Von Alexander
Mittwoch, 12. Oktober 2022

Homelike kommt bereits auf 21 Millionen Verlust

Der Jahresfehlbetrag bei Homelike verringerte sich 2020 auf knapp 5,7 Millionen Euro. Insgesamt kostete der Aufbau von Homelike, das Apartments an Geschäftskunden vermietet, bis Ende 2020 bereits rund 21,6 Millionen. Wandeldarlehen brachten das Unternehmen dann durch die schwierigen Corona-Jahre.

Das Kölner Startup Homelike legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2020. Im Berichtszeitraum erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 5,7 Millionen Euro (Vorjahr: 9 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau des Marktplatz für Business Apartments, der  2014 von Dustin Figge und Christoph Kasper gegründet wurde, bereits 21,6 Millionen. Spark Capital, Cherry Ventures, coparion und Co. investierten in den vergangenen Jahren rund 16 Millionen in das Unternehmen.

Das Homelike-Team schreibt zu diesen Zahlen: “Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit sowie auch im Geschäftsjahr 2020 keine Jahresüberschüsse erwirtschaftet, sodass Verlustvorträge in Höhe von T€ 15.898 und ein Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 5.683 im Eigenkapital ausgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um planmäßige Anlaufverluste, die sich durch Produktentwicklung, Markteinführung und Wachstum des jungen Unternehmens ergeben.”

Und auch in Sachen Liquidität äußern sich die Rheinländer: “Zur Sicherung der Liquidität wurden im Geschäftsjahr 2020 von den bestehenden Gesellschaftern sowie zwei neuen Investoren Wandeldarlehen in Höhe von T€ 8.150 gewährt sowie auch vollständig eingezahlt. Zudem wurde im Jahr 2021 ein neues Wandeldarlehen i.H.v T€ 4.100 durch die bestehenden Gesellschafter gewährt und vollständig eingezahlt. Auf die gewährten Wandeldarlehen in Höhe von insgesamt T€ 8.150 wurde ein vertraglicher Rangrücktritt in voller Höhe erklärt”.

Homelike beschäftigte 2020 durchschnittlich 83 Mitarbeiter:innen. Im Vorjahr waren es noch 111. Das Unternehmen hat somit im Corona-Jahr bereits kräftig an den Personalkosten geschraubt. Zudem folgte im Sommer dieses Jahres eine große Pay to play-Investmentrunde bei Homelike, bei der das Stammkapital auf einen Schlag massiv erhöht wurde. Danach stieg dann Parsec Investment aus Hamburg bei Homelike ein. Zudem ist Gründer Figge nicht mehr Geschäftsführer der Jungfirma. Dies deutet alles auf schwierige Zeiten bei Homelike hin.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 238 ff. HGB unter der Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für kleine Kapitalgesellschaften aufgestellt.
* Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit sowie auch im Geschäftsjahr 2020 keine Jahresüberschüsse erwirtschaftet, sodass Verlustvorträge in Höhe von T€ 15.898 und ein Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 5.683 im Eigenkapital ausgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um planmäßige Anlaufverluste, die sich durch Produktentwicklung, Markteinführung und Wachstum des jungen Unternehmens ergeben. Zur Sicherung der Liquidität wurden im Geschäftsjahr 2020 von den bestehenden Gesellschaftern sowie zwei neuen Investoren Wandeldarlehen in Höhe von T€ 8.150 gewährt sowie auch vollständig eingezahlt. Zudem wurde im Jahr 2021 ein neues Wandeldarlehen i.H.v T€ 4.100 durch die bestehenden Gesellschafter gewährt und vollständig eingezahlt. Auf die gewährten Wandeldarlehen in Höhe von insgesamt T€ 8.150 wurde ein vertraglicher Rangrücktritt in voller Höhe erklärt. Diese Darlehen können unter anderem aus dem sonstigen freien Vermögen bedient werden, wodurch die Passivierungspflicht weiterhin besteht.
* Der Betrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr beträgt EUR 519.425,23 (Vorjahr: EUR 747.001,52) und bis zu fünf Jahren 8.150.000,00 (Vorjahr: EUR 0,00). Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in Höhe von € 4.650 (VJ: € 0) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.
* Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 83.

Homelike im Zahlencheck

2020: 5,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019
: 9,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 4,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 1,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)

Durchstarten in Köln – #Koelnbusiness

In unserem Themenschwerpunkt Köln werfen wir einen Blick auf das Startup-Ökosystem der Rheinmetropole. Wie sind dort die Voraussetzungen für Gründer:innen, wie sieht es mit Investitionen aus und welche Startups machen von sich reden? Mehr als 550 Startups haben Köln mittlerweile zu ihrer Basis gemacht. Mit zahlreichen potenziellen Investoren, Coworking-Spaces, Messen und Netzwerkevents bietet Köln ein spannendes Umfeld für junge Unternehmen. Diese Rubrik wird unterstützt von der KölnBusiness Wirtschaftsförderung. #Koelnbusiness auf LinkedInFacebook und Instagram.

Foto (oben): Homelike