“Es gilt die Prioritäten immer im Blick zu behalten”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet Michael Grassegger, Gründer von Natur-nah aus Wrestedt, einem Anbieter für sogenannte Vollspektrumlampen.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Wenn ich morgens ins Büro komme beginne ich den Arbeitsalltag mit einigen Arbeitsroutinen. Zum Beispiel Checken der täglichen Ziele und der Mailanfragen bevor ich mit den anstehenden Aufgaben beginne.
Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Nach der Arbeit setze ich mich oft kurz zu meiner Frau hin, bevor wir einen Spaziergang mit dem Hund unternehmen. Manchmal gehe ich auch mit dem Hund eine Runde joggen, um von der Arbeit abzuschalten und entspannter in den Feierabend zu gehen.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Wie ich selbst, wenn auch etwas verspätet erleben durfte, ist es ganz wichtig gleich am Anfang den Schwerpunkt aufs Marketing zu legen. Das hätte mir sicher geholfen meine Firma schneller aufzubauen. Nur mit einem guten Marketing kann ein Geschäft überhaupt erst richtig in Gang kommen. Wenn man mit dem Thema nicht so gut vertraut ist sollte man sich auch die Hilfe eines Marketingberaters oder Coaches leisten.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Wie sicher bei den meisten Gründer:innen, war die größte Herausforderung genügend Kunden zu finden, um das Geschäft aufbauen zu können. Hinzu kam die Herausforderung die Bedürfnisse der Kunden näher zu ergründen, um ihnen die Vorteile und Nutzen der sonnennahen Vollspektrum-Tageslichtlampen nahebringen zu können. Natürlich waren dabei auch finanzielle Durststrecken zu überwinden, wie wohl bei den meisten Startups.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Der größte Fehler war es, dass ich mich anfangs zu wenig um Marketing bemüht habe und dabei Zeit für zu viele Kleinigkeiten des Alltags vertan habe. Es gilt die Prioritäten immer im Blick zu behalten. Gerade beim Vollspektrumlicht ist die Herausforderung, dass es eigentlich jeder Mensch brauchen kann. Aber man kann nicht alle Menschen pauschal ansprechen. Es gilt also Zielgruppen zu finden und sich darauf zu konzentrieren.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Anfangs habe ich kleine Aufträge über Portale im Internet vergeben und mit virtuellen Assistenten gearbeitet. Später habe ich mir über den regionalen Arbeitsmarkt eine Teilzeitkraft gesucht. Heute geht dieser Prozess natürlich viel eleganter und schneller über das Internet. Wichtig auch hier eine möglichst genaue Beschreibung der Anforderungen an die gesuchte Arbeitskraft.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Auch als Gründer:in muss man nicht alle Arbeiten und Aufgaben selber erledigen. Es ist wichtig sich auf seine Kerngeschäft zu konzentrieren. Das soll ja die Umsätze bringen. Für die nicht so entscheidenden Aufgaben, z.B. Verwaltungsaufgaben, sollte man sich Hilfe suchen.
Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Das ist sehr schwer zu beantworten, da wir mittlerweile wirklich etliche Tools nutzen, ohne die ich heute nicht mehr arbeiten möchte. Egal, ob ein Chatprogramm, unsere Cloud oder ein Programm zum Aufgaben- und Projektmanagement, alle sind sehr hilfreich und erleichtern den Arbeitsalltag und die Kommunikation. Ich würde nicht soweit gehen zu behaupten dass wir, wenn eines davon nicht vorhanden wäre, nicht mehr existieren würden.
Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Für die gute Stimmung im Team ist sicher auch der offene Umgang miteinander wichtig und die gegenseitige Rücksichtnahme. Mal etwas persönliches besprechen oder auch etwas über das Privatleben erzählen und sich auch mal für die Sorgen der anderen zu interessieren. Das Menschliche darf nicht zu kurz kommen.
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Oh, da gab es im Laufe der Zeit recht viele schöne und weniger schöne Erlebnisse. Ich habe in den ersten Jahren jährlich mehrere Messen als Aussteller mitgemacht und bin dafür dann quer durch die Republik zu den Veranstaltungsorten gefahren. Von Flensburg bis München, über Wien und Luxemburg waren viele Messeorte dabei. Die Teilnahme an Messen war immer ein spannendes und aufregendes Erlebnis. Besonders abenteuerlich war es dabei eigentlich immer den Messestand und die restlichen Waren nach der Messe in der allgemeinen Hektik des Abbaus sicher und vollständig im Fahrzeug zu verstauen. Das war immer Stress pur, hat aber auch Spaß gemacht.
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.