#Gastbeitrag
So bauen Startups eine solide und zukunftssichere IT auf
Startups stehen vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es um ihre IT-Infrastruktur geht, denn sie ist entscheidend, um Geschäftsziele zu erreichen. Doch welche Faktoren genau sind zu berücksichtigen, um eine solide und zukunftssichere IT in einem Startup aufzubauen? Andre Willich, Managing Partner Information Technology bei Nextwork GmbH, gibt Antworten auf diese Frage.
Ein Blick auf die letzten 15 Jahre in der IT-Beratung zeigt, dass die besondere Ausganspositionen von Startups eine spezifische Herangehensweise beim IT-Set-Up erfordert. Dabei haben sich sechs Schlüsselfaktoren herauskristallisiert, die es bei der Einrichtung einer speziell auf Startups ausgerichteten IT zu berücksichtigen gilt.
Skalierbar: Die IT-Infrastruktur kann „atmen“
Gerade für Startups ist Anpassungsfähigkeit essenziell. Das gilt für alle Strukturen und insbesondere für das IT-Set-Up. Es ist wichtig, hier in beide Richtungen zu denken – sowohl an Wachstum als auch an Rückgang. In Schrumpfungsphasen ist es entscheidend, Fixkosten schnell reduzieren zu können. Doch nur wer das von vornherein berücksichtigt hat und beispielsweise Lizenzen mit kurzen Laufzeiten verwendet, kann Fixkosten schnell anpassen.
Zuverlässig: Die IT-Infrastruktur ist jederzeit verfügbar
Das letzte, was ein Start-Up hat, ist IT-Expertise (es sein denn, es ist ein IT-Start-Up). Da liegt für viele die Einstellung einer IT-Person auf der Hand. Doch was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, hat Nachteile: eine festangestellte Person hat Urlaub und ist auch mal krank, sprich nicht immer verfügbar. Die Lösung liegt in der Zusammenarbeit mit einer externen IT-Abteilung: sie ist immer verfügbar und bietet damit die zuverlässigere Betreuung. Außerdem hat sie eine breitere Expertise als eine einzelne Person – und das zu geringeren Kosten als ein fester Mitarbeitender.
Weitsichtig: Das Drumherum um die IT im Blick haben
Was kommt auf uns zu, wenn bestimmte Szenarien wie Wachstum, Schrumpfung eintreffen, ein Gesetz geändert wird oder das Start-Up eine bestimmte Zertifizierung braucht? Es gilt, nicht nur den Überblick zu behalten, sondern auch über den Tellerrand zu schauen, das Drumherum wie Compliance oder Datenschutz auf dem Schirm zu haben und eine Was-wäre-wenn-Denke zu etablieren. Doch interne Expertise aufzubauen ist teuer und bindet Ressourcen, die einem Start-Up an anderer Stelle fehlen – das gilt nicht nur im Bereich IT. Deswegen ist meine klare Empfehlung, Services einzukaufen, die nicht das Kern-Business betreffen. So baut ein professioneller Partner Prozesse wie den Back-Up Check beispielsweise schon so auf, dass sie für Zertifizierungen bereit sind.
Kostenbewusst: Weitere IT-Maßnahmen von vornherein mitdenken
IT ist technisch. Und Technik können und mögen nicht alle. Sie ist aber entscheidend, damit Startups solide aufgestellt sind. Ein externer Partner kann als Vermittler für technische Themen zwischen Start-Up und Anbietern dienen und zum Beispiel bei der Auswahl der richtigen Hard- und Software unterstützen. Werden IT-Maßnahmen wie das Mobile Device Management von vornherein mitgedacht, senkt das mittel- und langfristig Kosten. Denn diese nachzuziehen ist erfahrungsgemäß doppelt so aufwändig und teuer.
Zukunftsfähig: Die IT ist von Anfang an fachgerecht aufgebaut
Klar, man kann ein Start-Up mit Laptop und Fritzbox gründen. Und denken, dass man gewisse Dinge nicht umsetzen muss, solange man nur eine Handvoll Mitarbeitende hat. Doch das ist keine solide Grundlage für eine professionelle Infrastruktur.
Nachhaltig und zukunftsfähiger ist es, von Anfang an eine Basis mit entsprechender Informationssicherheit und Datenschutz aufzubauen. Denn Datenschutz ist ein ernstzunehmendes Thema, das teuer werden kann, wenn es nicht korrekt umgesetzt wurde. Auf diesem Fundament ist später dann auch die schnelle und fachgerechte Umsetzung von Gesetzesvorgaben möglich, wie es aktuell beim Whistleblowing der Fall ist.
Up-to-date: Mit Cloud-Lösungen flexibel bleiben
Mit einem Cloud-First-Ansatz können Startups innovative Technologien und Tools nutzen, ohne teure Hard- und Software anzuschaffen. Zudem sind sie so auf dem aktuellen Informationssicherheits-Stand. Denn Cloud-Dienste erfüllen in der Regel die Anforderungen an Informationssicherheit und Datenschutz. Hierzu zählen verschlüsselte Datenübertragung, Zugriffskontrollen, das revisionssichere Loggen von Events sowie leistungsstarke Schutzmechanismen für eine optimale Abwehr von Ransomware und anderen Cyber-Bedrohungen.
Ein weiterer Pluspunkt cloudbasierter Lösungen besteht darin, dass sie Startups ermöglichen, schnell und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. So können sie unkompliziert Speicherplatz up- oder downgraden und Lizenzen hinzufügen oder reduzieren, sprich je nach Bedarf Kosten senken oder Ressourcen hinzuzufügen.
Fazit: Eine mit Weitsicht angelegte IT-Infrastruktur ist entsheidend
Startups sollten auf eine sichere und zuverlässige IT-Infrastruktur bauen. Denn eine korrekte Umsetzung von IT-Maßnahmen von Anfang an schützen vor Überraschungen wie hohe Fixkosten oder Compliance- und Datenschutz-Anforderungen. Smarte Ansätze wie die Auslagerung von Positionen und Funktionen ermöglichen es Startups, sich auf ihr Kerngeschäft und ihr Wachstum zu konzentrieren anstatt sich um komplexe IT-Infrastrukturen kümmern zu müssen. Wer die genannten sechs Punkte von Anfang an beherzigt, ist mit seinem Start-Up in der IT zukunftssicher aufgestellt.
Über den Autor
Andre Willich ist Managing Partner Information Technology bei Nextwork GmbH. Die Compliance- und Sustainability-Beratung ist auf die Entwicklung von zertifizierbaren Managementsystemen spezialisiert und arbeitet für zahlreiche Start-Ups, Kreativagenturen sowie Unternehmen aus dem Mittelstand und für Konzerne.
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