Von Alexander
Montag, 24. Juli 2023

“Ein gutes Produkt wird auch erfolgreich sein”

Das Food-Startup Löwenanteil hat keine Zeit für Krisen! Das Geschäft brummt! "Wir konnten allein im Januar einen Umsatz von rund 3 Millionen Euro erzielen. Für dieses Jahr planen wir einen Umsatz von 30 Millionen Euro über unseren Onlineshop", sagt Gründer Robin Redelfs.

Das Oldenburger Startup Löwenanteil, 2017 von von Robin Redelfs und Thomas Kley gegründet, setzt auf “Fitness Gerichte für Sport und Gesundheit”. Dabei haben die Jungunternehmer ihre Zielgruppe immer mehr ausgedehnt. “Von Leistungssportler:innen, die unsere Produkte primär wegen des ausgezeichneten Nährwertprofils konsumieren, bis zur Mama von mehreren Kindern, die im stressigen Alltag einfach eine ausgewogene ready-to-eat Mahlzeit haben möchte”, sagt Gründer Redelfs.

Rund 20 Mitarbeiter.innen und Mitarbeiter arbeiten derzeit für Löwenanteil. “In einem Jahr wird Löwenanteil eine der führenden D2C-Brands für ready-to-eat Mahlzeiten im europäischen Raum sein. Unser Team wird weiter wachsen, damit wir die besten Produkte in dieser Kategorie anbieten können. Wir wollen den Convenience Markt weiter auf den Kopf stellen, indem wir konsequent bessere und gesündere Alternativen auf den Markt bringen, ohne beim Bequemlichkeitsfaktor Abstriche zu machen”, sagt Redelfs

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht der Löwenanteil-Macher außerdem über Schnickschnack, Ballaststoffe und Expansion.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Löwenanteil erklären?
Wir verkaufen köstliche Eintöpfe übers Internet. Aus natürlichen Bio-Zutaten, ohne künstlichen Schnickschnack. Unsere Kunden und Kundinnen bekommen unsere Gerichte praktisch im Glas verpackt direkt nach Hause geliefert. Damit lösen wir ein erhebliches Problem vieler Menschen, denen es im Alltag nicht immer gelingt, frisch selbst zu kochen oder sich regelmäßig gesund zu ernähren. Durch den hohen Proteingehalt lassen sich unsere Gerichte zudem perfekt mit einer fitnessbewussten Ernährung vereinbaren.

War dies von Anfang an euer Konzept?
Anfänglich haben wir uns ausschließlich auf sporttreibende Menschen fokussiert, während wir heute eine viel breitere Zielgruppe und verschiedene Anwendungsfelder bedienen. Von Leistungssportler:innen, die unsere Produkte primär wegen des ausgezeichneten Nährwertprofils konsumieren, bis zur Mama von mehreren Kindern, die im stressigen Alltag einfach eine ausgewogene ready-to-eat Mahlzeit haben möchte.

Die ersten Monate des Jahres 2023 ziehen bereits munter ins Land. Was war bisher das Highlight bei Euch?
Wir konnten allein im Januar einen Umsatz von rund 3 Millionen Euro über unseren Onlineshop erzielen. Das waren fast 40.000 Bestellungen in einem Monat. Und das alles bewältigen wir mit einem vergleichsweise kleinen Team aus nur rund 20 Leuten. Darauf sind wir schon echt stolz. Außerdem hatten wir einen sehr erfolgreichen Launch unseres neuen Produkts „Sweet Chili“.

Was waren zuletzt die größten Herausforderungen, die Ihr überwinden musstet?
Aufgrund unseres rapiden Wachstums mussten wir unsere Operations-Strukturen, sprich Logistics und Supply Chain, in sehr kurzer Zeit sehr schnell hochziehen. Einfach gesagt: Die Leute bestellten mehr, als wir teilweise produzieren und liefern konnten. Das haben wir durch die richtigen Hirings und starke Partner allerdings inzwischen gut im Griff und sind in der Lage, viele Millionen Gerichte an glückliche Kund:innen zu liefern.

Wie ist überhaupt die Idee zu Löwenanteil entstanden?
Aus dem eigenen Problem heraus. Mein Mitgründer Thomas und ich machen beide viel Sport. Das bedeutet, wir brauchen gutes Essen, um unsere körperlichen Ziele zu erreichen. Im beruflichen Alltag war dies für uns immer eine riesige Challenge und ein echter Pain, da wir nicht besonders gut darin waren, uns regelmäßig Mahlzeiten vorzukochen. Das Ergebnis: Wir waren ständig in Restaurants essen oder haben auf eher ungesunde Lieferdienste zurückgegriffen. Das Problem: Die Restaurantbesuche und Lieferdienste sind auf Dauer nicht nur extrem teuer, sondern liefern nicht mal die nötigen Nährstoffe, die wir brauchen. Und in der Regel halten sie auch nicht besonders lange satt. Auch bei der Qualität der Zutaten macht man dort in aller Regel Abstriche. Da es für uns keine attraktive und praktische Lösung am Markt gab, haben wir es also selbst in die Hand genommen. Unser Produkt, welches aufgrund der Zusammenarbeit mit einem Bio-Spitzenkoch nicht nur hervorragend schmeckt, sondern auch ein sehr starkes Nährwertprofil mit vielen Proteinen und Ballaststoffen liefert, macht nachhaltig satt und lässt sich super einfach in den Alltag integrieren. Also kein Grund mehr für „Ausrutscher-Tage“, an denen man aus Mangel an Zeit auf ungesunde Lebensmittel zurückgreift.

Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Deine Sicht auf diese Eiszeit?
Wir bekommen das natürlich mit, aber erleben mit Löwenanteil das Gegenteil. Wir konnten unseren Umsatz letztes Jahr um den Faktor 3,5 steigern. Rein D2C über den eigenen Onlineshop. Auch dieses Jahr wachsen wir ähnlich stark. Meine Meinung ist: Wer ein wirklich gutes Produkt hat, welches ein relevantes Problem löst, wird auch in einem schwierigeren Marktumfeld erfolgreich sein.

Wie hat sich Löwenanteil seit der Gründung entwickelt?
Wir können year-to-year ein sehr starkes Wachstum verzeichnen. Für dieses Jahr planen wir einen Umsatz von 30 Millionen Euro über unseren Onlineshop. Unser Team besteht aktuell aus rund 20 Personen.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen?
Gott sei Dank nicht ganz so viel. Gerade zu Beginn sind wir bei der Produzentenauswahl ein paar Mal auf die Nase gefallen. Das kostet viele Nerven und Lehrgeld. Grundsätzlich konnten wir aber die meisten Herausforderungen durch proaktives Verhalten und ständige Selbstreflexion fast immer gut abfedern.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht?
Wir haben uns von vornherein auf die wesentlichen Bereiche fokussiert: Produkt und Marketing. Dadurch konnten wir mit sehr schlanken Strukturen ein hohes Wachstum erreichen. Wir konzentrieren uns auf die Dinge, die wirklich zählen, und definieren uns nicht über Dinge wie den Headcount. Unser Grundsatz ist: Was unsere Kund:innen nicht sehen oder schmecken können, ist keine Top-Priority. Deswegen investieren wir unsere Ressourcen vor allem in unsere Produkte, die gesamte Customer Experience und effizientes Marketing.

Welches Projekt steht bei Euch in den kommenden Monaten ganz oben auf der Agenda?
Der Launch neuer Produkte sowie die Expansion in weitere EU-Länder stehen bei uns derzeit sehr weit oben. Dafür müssen wir auch unser Team auf Management-Ebene weiter ausbauen, um die Professionalisierung aller wichtigen Bereiche sicherzustellen.

Wo steht Löwenanteil in einem Jahr?
In einem Jahr wird Löwenanteil eine der führenden D2C-Brands für ready-to-eat Mahlzeiten im europäischen Raum sein. Unser Team wird weiter wachsen, damit wir die besten Produkte in dieser Kategorie anbieten können. Wir wollen den Convenience Markt weiter auf den Kopf stellen, indem wir konsequent bessere und gesündere Alternativen auf den Markt bringen, ohne beim Bequemlichkeitsfaktor Abstriche zu machen. Wir beweisen: Fertiggerichte können richtig gut sein.

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Foto (oben): Löwenanteil