7 Tipps, um eine erfolgreiche Unternehmensstruktur zu schaffen
Die deutsche Gründerszene ist nach dem Corona-Knick im Jahr 2020 wieder zurück. Laut dem aktuellen Gründungsmonitor der KfW gab es allein im Jahr 2021 607.000 Neugründungen – ein Anstieg von 13% zum Vorjahr. Ein gutes Zeichen für Deutschland als Standort für Innovation. Doch damit aus guten Ideen, langfristiges Wachstum wird, braucht es die leistungsfähige Unternehmensstruktur und ein starkes Team. 7 HR-Tipps, wie Recruiting und Personalaufbau gelingen.
Produktive Arbeitskultur: Entwickle frühzeitig eine Vision!
Eine lebhafte Unternehmenskultur entspringt nicht von einem auf den anderen Tag, sondern ist das Resultat von immer wieder gelebter Praxis zwischen Kollegen:innen und Partnern:innen. Du solltest dich deshalb gleich zu Beginn fragen, welchen Umgang du dir in deiner Firma wünscht. Wie willst du, dass in deinem Unternehmen gearbeitet, kommuniziert und gehandelt wird? Je früher das klar ist, desto besser lassen sich die Weichen für die Art von Zusammenarbeit stellen, die deinem Ideal entspricht. Als Gründer und damit erster Mitarbeiter deiner Firma bist du das Vorbild Nr.1. Lebe vor, was du dir für den Umgang miteinander wünschst.
Qualifikation ist nicht alles: Achte auf Persönlichkeit!
Junge Start-Ups leben von ihrer Agilität und von kreativen Ansätzen. Beides kommt ohne gegenseitige Inspiration und Vertrauen nicht aus. Für den Recruiting-Prozess heißt das: Die beste fachliche Expertise nützt nichts, wenn die Chemie auf persönlicher Ebene nicht stimmt. Gerade die ersten 3 – 4 Mitarbeiter:innen bestimmen maßgeblich, wie sich dein Unternehmen weiterentwickelt. Sie prägen den Spirit, indem sie neue Kolleg:innen einarbeiten und den Aufbau des Business Modells langfristig begleiten.
Sind potentielle Mitarbeiter begeisterungsfähig? Was macht Sie neben dem Job aus? In einem Vorstellungsgespräch bei lockerer Atmosphäre gilt es das herauszufinden. Ein Treffen im Restaurant, in einer Bar oder bei einem kommunikativen Hobby sind dazu besser geeignet als die Einladung ins Büro. Sind Kandidat:in und Gründer:in auf der gleichen Wellenlänge, lässt sich später immer noch inhaltlich einsteigen.
Begeistere deine Kolleg:innen und delegiere wirklich!
Als Gründer:in stehst du für eine ganz bestimmte Unternehmensidee. Nicht selten füllt diese Vision 24/7 komplett aus. Um auch deine Mitarbeiter:in zu begeistern, solltest du deine Ziele nicht zu klein formulieren. Deine Zukunftsbeschreibung darf ruhig groß sein und auch mal illusorisch erscheinen. Entscheidend ist, dass du allen das Gefühl gibst, dass ihr gemeinsam an etwas „Großem“ arbeitet. Viele kleine Etappen können auf dem Weg helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten.
Am Ende geht es nur im Team. Dazu gehört es, Aufgaben abzugeben und Entscheidungen anderen anzuvertrauen. Auch wenn es manchmal schwerfällt: Früher oder später brauchst du die operative Unterstützung.
Transparenz und Freiräume: Wie du die Vorteile eines Start-Up ausspielst
Laut der aktuellen Studie von YouGov und Avantgarde Experts ist zwar das Gehalt für 62% der Arbeitnehmer:innen immer noch Faktor Nummer 1 in Sachen Arbeitszufriedenheit. Aber Flexibilität bei Zeit und Ort der Arbeit sowie eine offene Kommunikation werden für viele Beschäftigte immer wichtiger. Eine hervorragende Chance für gut geführte Start-Ups, die jungen Talenten mehr Gestaltungsmöglichkeiten geben als es bei der angestammten Konkurrenz der Fall ist. Wo ein neues Unternehmen aufgebaut wird, entstehen Freiräume, in denen Mitarbeiter:innen ihre Ideen einbringen können. Der Lerneffekt ist dadurch ungleich größer als beim Dienst nach Vorschrift. Eine transparente Kommunikation der eigenen Erwartungshaltung, aber auch die Toleranz für Fehler stärken Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft der Kollegen:innen. Gerade in Schlüsselmomenten – vor der nächsten Finanzierungsrunde oder bei der finalen Produktentwicklung – ist beides Gold wert.
Potential individuell ausschöpfen durch kompetenzgerechte Aufgaben
Ein gutes Team zeichnet sich durch eine große Bandbreite an Kompetenzen aus. Dieser Vorteil lässt sich jedoch nur ausspielen, wenn es dir gelingt, die Mitarbeiter:innen dort einzusetzen, wo ihre Fähigkeiten wirklich zum Zuge kommen. Die Studie hat ergeben, dass 41% der Arbeitnehmer:innen in Deutschland unterfordert sind. Ein Produktivitätskiller schlechthin.
Um das zu verhindern, ist ein individueller Blick auf das Qualifikationsprofil jedes Mitarbeiters nötig. Nur, weil jemand schon lange dabei ist, muss er nicht zwingend eine Führungsrolle ausfüllen, sondern ist womöglich als profilierter Spezialist:in wertvoller. Gleichzeitig sollte auch den Fachexperten:innen die gleiche Anerkennung zu Teil werden, damit sie ihr Potential mit Freude und Perspektive ausschöpfen können. Der richtige Match von Qualifikation und Aufgabenfeld ist die beste Prävention gegen Leistungsverlust und das Abwandern von Fachkräften. Am Ende sparst du so wertvolle Ressourcen, die du in den Unternehmensaufbau anstatt in aufwendiges Recruiting investieren kannst.
Ins Gespräch kommen: Mit Feedback-Kultur von Anfang an
„Wir sind doch nur fünf Leute im Unternehmen – da bekommen wir sowieso alles voneinander mit.“ Ein häufiger und gefährlicher Trugschluss. Auch kleine Teams sind kein Garant für eine offene Kommunikationskultur. Da du nicht sicher sein kannst, dass Mitarbeiter:innen von selbst mit ihren Bedürfnissen auf dich zukommen, solltest du ihnen eine Plattform für Feedback schaffen. Ein monatliches Treffen oder digitale Umfragen im Team sind dafür eine gute Grundlage. Wenn du diese Aufgabe mit ehrlichem Interesse angehst, verbessert sich nicht nur die Atmosphäre im Büro. Aus dem Input von den Kollegen:innen ergeben sich nicht selten neue Ideen für die Business-Entwicklung.
Von Erfahrung profitieren: Suche dir einen Mentor
Der Aufbau eines erfolgreichen Unternehmens ist ein Weg voller Herausforderungen. Umso wertvoller ist es, einen Gesprächspartner:in zu haben, der diese Prozesse schon selbst erlebt hat. Ein guter Mentor:in wird dir nicht vorschreiben, wie du etwas machen musst, sondern dir mit seinem Erfahrungswissen und Netzwerken Entwicklungsperspektiven aufzeigen. Der professionelle Blick von außen trägt zu einer ausgewogenen Entscheidungsfindung bei. Ein Mentor:in bringt dir die nötige Ruhe, die du für eine klare Unternehmensführung brauchst.
Über den Autor
Philipp Riedel ist Geschäftsführer von AVANTGARDE Experts und begleitet das Unternehmen schon seit über 10 Jahren. Als Experte für Innovationen und Trends in der Arbeitswelt widmet sich Philipp Riedel täglich Themen rundum New Work, Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Diese sieht er als Chancen für wirtschaftliches Wachstum und Erfolg. Mit Avantgarde Experts vermittelt er Fach- und Führungskräfte in den Disziplinen Industry, Marketing & Digital, HR & Office sowie IT. Zu den über 1.000 Kunden zählen nationale und internationale Markenkonzerne, mittelständische Betriebe sowie Agenturen und Startups.
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