Verlust bei Billie steigt auf 8,7 Millionen
Das Berliner FinTech Billie, das sich um B2B-Zahlungen wie Factoring kümmert, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020. Im Berichtszeitraum stemmte das Unternehmen “Forderungen im Volumen von 292,3 Millionen Euro (2019: 252,7 Millionen). Die Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften lagen 2020 bei 5,5 Millionen (Vorjahr: 4,7 Millionen). Der Jahresfehlbetrag lag bei 8,7 Millionen (Vorjahr: 4,8 Millionen). Insgesamt kostete der Aufbau von Billie bisher rund 18 Millionen.
“Nach Aufnahme des Geschäftsbetriebs am 28.4.2017 ist Billie im Jahr 2020 in ihr bisher herausforderndes Geschäftsjahr gegangen”, teilen die Hauptstädter im Jahresabschluss mit. “Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war es das Ziel der Gesellschaft den starken Wachstumskurs des vergangenen Jahres fortzusetzen. Bereits im Nachtragsbericht des Jahresabschluss 2019 hat die Geschäftsführung allerdings prognostiziert, dass sowohl das Neu- als auch das Bestandsgeschäft während der Corona-Krise höchstwahrscheinlich trotz steigender Nachfrage stark reduziert werden müsse. Gleichzeitig hat die Gesellschaft im Basisszenario an moderat steigenden Ankaufsvolumina festgehalten. Aus heutiger Sicht hat sich diese Prognose als zutreffend erwiesen.”
Im bereits abgelaufenen Jahr 2021 plante das FinTech, 2016 gegründet, mit einem “steigenden Ankaufsvolumina und mit Wachstumsraten, die sich im hohen zweistelligen Prozentbereich bewegen werden”. Das Konzept ging wohl auf, denn im Oktober 2021 konnte Billie weitere 100 Millionen US-Dollar einsammeln – unter anderem von Dawn Capital, Tencent und Klarna. Die Bewertung lag bei rund 640 Millionen Dollar. Bei der vorherigen Investmentrunden waren es noch rund 230 Millionen.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2020
* Nach Aufnahme des Geschäftsbetriebs am 28.4.2017 ist Billie im Jahr 2020 in ihr bisher herausforderndes Geschäftsjahr gegangen. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war es das Ziel der Gesellschaft den starken Wachstumskurs des vergangenen Jahres fortzusetzen. Bereits im Nachtragsbericht des Jahresabschluss 2019 hat die Geschäftsführung allerdings prognostiziert, dass sowohl das Neu- als auch das Bestandsgeschäft während der Corona-Krise höchstwahrscheinlich trotz steigender Nachfrage stark reduziert werden müsse. Gleichzeitig hat die Gesellschaft im Basisszenario an moderat steigenden Ankaufsvolumina festgehalten. Aus heutiger Sicht hat sich diese Prognose als zutreffend erwiesen.
* Die Ankaufsvolumina der Gesellschaft sind im Gesamtjahr 2020 im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Allerdings war dieses Wachstum sehr ungleich verteilt: Von Januar bis März 2020 betrug der monatliche Anstieg mehr als 10 Prozent, bevor das Geschäftsvolumen dann bis zum Herbst rund 30 % geschrumpft ist.
* Für das Jahr 2020 wurden insgesamt Forderungen im Volumen von EUR 292,3 Mio. (Vj. EUR 252,7 Mio.) verarbeitet. Der Zins- und Gebührenüberschuss im gleichen Zeitraum betrug TEUR 4.601,4 (Vj. TEUR 3.826,4).
* Das Jahresergebnis betrug 2020 TEUR -8.654,0 (Vj. TEUR -4.775,7).
* Vor diesem Hintergrund gehen wir im Jahr 2021 wiederum von steigenden Ankaufsvolumina und Erträgen aus dem Factoring-Geschäft aus mit Wachstumsraten, die sich im hohen zweistelligen Prozentbereich bewegen werden.
* Die Gesellschaft plant für das Jahr 2021 weitere Geschäftsfelder neben dem Factoring zu erschließen. In diesem Zusammenhang strebt die Geschäftsführung eine Erlaubnis nach dem Gesetz über die Beaufsichtigung von Zahlungsdiensten (ZAG-Lizenz) an. Der dafür notwendige Prozess wurde im Januar 2021 gestartet und soll spätestens bis zum 4. Quartal 2021 abgeschlossen sein. Da im Zuge der Erlaubniserteilung auch höhere Anforderungen an das vorzuhaltende Risikokapital bestehen, plant die Gesellschaft die letzte Finanzierungsrunde nachträglich mit rund EUR 10.000.000,00 zu erweitern. Dieser Prozess ist ebenfalls bereits gestartet und ein Abschluss der Gespräche wird für das Ende des zweiten Quartals 2021 erwartet.
* Mitarbeiter: Im Jahr 2020 beschäftigte die Gesellschaft im Durchschnitt 107 Mitarbeiter (inklusive neun Werkstudenten/Praktikanten).
Billie im Zahlencheck
2020: 5,5 Millionen Euro (Zinserträge); 8,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019: 4,7 Millionen Euro (Zinserträge); 4,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 3,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 1,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 64.748 Euro (Jahresfehlbetrag)
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.