Der Jodel-Aufbau kostete bisher rund 16,7 Millionen
Der Berliner Social-Media-Dienst Jodel legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2021. Die hyperlokale App, bei der 2021 der chinesische Internet-Gigant NetEase eingestiegen ist, erwirtschaftete demnach zuletzt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von knapp 5,4 Millionen Euro (Vorjahr: 2 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von Jodel bis Ende 2021 somit bereits rund rund 16,7 Millionen.
Das Unternehmen, das 2014 von Avellan Borgmeyer als eine Art Campus-App gegründet wurde, sammelte bis Ende 2021 aber auch schon rund 30 Millionen ein. Im Zuge des Einstiegs von NetEase konnte das Unternehmen dabei rund 20 Millionen einsammeln (auch durch die Wandlung von Darlehen). Zu den Investoren von Jodel gehörten in der Vergangenheit auch Global Founders Capital (GFC), der Geldgeber von Rocket Internet, und Atlantic Internet, also Christophe Maire.
Zum Konzept von Jodel: Das Unternehmen zeigt seinen Nutzer:innen anonymisiert Beiträge an, die andere Nutzer:innen, die in der Umgebung sind, veröffentlicht haben. Seit Frühjahr 2018 kümmert sich das Jodel-Team auch ums Geld verdienen. Konkret schmiss das Startup vier Jahre nach dem Start die Vermarktung an. Für Werbekunden dürfte die Jodel-Nutzerschar extrem interessant sein, die meisten Nuzer:innen sind zwischen 18 und 30 Jahre alt. Umsatz macht Jodel aber weiter “fast ausschließlich im Inland”.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2021
* Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag als kleine Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 1 HGB einzustufen.
* Das gezeichnete Kapital hat sich im Rahmen einer am 4. Februar 2021 von der Gesellschafterversammlung beschlossenen und am 15. Februar 2021 eingetragenen Kapitalerhöhung von EUR 91.326,00 um EUR 42.467,00 erhöht auf EUR 133.793,00.
* Im Rahmen der vorgenannten Kapitalerhöhung hat sich die Kapitalrücklage durch Einzahlungen und die Wandlung von Darlehen von EUR 10.652.258,05 um EUR 18.938.089,02 erhöht auf EUR 29.388.080,25.
* Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich im Inland und im Gemeinschaftsgebiet erzielt.
* Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 56 Arbeitnehmer beschäftigt (Vorjahr 40).
* Die Geschäftsführung geht momentan davon aus, die Russland-Ukraine-Krise keine wesentlichen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft haben wird.
Jodel im Zahlencheck
2021: 5,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2020: 2,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019: 1,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 5,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 2,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 759.309 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 271.086 Euro (Jahresfehlbetrag)
Tipp: Die Jodel-Macher über “klassische deutsche Investoren”
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