehn Prozent der Firmenarteile an.
Compounder aus Köln
Evelyn Wagner (25), Carmine “Mino” Alfonso Siena (30) und Paula Vorbeck (27) stellen den Löwinnen und Löwen Compounder vor – eine Plattform, die den Bewerbungsprozess für angehende Studierende sowie Hochschulen vereinfacht und effizienter gestalten soll. Denn bislang braucht man “dafür starke Nerven und eine Menge Zeit”, so Paula: “Zunächst muss man sich bei der Orientierung auf verschiedenen Websites Informationen zusammensuchen, um am Ende die Hochschulen und die Studiengänge zu finden, die tatsächlich zu einem passen.” Anschließend heißt es, für jede einzelne Hochschule die richtigen Bewerbungsunterlagen innerhalb der vorgegebenen Fristen hochzuladen. Aber auch für die Hochschulen bedeutet das einen enormen Arbeitsaufwand – pro Jahr bewerben sich Millionen in- und ausländischer Studenten und jede Bewerbung muss einzeln manuell auf Vollständigkeit und Zulassung geprüft werden. “Für beide Seiten ist der Bewerbungsprozess extrem frustrierend und arbeitsintensiv”, fasst Evelyn zusammen und mit Compounder soll das nun der Vergangenheit angehören. Studieninteressierte erstellen ein einziges Mal ein Bewerbungsprofil, mit dem sie sich mittels weniger Klicks für all ihre Wunschstudiengänge bewerben können. Die Bewerbungen werden dabei automatisch auf ihre Vollständigkeit und die für die Hochschulen benötigte Zulassung geprüft. Die Hochschulen können sich einfach bei Compounder anmelden und sie erhalten über die Plattform dadurch nur vollständige, qualifizierte und auf das deutsche Notensystem angepasste Bewerbungen. Laut den Gründer:innen bedeutet das eine enorme Ersparnis an Aufwand und Kosten für die Lehranstalten. Aktuell hat das Compounder-Team die privaten Hochschulen im Fokus, doch in Zukunft sollen auch öffentlichen Universitäten hinzukommen. Gemeinsam mit den Erfahrungen eines Löwen möchten sie den Aufbau eines stabilen, international agierenden Unternehmens gestalten. Ihr Angebot: 400.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.
Lookas aus Pleidelsheim im Schwabenland
“Münze rein, Video ab!”, heißt es in der sechsten Folge. Denn Annette Muckle (32) und Benjamin Bates (33) präsentieren ihr Produkt Lookas – eine Videobox mit Münzsystem für Kinder. Das Besondere daran: Erst das Einwerfen sogenannter RFID-Coins erlaubt das Abspielen von Videos. So sollen die Kleinen einen verantwortungsvollen Medienkonsum erlernen. Viele Eltern kennen das Bitten und Flehen ihrer Kinder, doch noch mehr Videos schauen zu dürfen. “Sie schauen auf dem Handy oder dem Tablet der Eltern. Das war bei uns nicht anderes”, sagt Annette, Mutter von der 8-jährigen Maya. “Wir haben zwar von Anfang an genau bestimmt, WAS sie schaut, aber wir haben schnell gemerkt: Die Riesenauswahl an Kindervideos überfordert ein Kind und kann sogar Stress auslösen.” Denn wenn ein Video im Internet oder über einen Streamingdienst endet, startet automatisch das nächste. “Ich als Mutter habe dann kaum noch die Kontrolle, was abgespielt wird. Diese Endlosschleife mach die Kinder regelrecht süchtig und uns Eltern ratlos”, sagt die Gründerin. Also haben Annette und Benjamin Lookas entwickelt. Die Kinder können die Abspielbox für Videos und Hörbücher komplett eigenständig bedienen. Die Coins enthalten RFID- Chips, worüber die Box die Informationen erhält, welches Video abgespielt werden soll. Die Eltern entscheiden, wie viele Coins ihr Kind pro Tag bekommt und halten gleichzeitig die Kontrolle darüber, was sich ihr Kind anschaut. Das Gerät kann nicht nur zuhause genutzt werden, sondern kann durch den Tragegurt auch überall hin mitgenommen werden und ist durch einen robusten Silikon-Bumper gut geschützt. “Noch stehen wir hier mit drei Prototypen”, so Benjamin. “Doch mit der Unterstützung einer Löwin oder eines Löwen wollen wir bald in vielen Kinderzimmern sein.” Mit Hilfe des Investments von 250.000 Euro soll das Serienprodukt fertiggestellt werden, im Gegenzug bietet das Gründer-Duo 30 Prozent ihrer Firmenanteile an.
Herbal Spa aus Zachenberg
Daniel Schreiner (26) und Thomas Wiederer (26) möchten mit Herbal Spa Deutschlands Badewannen erobern – ihr “Teebeutel für die Badewanne” soll wieder die Natürlichkeit ins Badezimmer bringen. “Herkömmliche Badesätze sind leider oft mit Substanzen angereichert, die durch die Kläranlagen nur unzureichend gefiltert werden. Die Partikel gelangen in umliegende Gewässer und über Fische und Flusstiere wieder auf unseren Tellern”, erklärt Daniel. Also haben die beiden Gründer Herbal Spa Kräuterbadekissen entwickelt. “Unsere Produkte bestehen aus getrockneten Kräutermischungen, die in einem hautfreundlichen Vlies verpackt sind”, so Thomas. In der Herstellung werden die Kräuter schonend getrocknet, in die gewünschte Größe zerkleinert, in das Vlies gefüllt und dann per Ultraschall versiegelt. Für ein Bad einfach das Herbal Spa Kräuter-Badekissen ins Wasser legen und “schon hat man alles, was man für ein wohltuendes Bad braucht”, ist Thomas überzeugt. Ihre Produkte vereinen vier Funktionen: Als Badezusatz verleihen sie dem Bad eine natürliche Färbung und einen wohlriechenden Duft. Als Badeschwamm angewendet, kann damit die Haut sanft gepeelt und gepflegt werden. Als Badekissen kann man es als Nackenstütze verwenden und zusätzlich eignen sie sich noch als Kräuterpad, das auf gewünschte Körperstellen aufgelegt werden kann. Die Herbal Spa Produkte bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Kräutermischungen. “Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Abwasserverschmutzungen”, so Daniel. Schon 2005 hatte Thomas‘ Vater mit der Entwicklung von Heubädern begonnen. Nachdem er 2017 verstarb, hat Thomas die Unterlagen seines Vaters auf einem USB-Stick gefunden und sah darin großes Potenzial. Angefangen hat das Gründer-Duo dann mit den Kräutern aus Omas Garten und selbstgenähten Kissen. Jetzt präsentieren sie die ersten beiden marktreifen Sorten “Entspannungszeit” und “Erkältungszeit”, die als Kosmetikprodukt zertifiziert sind. Für einen erfolgreichen Markteintritt benötigen die Gründer die Unterstützung einer Löwin oder eines Löwen und bieten für 30.000 Euro 25 Prozent ihrer Firmenanteile an. Werden Daniel und Thomas überzeugen oder gehen sie mit ihrer Idee baden?
Beezer Technologies aus München
Max Huber (28) und Moritz Schüller (26) möchten mit ihrer Innovationsschmiede Beezer Technologies den Markt für Getränkekühlung revolutionieren. Wer kennt es nicht: Man hat gerade seinem Lieblingswein im Supermarkt gekauft und möchte diesen gerne zu Hause perfekt gekühlt genießen. Nur was tun, wenn die Flasche warm ist? Das Eisfach ist keine Lösung – eine Stunde warten und bekanntlich wird die Flasche gerne vergessen. Mit dem Beezer möchten die beiden Gründer jetzt eine echte Alternative zum Getränkekühlschrank schaffen. Dafür einfach die Flasche in den Beezer legen, Flaschengröße und Kältestufe einstellen und schon kann die die Kühlung starten. “Nach ca. sechs Minuten wird die Flasche Wein unter neun Grad Trinktemperatur haben. Eine Getränkedose hingegen benötigt lediglich drei Minuten”, so Moritz. Max ergänzt: “Der Beezer benötigt weder Wasser noch Eis, sondern er kühlt lediglich mit Luft. Dazu verwendet er unsere eigens entwickelte Umluft-Technologie. Dank der effizienten Kompressor-Kühleinheit erreicht die Luft Temperaturen von minus 30 Grad und umströmt die Flasche.” Mit ihrem Endkundengerät – dem Beezer Flaschenkühler – haben die beiden bereits einen technologischen Durchbruch erzielt. Nun soll diese verbaute Kühltechnologie in professionelle Umgebungen, wie Gastronomie und Lebensmitteleinzelhandel, übertragen werden. “Der Gastronom kühlt seine gelagerten Getränke lange vor und verbraucht so sehr viel Energie. Man kann durch eine sogenannte On-Demand Kühlung bis zu 90 Prozent Energiekosten für Getränkekühlung einsparen”, erklärt Moritz. Um mit Beezer Technologies in den B2B-Markt einzusteigen, benötigen die Gründer 500.000 Euro und bieten im Gegenzug zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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