“Wir lösen die Wählscheibe mit einer ‘schlauen Wahlwiederholung’ ab”
Das Kölner Startup Sunhat, das 2022 von Lukas Vogt, Alexander Behr und Ali Kamalizade gegründet wurde, möchte die “Beantwortung von Nachhaltigkeits-Fragebögen und ESG-Ratings für Großunternehmen in der Zuliefererindustrie automatisieren”. “Ich habe selbst mal ein Questionnaire zum Thema ESG ausfüllen müssen und konnte nicht glauben, wie mühsam und fehleranfällig die Beantwortung von Statten geht. Danach haben wir das Problem mit Praktikerinnen validiert und herausgefunden, dass Zulieferer – vor allem am Anfang und in der Mitte der Lieferketten – besonders viele davon beantworten müssen”, sagt Gründer Vogt zur Entstehungsgeschichte von Sunhat.
Capnamic Ventures, xdeck ventures, Wepa Ventures und mehrere Business Angels investierten kürzlich 2 Millionen Euro in Sunhat. Die Investoren kannten die Rheinländer alle aus ihrer Vergangenheit. “Capnamic war für mich als ehemaliger Mitarbeiter eine tolle Möglichkeit, verbunden zu bleiben. xdeck war aus unserem lokalen Netzwerk, Wepa aus unserem Netzwerk von Konzernen, die im Startup-Bereich aktiv sind. Angels sind Mentoren und Wegbegleiter, die uns als Gründer kennen und daher fördern wollten”, erzählt Vogt.
Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der Sunhat-Macher sein Startup einmal ausführlich vor.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Sunhat erklären?
Wir helfen Unternehmen dabei, nachhaltigkeitsbezogene Informationen mit Unternehmenskunden einfacher auszutauschen. Dabei lösen wir die Wählscheibe mit einer “schlauen Wahlwiederholung” ab. Unsere Software hat einen eigens entwickelten “Similarity Score” der bereits erbrachte Antworten mit eingehenden Nachhaltigkeitsanforderungen vergleicht. So können sich Unternehmen eine eigene Antwort-Datenbank bestehend aus häufig gegebenen Antworten samt Nachweisen aufbauen.
Wie ist die Idee zu Sunhat entstanden?
Ich habe selbst mal ein Questionnaire zum Thema ESG ausfüllen müssen und konnte nicht glauben, wie mühsam und fehleranfällig die Beantwortung von Statten geht. Danach haben wir das Problem mit Praktikerinnen validiert und herausgefunden, dass Zulieferer – vor allem am Anfang und in der Mitte der Lieferketten -besonders viele davon beantworten müssen.
Wie oder wo hast Du Deine Mitgründer:innen kennengelernt?
Ali und ich saßen nebeneinander im Startplatz Köln (2015) – er als Co-Founder bei seiner ehemaligen Desk-Sharing-Company Sedeo und ich als COO bei der Fußballer App Gokixx. Alex habe ich durch das Netzwerk von Capnamic kennengelernt – er war auch Unternehmer, bevor er Venture Capital für die AXA Deutschland gemacht hat.
Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Hohe Anforderungen an unsere Software-Lösung, zum Beispiel von Enterprise Kunden. Es ist nicht einfach, “Nein” zu sagen in einem Markt, in dem viele Unternehmen mit unterschiedlichen Nachhaltigkeits-Herausforderungen auf einmal konfrontiert sind und “diffus” nach Lösungen suchen.
Ihr konntet bereits Investorengelder einsammeln. Wie seid ihr mit euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Allesamt Leute aus unserer Vergangenheit, vorherige Arbeitgeber, Mentoren und Netzwerk – Capnamic war für mich als ehemaliger Mitarbeiter eine tolle Möglichkeit, verbunden zu bleiben. xdeck war aus unserem lokalen Netzwerk, Wepa aus unserem Netzwerk von Konzernen, die im Startup-Bereich aktiv sind. Angels sind Mentoren und Wegbegleiter, die uns als Gründer kennen und daher fördern wollten.
Wo steht Sunhat in einem Jahr?
In einem Jahr verfügen wir über ein Portfolio von Kunden aus diversen Industrien, die allesamt hoch relevant für Nachhaltigkeitsthemen sind, über eine Technologie, die den Prozess des Antwortens noch weiter verbessert und ein wachsendes Team von “Sunnies”.
Reden wir über Köln. Wenn es um Start-ups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was macht den Reiz der Start-up-Szene in Köln aus?
Köln ist für mich schon seit vielen Jahren ein super Standort, der weniger laut ist, dafür mehr Zugang zu potentiellen Unternehmenskunden bietet. Zusätzlich haben wir viele Talente aus der Umgebung, die eher aus NRW stammen und auch nach einer schönen Zeit in Berlin wieder zurück nach Köln wollen. :)
Was ist in Köln einfacher als in Berlin – und umgekehrt?
In-person Vertrieb: Den Deutschen Mittelstand vor der Haustür!
Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Mehr große Events, die sich trauen, in Köln zu hosten. Mehr Netzwerk-Enabler wie xdeck, die Unternehmen aus der Umgebung anziehen.
Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness
In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedIn, Facebook und Instagram.