“Natürlich schauen wir genau auf unseren Burn und Runway”
Das Berliner FinTech topi, das 2021 von Estelle Merle und Charlotte Pallua gegründet wurde, entwickelt eine Payment-Lösung für Unternehmen. Das Zauberwort dabei lautet Hardware-as-a-Service-Plattform. Die bekannten Investoren Creandum, Index Ventures und Triple Point Capital investierten zuletzt 45 Millionen Euro in die Jungfirma. Insgesamt flossen bereits rund 50 Millionen in das Unternehmen.
Im Interview mit deutsche-startups.de sprechen die topi-Gründerinnen Estelle Merle und Charlotte Pallua einmal ausführlich über das kürzlich abgelaufene Jahr.
2022 ist gerade rum. Was war das Highlight im vergangenen Jahr bei Euch?
Pallua: Wir haben tatsächlich ein tolles Jahr hinter uns mit sehr vielen Highlights. Wenn wir uns auf eines festlegen, dann war das diese unglaubliche zweite Jahreshälfte, in der wir in sehr kurzer Zeit mit gleich vier namhaften Retail-Partnern live gegangen sind. Drei in Deutschland und vor Kurzem auch unser erster in Österreich. Die Zusammenarbeit mit unseren großartigen Partnern macht viel Spaß und wir sind stolz auf unser Team, das jeden Tag unglaublich viel leistet.
Es herrscht derzeit Krisenstimmung in der deutschen Startup-Szene. Was ist Eure Sicht auf diese Eiszeit?
Merle: Wir beobachten es natürlich sehr genau und versuchen vorausschauend und bedacht zu handeln. Wir denken aber, dass man genau in Zeiten wie diesen sehr gut neue Firmen aufbauen kann. Natürlich schauen wir genau auf unseren Burn und Runway, aber nutzen die Zeit auch um zu wachsen und um super Talente einzustellen, da wir weiterhin unglaublich starke Bewerbungen kriegen. Zusätzlich sind wir fest davon überzeugt, dass in Zeiten wie diesen unser Produkt noch relevanter ist, um Firmen dabei zu helfen, ihren Cashflow zu optimieren.
Wie lief 2022 wirtschaftlich für Euch – habt ihr alle eure Ziele erreicht?
Pallua: 2022 war in Summe ein sehr gutes Jahr für uns. Alle Ziele haben wir natürlich nicht erreicht, sonst wären unsere Ziele auch nicht ambitioniert genug gewesen. Aber wir haben im Januar 2022 angefangen, an unserem Produkt zu arbeiten- auch mit den ersten UX Designs, im April hatten wir dann unser erstes Produkt live und hatten die ersten Transaktionen auf unser Plattform, im Sommer haben wir dann unsere Series A von Index Ventures & Creandum geraised, im Herbst haben wir vier der größten Electronics Retailers Deutschlands & Österreichs live genommen und haben mittlerweile ein telesales und ein e-commerce Produkt. Wir haben auch ein unglaubliches Team eingestellt, mit sehr starker
FinTech Expertise von führenden FinTechs, wie Revolut, GoCardless, N26, PayPal, Checkout, und vielen mehr. Besonders stolz sind wir, dass wir 70% Frauenanteil in unserem Engineering Team haben.
Was lief 2022 bei Euch nicht rund?
Merle: Da gibt es natürlich sehr vieles. Zum Glück hatten wir bisher eher viele Kleinigkeiten, aus denen wir immer lernen konnten, aber nichts Riesiges. Aber eins der größten Learnings für uns ist der Fokus. Wir merken immer wieder, wie wichtig es ist, sich nicht vom Ziel ablenken zu lassen. Wir versuchen so schnell wie möglich zum Ziel zu kommen und anfangs haben wir noch versucht, wirklich alle sich neu ergebenden Chancen wahrzunehmen. Hier mussten wir uns selbst immer wieder daran erinnern, sich auf unsere eigentliche Vision zu konzentrieren und möglichst schnell zum Ziel zu gelangen, ohne sich zu sehr ablenken zu lassen.
Welches Projekt steht bei Euch für 2023 ganz oben auf der Agenda?
Pallua: Unser klarer Fokus ist die Weiterentwicklung unseres Produktes über alle Vertriebskanäle hinweg. Außerdem wollen wir unser Risikosystem weiter verfeinern. Und natürlich die Kooperation mit unseren bestehenden und neuen Partnern weiter ausbauen. Es gibt viel zu tun und wir freuen uns schon sehr darauf!
Tipp: Mehr Rück- und Ausblicke findet ihr in unserem Jahresrückblick.
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