Interior Circle, Fruping, Homb, recoupling, eco-softfibre treten vor die Löwen
In der dreizehnten Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen” (DHDL) wittert das Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel sowohl aus altbekannten Gesichtern, nämlich dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams und der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl. Aber auch neue Investoren, die Venture-Capital-Löwin Janna Ensthaler und Produkt-Löwe Tillman Schulz, tummeln sich hungrig auf neue Startups in der Löwenhöhle.
Die DHDL-Startups der Woche
Interior Circle aus Mönchengladbach
Chanté Nöhlen (31) präsentiert Interior Circle – einen Online-Marktplatz für Second-Hand-Interior. Die Konsumenten-Psychologin und Interior Designerin liebt schöne Dinge für das Zuhause: “Und damit bin ich nicht allein. Der Wunsch der Menschen nach einem schönen Zuhause steigt immens. Der Interiormarkt hat noch nie so geboomt wie heute.” Es wird viel gekauft, aber es gibt auch einen großen Bedarf, Dinge wieder zu verkaufen. Mit Interior Circle hat Chanté eine Community für Interior-Fans geschaffen – hier lassen sich ganz einfach nicht mehr gebrauchte Einrichtungsgegenstände verkaufen und/oder neue kaufen. Mit der kostenlosen App lässt sich für den Verkauf ein Inserat mit Bildern und sogar Video erstellen. Möchte man nur stöbern oder ist auf der Suche nach einem bestimmten Artikel, finden sich in der App zahlreiche Stücke – vom Möbelschnäppchen über Vintage-Artikel bis zum Design-Klassiker. Werden die User:innen fündig, können sie den Artikel direkt kaufen oder mit dem Verkäufer oder der Verkäuferin Kontakt aufnehmen, um den Preis zu verhandeln. Über das Inspiration Board erfahren die User:innen, welche Artikel aktuell besonders gefragt sind und vor allem, wie sie diese in Szene setzen. “Damit bringen wir Inneneinrichtung auf ein ganz neues Level. Wir helfen den Menschen, aus ihrem Zuhause das Beste rauszuholen, nachhaltig zu handeln und die Welt ein kleines Stückchen fairer zu machen”, so die Gründerin. “Von jedem Kauf und Verkauf geht die volle Provision von 2 Prozent an soziale Projekte, um anderen Menschen auch ein Zuhause zu geben. Unser Motto: Mache dein Zuhause schöner und hilf gleichzeitig anderen, eines zu bekommen!” Mit der Unterstützung eines Löwen oder einer Löwin möchte Chanté Interior Circle “zur nächsten Mega-Plattform mit besonderer Mission machen”. Ihr Angebot an die Investoren: 200.000 Euro für 20 Prozent.
Fruping aus Köln
“Warum wird eigentlich alles gewürzt außer Früchte?” Das dachte sich das Gründer-Duo Florian Hornig (28) und Marcel Büttner (29) und hat daher Gewürzmischungen speziell für Obst entwickelt. Mit Fruping – Toppings zum Streuen – möchten sie für mehr Abwechslung beim Snacken sorgen. Während die besten Freunde ihre Abschlussarbeiten schrieben, wollten sie nicht nur Süßigkeiten und Fast Food essen. Also kam Obst auf den Tisch. “Früchte schmecken zwar gut, aber immer gleich”, so Marcel. Florian erinnerte sich dann an seine Mexiko-Reise: “Dort gab es bei meiner Gast-Familie häufig einen Obstteller, der aber anders serviert wurde. In Mexiko isst man die frischen Früchte mit Chili, einem Spritzer Limettensaft und einer Prise Salz.” Der Geschmack des Obsts wird so durch eine komplementäre Würze verfeinert. Die Idee zu Fruping war geboren. In der WG-Küche wurde mit Gewürzen aus aller Welt getüftelt, welches Gewürz zu welcher Obstsorte am besten passt. “Wir wollten den perfekten Geschmack für jede Fruchtsorte finden”, blickt Marcel auf die Anfänge zurück. Aktuell gibt es drei Sorten: Dark Coconut für Apfel, Birne und Banane, Lemon Chili für tropische Früchte wie z.B. Ananas, Mango und Wassermelone und Sweet Hibiskus für Pfirsich, Banane und Beeren. Die Gewürze bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Kokosraspeln, gemahlenen Datteln, Kakao, Hibiskusblu?tenpulver, Zimt, Nelken, Chilischoten, Meersalz oder getrocknetem Limettensaft. Die Anwendung ist sehr simpel: einfach auf das geschnittene Obst streuen und genießen. Außerdem passt Fruping zu allem, was mit Früchten zubereitet wird wie z.B. Porridge, Müsli, (Frucht-)Joghurt, Salaten oder Desserts. Treffen die Gründer den Geschmack der Löwen und werden diese 70.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile investieren?
Homb aus Hannover
Homb steht für “Hop on my back” (“Hüpf auf meinen Rücken”) und beschreibt die Erfindung von Nina Sommer (45) und Stefanie Fischer (40). Alle Eltern kennen diese Situation: Plötzlich wird dem Kind jeder Schritt zu viel und dann heißt es: “Ich kann nicht mehr laufen!” Schließlich wird der Nachwuchs getragen und die Arme werden bleischwer. Das soll sich nun ändern: Der Homb ist Rucksack, Umhängetasche und Kindertragehilfe zugleich und bietet zudem Platz für alle Dinge, die Kinder unterwegs benötigen. Kommt der Moment, an dem das Kind nicht mehr laufen mag, werden die beiden Reißverschlüsse geöffnet und der Homb zweigeteilt. Das Taschenelement wird zur Umhängetasche und der zweite Teil ist das Trageelement. Das Kind bekommt eine Weste angelegt und anschließend können die Sicherheitsgurte der Trage mit der Weste verbunden werden. Das Kind kann nun auf dem Rücken der Trägerin/des Trägers aufsteigen und steht in zwei festen Fußschlaufen. Ohne sich selbst festhalten zu müssen, wird das Kind so stehend am Rücken der Eltern mitgenommen. Hergestellt aus recyceltem Polyester werden pro Rucksack acht PET-Flaschen aus dem Meer gefischt, “damit wir möglichst wenig neue Rohstoffe verwenden müssen. Der Homb ist sehr strapazierfähig und schmutz- und wasserabweisend”, erklärt Nina vor den Löwen. “Unsere Vision ist es, dass junge Familien wieder flexibel unterwegs sein können und dass der Homb in Zukunft ganz normal zum Straßenbild gehört.” Gemeinsam mit einer Löwin oder einem Löwen möchten Nina und Stefanie diese Vision verwirklichen und bieten für 150.000 Euro 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.
recoupling aus Berlin
Jaane Henning (29), Johanna Lubig (31) und Tom Haubner (26) präsentieren mit recoupling eine Beziehungsapp, die Paare langfristig glücklich macht. “Als Paartherapeutin weiß ich, dass 95 Prozent aller Paare im Laufe ihrer Beziehung Probleme haben, fast 60 Prozent sind richtig unglücklich”, sagt Jaane. Mit recoupling soll sich das ändern, verspricht Tom: “Wir sind die perfekte Kombination aus Paartherapie, Psychologie und IT-Expertise. All dieses Wissen ist in unsere App geflossen, die Paaren die angenehmste und einfachste Form bietet, ihre Beziehung zu stärken.” Tägliche Impulse regen zum Reflektieren und ins Gespräch kommen an. Ergänzt durch individualisierte Fragen und Übungen, z.B. für den Umgang mit Konflikten, soll den Paaren dabei geholfen werden, eine langfristig glückliche Beziehung zu führen. Die Idee für recoupling hatten Jaane und Johanna, beide Paartherapeutinnen, die den Bedarf nach einer einfach zugänglichen Hilfe für Paare erkannt haben. Die Corona-Pandemie hat dieses Bedürfnis noch einmal verstärkt, weil viele Paare aufgrund von Lockdown-Maßnahmen mehr Zeit miteinander verbracht haben und dadurch vermehrt Beziehungsprobleme auftraten. Um recoupling im Markt zu etablieren, ist das Gründer:innen-Team auf der Suche nach einem starken Partner. Ihr Angebot an die Löwen: 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.
eco-softfibre aus Görlitz
Das junge Unternehmen eco-softfibre mit den Gründern Christian und Bernd Wacker präsentiert einen ökologischen Weichschaumstoff. Üblicherweise werden Erdöl-basierte Schaumstoffe aus Polyurethan verwendet und in der Innenarchitektur für die Schallabsorption oder zur Polsterung eingesetzt, u.a. in der Mo?bel-, Bekleidungs-, Sport- Automobil- und Schuhbranche. “Der PU-Schaum wird aus fossilem Erdöl hergestellt und bereits die Zwischenprodukte und die Produktion verpesten unsere Umwelt”, erklärt Christian Wacker die Problematik. “Der Polyurethan-Schaumstoff ist so weit verbreitet, dass wir davon ausgehen können, dass jeder Haushalt in Deutschland ca. 500 Liter Erdöl in solchen Schaumstoffen hat.” Am Ende der Nutzung wird der PU-Schaumstoff verbrannt oder landet auf der Sonderdeponie oder sogar als Mikroplastik in den Ozeanen. Eine nachhaltige Alternative hat das Unternehmen eco-softfibre entwickelt. eco-softfibre verarbeitet Lederfalzspäne – ein Nebenprodukt aus der Lederindustrie, das bisher entsorgt wird. “Das ist genauso flexibel und hat die gleichen physikalischen Eigenschaften wie konventioneller Polyurethan-Schaumstoff”, so Ingenieur Bernd Wacker. “Wir haben ein absolut neues Material entwickelt. Es ist biologisch abbaubar, kompostierbar und Schadstoff-geprüft ” Außerdem hat das Produkt die Emissionsprüfung für Innenraumanwendungen und auch eine “schwer entflammbar”-Klassifizierung erhalten. Unterstützung benötigt das Team nun im Bereich Marketing und Vertrieb. Für 500.000 Euro bietet das Gründer-Team zehn Prozent der Firmenanteile an eco-softfibre.
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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