Von Alexander
Dienstag, 21. Juni 2022

Millionenschweres AgTech Agrando schlittert in die Insolvenz

Agrando, “eine Online-Lösung für Landwirte, Landhändler und Hersteller zum Ein- bzw. Verkauf und der Vermarktung landwirtschaftlicher Betriebsmittel”, steht vor dem Aus. Noch im Sommer 2021 erhielt das Unternehmen 12 Millionen Euro - unter anderem vom June Fund.

Das Münchner Startup Agrando ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Axel Bierbach bestellt. Das Unternehmen verweist im Rahmen der Insolvenz auf das “andauernde schwierige Marktumfeld, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine” hin. Ziel sei es, “das Unternehmen weiter zu führen, zu sanieren und Arbeitsplätze zu sichern. Der Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter”.

Die bajuwarische Jungfirma, 2017 von Jonathan Bernwieser und Jonas Hueber gegründet, bietet “eine Online-Lösung für Landwirte, Landhändler und Hersteller zum Ein- bzw. Verkauf und der Vermarktung landwirtschaftlicher Betriebsmittel” an. Agrando versteht sich dabei als Hilfe bei der Beschaffsanalyse und der Prozessoptimierung. “Mit Agrando erhalten landwirtschaftliche Betriebe Zugang zu umfangreichem Marktwissen und zum größten Onlinekatalog für landwirtschaftliche Betriebsmittel im deutschsprachigen Raum”, heißt es zum Konzept.

Yabeo Impact, Sony Innovation Fund und Investbridge sowie die Altinvestoren June Fund und das Londoner Family Office JLR Star investierten erst im Sommer 2021 rund 12 Millionen Euro in Agrando. Damals teilte das Unternehmen mit: “Das frische Kapital ermöglicht Agrando, das auf dem Weg zum europäischen Marktführer ist, Investitionen in Internationalisierung und Skalierung sowie Forschung und Entwicklung”. Zuvor wanderten rund 5 Millionen in die Jungfirma. 

Im Jahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Verlust in Höhe von rund 4 Millionen Euro (Vorjahr: 685.951 Euro). Insgesamt kostete der Aufbau von Agrando bis Ende 2020 gerade einmal rund 5,4 Millionen Euro. Der Berliner Kapitalgeber June, hinter dem unter anderem Google-Vorstand Philipp Schindler steckt, hielt zuletzt rund 16 % an Agrando.

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Foto (oben): Agrando