NextFolder, trivida, MangoMates, Mémoire Cosmetics, KittyFlap treten vor die Löwen
In der zwölften Staffel der erfolgreichen Vox-Gründershow “Die Höhle der Löwen” (DHDL) wittert das Löwenrudel wieder fette Beute. Die Jury besteht in dieser Staffel erneut aus dem Regal-Löwen Ralf Dümmel, dem Pharma-Löwen Nils Glagau, dem Influencer-Löwen Georg Kofler, dem Sales-Löwen Carsten Maschmeyer, der Beauty-Löwin Judith Williams, der Familien-Löwin Dagmar Wöhrl und dem GreenTech-Löwen Nico Rosberg.
Die DHDL-Startups der Woche
NextFolder aus Suhl
Johannes Baumgart (19, aus Geratal) und Valentin Steudte (19, aus Suhl) möchten die nächste Generation der Hefter einleiten und somit das Leben von Millionen Schüler:innen verbessern. Die Schulfreunde besuchen die 13. Klasse des Sportgymnasiums Oberhof. Valentin betreibt seit zehn Jahren Rennrodeln als Leistungssport und Johannes war Biathlet. Doch nicht nur Sport verbindet die beiden 19-Jährigen, sondern auch ihr eigenes Start-up. Bereits mit 15 Jahren hatten sie die Idee zu NextFolder, denn vor allem die starren Metallringe herkömmlicher Ringhefter haben das Schreiben darin erschwert und das Umheften mehrerer Seiten auf einmal umständlich gemacht. “Wir haben die starren Metallringe durch flexible Kunststoffringe ersetzt. Legt man nun den Arm zum Schreiben an, biegen sich die Kunststoffringe einfach und machen Platz”, erklärt Johannes und Valentin ergänzt: “Mit dem NextFolder wollten wir ein Heftersystem schaffen, dass praktisch und möglichst nachhaltig ist.” Erhältlich in verschiedenfarbiger Pappe, sind alle Komponenten sowie die Hefterhu?lle einzeln austauschbar und alle Einzelteile können auch nachgekauft werden. “Wir denken Ordner neu. Die alten Modelle wurden von Erwachsenen für Kinder und Jugendliche gemacht. NextFolder ist ein Produkt von Schülern für Schüler:innen”, sagt Johannes. Bei der Gründung ihrer Firma Invental Industries UG waren beide noch minderjährig und so hat Valentins Oma den Part übernommen. “Meine Oma hat bis jetzt 100 Prozent der Anteile, aber wird diese natürlich jeweils 50/50 auf uns überschreiben”, so Valentin. Um NextFolder auf dem Markt etablieren zu können, benötigen Johannes und Valentin 80.000 Euro und bieten dafür 30 Prozent ihrer Firmenanteile an.
trivida aus Bad Krozingen
Die 2-fache Olympiasiegerin und 17-fache Weltmeisterin Kristina Vogel (31) stellt den Löwen gemeinsam mit den Gründern Dr. Christine Pflaumbaum (38), Wolf Dietrich Pflaumbaum (71) und Christian Czapek (72) trivida vor – ein teilbares Rollstuhlrad, das den Ein- und Ausstieg in den Rollstuhl vereinfachen soll. “Es geht um Selbständigkeit, Barrierefreiheit, Inklusion und die Würde im Alltag”, sagt Dr. Christine Pflaumbaum. Kristina Vogel, seit einem Trainingsunfall im Jahr 2018 querschnittsgelähmt und jetzt Markenbotschafterin für trivida, weiß: “Als behinderter Mensch wird einem ganz oft die Mündigkeit genommen – nicht nur von Gegebenheiten, die man in der Außenwelt findet. Man möchte auch alltägliche Dinge allein machen. Ich möchte allein unter die Dusche, allein ins Bett oder auf die Coach.” Das Rad von trivida soll dabei helfen, diese Selbständigkeit so lange wie möglich zu bewahren. Es ist das weltweit erste, in drei Teile zerlegbare Rollstuhlrad, das Menschen mit Behinderung einen barrierefreien und sicheren Positionswechsel vom und in den Rollstuhl ermöglicht. Das jeweils obenstehende Segment kann dabei, ohne Reduzierung der Standsicherheit, aus dem Rad ohne Anstrengung herausgenommen werden. Positionswechsel werden im Alltag eines Rollstuhlfahrers in unzähligen Situationen verlangt. Für Betroffene, Pflegepersonal und Angehörige sind diese Transfers vom und in den Rollstuhl eine zeitraubende und kraftzehrende Belastung. Die einfachere Lösung für alle Beteiligten ist ein seitlicher Transfer. Hier stellen herkömmliche Rollstuhlra?der, die über die Sitzfläche hinausragen, ein großes Hindernis dar. Es kann zu Stürzen und Verletzungen kommen, weil sich die Person nicht hoch genug heben kann. Durch trivida soll dieses Hindernis eliminiert werden. Das Ziel der Gründer:innen ist es, trivida auch “weltweit ins Rollen zu bringen”. Dafür benötigen sie 1.000.000 Euro und bieten zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.
MangoMates aus Berlin
“Wir werden die Löwen heute mit lateinamerikanischen Streetfood kulinarisch verzaubern”, kündigt Marcel Martin (39) an und möchte gemeinsam mit Dayan Estrada (35) “die Geschmackssinne zum Tanzen bringen”. Kennengelernt haben sich die gebürtige Kolumbianerin und der Deutsche während ihres Studiums in Australien “Natürlich wollte ich, dass mein Freund mein Land und mein Lieblingsgericht aus der Kindheit kennenlernt”, erzählt Dayan, und nun möchten sie die MangoSpaghetti auch in Deutschland etablieren. Diese werden klassisch mit frisch gepresster Limette und Salz gegessen. 2021 gründeten sie MangoMates und sind aktuell mit einem Laden in einer Berliner Mall vertreten. “Neben dem Klassiker mit Limette und Salz, haben wir auch Variationen mit Chili und Knoblauch. Aber auch süße Variationen wie mit einem selbstgemachten Eierlikör, einer Schokoladensauce oder einer veganen Creme, wahlweise garniert mit einem Topping”, stellt Marcel die Produktpalette vor. “Es sieht nicht nur lecker aus, es schmeckt auch lecker. Die Mango ist gesund, sie enthält viele Vitamine und Mineralstoffe”, ergänzt Dayan. Das Gründerpaar möchte der Frucht eine neue Bühne geben und mit Hilfe eines Löwen oder einer Löwin viele weitere MangoMates-Läden in Deutschland eröffnen. Wird die Verkostung die Löwen überzeugen und bekommen sie das gewünschte Investment von 100.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile?
Mémoire Cosmetics aus Bordelum
Personalisierte Hautpflege ist die Geschäftsidee von Levke (36) und Björn (39) Lorenzen. Die Mutter hat ihre drei Töchter von Herzen gerne gestillt: “Meine Muttermilch enthält einfach alles, was Babys brauchen. Sie ist reich an Vitaminen, Proteinen und Nährstoffen. Darüber hinaus stärke ich das Immunsystem meines Kindes, weil meine Muttermilch alle Antikörper enthält.” Doch Muttermilch kann noch mehr, berichtet Björn: “Sie bringt von Natur aus all das mit, was unsere Haut zur Pflege braucht. Sie enthält Vitamine, ist feuchtigkeitsspendend, hautberuhigend und stärkt das hauteigene Immunsystem.” Nachdem die eigene Tochter an einer starken Hautreaktion mit roten juckenden Pusteln litt, wollte Levke die Symptome mit der eigenen Muttermilch behandeln. Doch die gezielte, lokale Anwendung mit der flüssigen Milch ist nicht sehr einfach und so suchte sie nach einer Lösung. Alle Rezepte, die sie im Internet recherchiert hatte, waren für die dreifache Mutter jedoch nicht das Richtige. Daher entwickelte das Paar ihr eigenes Produkt: MÉMOIRE Cosmetics ermöglicht jeder Mutter die individuelle Anfertigung von Muttermilchkonzentrat aus ihrer eigenen Muttermilch. Benötigt werden dafür 70 Milliliter Muttermilch, die durch ein zweitägiges, durch Druck und Kälte schonendes Trocknungsverfahren zu einem hochkonzentrierten Muttermilchpulver verarbeitet wird. Angewendet werden kann das Pulver pur oder auf Wunsch als Emulsion. Seit rund einem Jahr ist das Gründerpaar Levke und Björn mit ihrer Firma und ihrem Onlineshop Muttermilchkosmetik auf dem Markt, benötigen aber jetzt Unterstützung im Bereich Vertrieb und sind auf der Suche nach einem Investor. Ihr Angebot an die Löwen: 60.000 Euro für 25 Prozent der Firmenanteile.
KittyFlap aus CH-Buchs bei Zürich
Jean Paul (58), Brigitte (54), Céline (15) und Jasmine (11) Kölbl sind Besitzer von drei Freigänger-Katzen, die gerne in der Natur auf Mäusejagd gehen und ihre Beute stolz als Geschenk der Familie mitbringen. “Doch einmal im Haus verlieren sie das Interesse daran”, berichtet Jasmine den Löwen, und Céline ergänzt: “Meine Eltern und ich dürfen dann die Geschenke der Katzen jagen oder die Reste zusammenfegen.” Auch Vater Jean Paul gingen “die nächtlichen Jagdeinsätze so auf die Nerven, dass ich beschloss, etwas dagegen zu tun.” Zwei Jahre verbrachte der 58-Jährige im Bastelkeller und präsentiert nun mit KittyFlap die weltweit einzige Katzenklappe mit automatischer Beuteerkennung. Die Katzenklappe ist mit einer hochauflösenden Kamera, Infrarotlampen und einem Bewegungssensor ausgestattet. “Die von mir selbst entwickelte Bilderkennungssoftware analysiert die Fotos sekundenschnell und weiß so, ob eine Katze mit oder ohne Maus kommt und steuert so entsprechend die Katzenklappe”, erklärt der Wirtschaftsinformatiker seine Erfindung. “Damit die KittyFlap funktioniert, haben wir sie mit tausenden Katzenbildern trainiert. Mit der dazugehörigen App kann ich z. B. die Schließzeiten verändern oder direkt auf die Bilder zugreifen.” Die ganze Familie Kölbl arbeitet gemeinsam an ihrem Start-up, so hat Céline auch das Logo zu KittyFlap entworfen. Um ihr Produkt zur Marktreife zu bringen, benötigen sie ein Investment von 150.000 Euro und bieten dafür zehn Prozent der Firmenanteile an.
Tipp: Alles über die Vox-Gründershow gibt es in unserer großen DHDL-Rubrik.
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