#Interview

“Diesen Traffic abzufedern, war eine große Herausforderung”

Bei Mietz funktioniert die Wohnungssuche wie bei Tinder. "Vermieter, die ihre Wohnung anbieten, geben Kriterien für potenzielle Mieter an. Passt beides zusammen, kommt es zum Match", sagt Gründerin Lena Tuckermann. Kürzlich konnte das Team bereits 1 Million Euro einsammeln.
“Diesen Traffic abzufedern, war eine große Herausforderung”
Montag, 27. März 2023VonAlexander Hüsing

Das Berliner PropTech Mietz, von Lena Tuckermann und Johann Kim gegründet, positioniert sich als “mobile end-to-end Plattform für Vermietung”. Konkret geht es um “digitale Prozessoptimierung für Eigentümer:innen und Verwalter:innen”. “Für Mieter, WGs und Privatvermieter ist die App kostenlos. Professionelle Vermieter zahlen bei uns einen Anteil pro vermieteter Wohnung und Inserat”, erklärt Gründerin Lena Tuckermann das Geschäfzsmodell von Mietz.

Shutterstock-Gründer Jon Oringer, Fußball-Profi Mario Götze, Christine Kiefer und weitere Angel-Investoren aus dem Immobilienbereich investierten bereits 1 Million Euro in Mietz. Dabei setze die Jungunternehmerin auf ihr Netzwerk: “Wir haben uns über Veranstaltungen in der Startup-Branche und der Immobilienbranche ein Netzwerk aufgebaut. So haben wir auch unsere Investoren kennengelernt.”

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht die Mietz-Macherin außerdem über Immobilienanbieter, Tinder und Studienumfelder.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Mietz erklären?
Bei Mietz sorgen wir dafür, dass Menschen, die eine Wohnung – oder WG – suchen, den ganzen Ablauf bequem am Handy in unserer App erledigen können. Das System funktioniert wie die Dating-App Tinder. Gut, die kennt Oma vielleicht nicht. Man “wischt” die angebotenen Wohnungen nach links, wenn sie nach einem passenden Objekt aussehen und nach rechts, wenn nicht. Vermieter, die ihre Wohnung anbieten, geben Kriterien für potenzielle Mieter an. Passt beides zusammen, kommt es zum Match. In der App können nun Daten ausgetauscht werden und der Prozess bis hin zur Unterzeichnung eines rechtssicheren digitalen Mietvertrags durchgeführt werden.

Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Für Mieter, WGs und Privatvermieter ist die App kostenlos. Professionelle Vermieter zahlen bei uns einen Anteil pro vermieteter Wohnung und Inserat.

Wie ist die Idee zu Mietz entstanden?
Bei meiner letzten Wohnungssuche in Hamburg habe ich meinen Zeitaufwand zusammengerechnet. Dabei kam ich auf über 50 Stunden. Ich war mir sicher, dass es eine einfachere und zeitsparendere Lösung geben muss, als auf fünf verschiedenen Portalen Vermieter per Mail anzuschreiben. Da ich keine Alternative gefunden habe, entschied ich mich dazu, eine solche nutzerfreundliche Anwendung selbst zu realisieren.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Das Interesse von Vermietern und Wohnungsgesellschaften, die ihre Objekte auf unsere Plattform bringen wollten. Diesen Traffic abzufedern, war für unser junges Startup eine große Herausforderung.

Wie oder wo hast Du Deine Mitgründer:innen kennengelernt?
Zum Teil über das Umfeld der CODE University, die ein sehr gründerfreundliches Studienumfeld fördert, zum Teil über unser Startup-Netzwerk in Berlin.

Ihr konntet bereits 1 Millionen Euro einsammeln. Wie genau seid ihr mit euren Geldgebern in Kontakt gekommen?
Wir haben uns über Veranstaltungen in der Startup-Branche und der Immobilienbranche ein Netzwerk aufgebaut. So haben wir auch unsere Investoren kennengelernt.

Wo steht Mietz in einem Jahr?
Dann ist Mietz eine der führenden Online-Plattformen für Immobilienanbieter und Mieter und hat vielen Menschen die Wohnungssuche erleichtert und ein schönes Zuhause vermittelt.

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Foto (oben): Mietz

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.