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Startups, die 2022 leider bereits gescheitert sind

Nicht alle Startups und Grownups sind erfolgreich! Leider sind auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 schon wieder einige deutsche Startups gescheitert. Darunter die FinTechs Nuri und Remagine sowie E-Commerce-Firmen wie Frischepost, GetFaster, Wuplo und Biorena.
Startups, die 2022 leider bereits gescheitert sind
Mittwoch, 19. Oktober 2022VonTeam

Auch in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 sind schon wieder einige Startups, Grownups und Projekte gescheitert. Einige Unternehmen wurden mangels Erfolgsaussichten einfach abgeschaltet, andere schlitterten etwa wegen geplatzter Investmentrunden in die Insolvenz und kämpften danach um eine neue Zukunft. Die ganz große Pleitewelle blieb aber zuletzt weiter aus.

Startups, die 2022 (bisher) gescheitert sind

Nuri
Das FinTech Nuri schlitterte im August dann doch in die Insolvenz. Bis zuletzt versuchte die millionenschwere Neobank frisches Kapital aufzutreiben. Das FinTech, das von Jan Goslicki, Benjamin Jones und Jörg von Minckwitz gegründet wurde, startete 2015 unter dem Namen Bitwala. Nach eigenen Angaben verfügte die Jungfirma bereits über “250.000 Kunden in 32 Ländern”. Mehr als 40 Millionen flossen in Nuri. Mehr über Nuri

Remagine 
Das junge Berliner FinTech Remagine schlitterte im Januar – knapp ein Jahr nach der Verkündung einer 20 Millionen Investmentrunde (Eigen- und Fremdkapital) – in die Insolvenz. Das Unternehmen wurde 2019 von Julia Profeta Johansson, Gründerin Ella Impact, und Sebastian Dienst, zuvor Shore, gegründet. Bis zur Verkündung des Investments flog das FinTech komplett unter dem Radar. Mehr über Remagine

Agrando 
Das Münchner Startup Agrando schlitterte im Juni in die Insolvenz. Das Unternehmen verwies im Rahmen der Insolvenz auf das “andauernde schwierige Marktumfeld, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine” hin. Yabeo Impact, Sony Innovation Fund und Investbridge sowie die Altinvestoren June Fund und das Londoner Family Office JLR Star investierten erst im Sommer 2021 rund 12 Millionen Euro in AgrandoMehr über Agrando

HellofreshGo
HelloFreshGo, ein Ableger von HelloFresh, der Lunch-Kühlschranke mit Snacks, Fertiggerichten und Getränken anbietet, schlitterte im März in die Insolvenz. Im Oktober 2018 gründete HelloFresh sein B2B-Angebot HelloFreshGO aus. Auch Vorwerk Ventures, Bitburger Ventures und Movendo Capital investierten in das Unternehmen. Insgesamt wanderten bis Ende 2020 rund 15 Millionen Euro in HelloFreshGo. Im Mai übernahm Convini HelloFreshGoMehr über HelloFreshGo

Kianava
Das Berliner Health-Startup Kianava, das 2020 von Saman Hashemian (früher 8fit) gegründet wurde, wird schon wieder liquidiert. Kianava entwickelte eine Telemedizin-Plattform über die Patient:innen über einen längeren Zeitraum – mehrere Monate – von Ärzten und Therapeuten betreut werden sollten. Der österreichische Geldgeber Speedinvest investierte Ende 2020 in das junge Unternehmen. Mehr über Kianava

Kurando
Der schnelle Apotheken-Lieferdienst Kurando, anfangs als Phaster unterwegs, schlitterte im Juni in die Insolvenz. Auf der Website heißt es seitdem: “Aufgepasst! kurando ist bis auf Weiteres geschlossen. Ihr könnt derzeit leider keine Produkte bestellen”. Die sennder-Gründer Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker investierten gemeinsam mit YZR 2021 rund 1 Million in die Jungfirma. Mehr über Kurando

Neufund
Neufund, eine Art Kleinanlegerplattform auf Blockchainbasis gab im Januar aufNoch Ende Dezember 2020 investierten Atlantic Labs, Freigeist Capital, also Frank Thelen und Co., sowie und Dario Suter 4 Millionen Euro in das Unternehmen. Damals kündigte das Neufund-Team rund um Gründerin Zoe Adamovicz einen Neustart an. In den vergangenen Jahren investierten diverse Geldgeber rund 15 Millionen Euro in das Unternehmen, zumindest wurde diese Summe via Presseaussendungen kommuniziert. Mehr über Neufund

Charly
Das Studenten-Startup Charly, eine “Lern- und Marketingplattform”, schlitterte im März in die Insolvenz. Das EdTech-Startup wurde 2016 von Cecil von Croÿ und Karl Bagusat gegründet. Investoren wie C3 Ventures, Müller Medien, sowie Angel-Investoren investierten in den vergangenen Jahren rund 7 Millionen Euro in die Jungfirma. Im Juni investierten “mehrere Angel-Investoren, Wagniskapitalgebern und Family Offices” in das EdTech und sicherten so die Zukunft von Charly. Mehr über Charly

Vantik
Das Berliner FinTech Vantik, das eine digitale Altersvorsorge in Form eines Cashback-Systems anbietet, schlitterte im Juni in die Insolvenz. Vantik, 2017 von Til Klein und Lara Hämmerle (schon längst wieder ausgestiegen) gegründet, wurde in den vergangenen Jahren von Atlantic Labs, Seedcamp, STS Ventures, N26-Gründer Max Tayenthal und zuletzt etwa vom Family Office Custos finanziell unterstützt. Mehr über Vantik

Vation
Das Kölner Startup Vation, das 2020 von den evopark-Gründer Marik Hermann und Tobias Weiper sowie Marius Klages gegründet wurde, schlitterte im Juni in die Insolvenz. Vation, das in den vergangenen Jahren unter anderem von Discovery Ventures finanziell unterstützt wurde, setzte auf “digitales Personal Training”. Das Berliner Fitness-Startup Beat81 übernahm die Überreste von VationMehr über Vation 

realbest
+++ Das Berliner PropTech realbest, eine Verkaufsplattform für Immobilien, schlitterte im Juli in die Insolvenz. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg bestellt. realbest wurde 2013 von von Mathias Baumeister und Axel Winckler gegründet. Hevella Capital hielt zuletzt 100 % der Firmenanteile. Mehr über realbest 

Frischepost
+++ Das Hamburger Startup Frischepost, ein Lieferdienst für regionale Lebensmittelhersteller, schlitterte im August in die Insolvenz. Erst im Mai übernahm das Berliner Unternehmen Footprint.Club die Jungfirma, die 2015 von Eva Neugebauer und Juliane Willing gegründet wurde. Mehr über Frischepost

GetFaster
+++ Das Düsseldorfer Quick-Commerce-Unternehmen GetFaster schlitterte im Juli in die Insolvenz. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Biner Bähr bestellt. GetFaster, 2020 gegründet, fiel kurz vorher mit einer Investmentrunde (7,5 Millionen Euro) auf. Mehr über GetFaster 

Wuplo
Das Quick Commerce-Startup Wuplo verkündete Ende März einen “Service Freeze”, “Leider wurde diese schwierige Entscheidung aufgrund vorübergehender unüberwindbarer Herausforderungen getroffen”, teilte das Unternehmen mit. Grund für diese Pause – die Website war sogar direkt komplett offline – könnten die Sanktionen gegen Russland sein, schrieb die Lebensmittel Zeitung. Hinter dem jungen Lieferdienst stecken Sergey Schetinin, Ivan Vorontsov, Evgeny Rogover und Maxim Rogover. Mehr über Wuplo

Biorena
Der Münchner Bio-Supermarkt Biorena, 2022 von Clemens Rengier gegründet, schlitterte im Juli in die Insolvenz. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Oliver Schartl bestellt. Biorena, erst rund drei Monate vorher gestartet, wurde maßgeblich vom Investor Picus Capital (30 %) angeschoben. Mehr über Biorena 

Noch mehr Startups, die 2022 (bisher) gescheitert sind

4scotty (Insolvenz)
* CO2free (Insolvenz)
* DeineHelfer24 (Insolvenz)
farmerjoe (Insolvenz)
Flying Emma (Insolvenz, übernommen von obergudt)
Foodly (Insolvenz)
Mazu Hard Seltzer
Mehrwelt
* Orda (Insolvenz, übernommen von GastroSoft)
Polarglow
SpiceNerds
Striazin
vCoach
vr-on (Insolvenz, übernommen von rooom)
Watchbooks
Wildcorn (Insolvenz)

Tipp20 Startups, die 2021 leider gescheitert sind

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Foto (oben): Shutterstock