#Interview
Kreditangebote speziell für Ärzte – und zwar ohne “bürokratischen Papierkram”
Das Berliner FinTech Fleming, das von Cesar Hussmann und Christoph Schütte gegründet wurde, setzt auf “smarte Finanzlösungen” für Ärzt:innen und Zahnärzt:innen. Dabei setzt das Team insbesondere auf Geschwindigkeit! “Fleming bietet Medizinern den einfachsten und digitalsten Zugang zur Finanzierung der eigenen Praxis an. Binnen weniger als zehn Minuten kann nicht nur die Anfrage für eine Investitionssumme gestellt, sondern zeitgleich binnen 48 Stunden der erste Kreditcheck vollzogen werden”, sagt Gründer Hussmann.
Im Interview mit deutsche-startups.de stellt der Fleming-Macher das Konzept einmal ausführlich vor.
Wie würdest Du Deiner Großmutter Fleming erklären?
Fleming ist die Plattform die sämtliche Nachfragen abdeckt, die mit Banking und Finanzierung für Ärzte und Zahnärzte zusammenhängen. Fleming bietet Medizinern den einfachsten und digitalsten Zugang zur Finanzierung der eigenen Praxis an. Binnen weniger als zehn Minuten kann nicht nur die Anfrage für eine konkrete Investitionssumme via Fleming gestellt, sondern zeitgleich binnen 48 Stunden der erste Kreditcheck inklusive Zinsindikation vollzogen werden. Wenn alle Daten passen, bekommen angehende selbständige Mediziner das Geld für die eigene Praxis überwiesen, ohne dass dabei eine Wucht an Vor-Ort-Terminen oder bürokratischem Papierkram bewältigt werden muss.
Welches Problem genau wollt Ihr mit Fleming lösen?
Junge Mediziner eint ein großes Ziel: Die überwältigende Mehrheit will nach erfolgreich abgeschlossenem Medizinstudium, Approbation und Facharztausbildung den Weg in die eigene Selbständigkeit gehen. Dafür brauchen Ärzte eine eigene Praxis. Was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis höchstkomplex. Damit sich gelernte Mediziner auf dem Weg zum Unternehmertum nicht verirren, braucht es lösungsorientierte Partner. Das größte Problem: Eine hervorragende Ausbildung zum Mediziner macht noch lange keinen Unternehmer, da betriebswirtschaftliche Kenntnisse im Studium nicht gefragt werden. Nach ihrem Studium tragen Ärztinnen und Ärzte mit Niederlassungsabsichten auf einmal die Verantwortung für ein kleines Unternehmen. Sie müssen Mitarbeiter führen, medizinisches Equipment organisieren, einen Praxisalltag planen. Hinzu kommt die richtige Kundenansprache, damit sich die Menschen überhaupt erst in ihre Praxis bewegen. Zur Zeit gibt es keine einheitliche Finanz -und Bankingplattform, welche den Finanzierungs- und das Bankingprozess hinter einer Praxis erleichtern.
Wie ist die Idee zu Fleming entstanden?
Die Idee hinter Fleming ist eine sehr Persönliche. Schließlich ist mein Bruder selber niedergelassener Zahnarzt. An seinem Beispiel konnte ich nachvollziehen, wie kompliziert, bürokratisch und kostenintensiv der Schritt in die medizinische Selbstständigkeit ist. Zudem erhielt ich sehr schnell Rückmeldung auf Ideen und Vorschläge, die das Problem lösen können. Mir ist es bis heute eine sehr große Hilfestellung, dass direkt in meinem persönlichen Umfeld ein Involvierter ansprechbar ist.
Wie wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert euer Geschäftsmodell?
Wir haben bereits Kunden und generieren Umsätze. Wir sehen uns als exklusiver Finanzlösungsanbieter für Heilberufe. Als junges Startup bieten wir bereits jetzt schon umfangreiche Produktpaket an, die sich an die Bedürfnisse von Ärzten und Zahnärzten in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase anpassen. Dies geht von der Vermittlung über die Beratung bis hin zu eigenen Finanz- und Banking- Produkte. Je nach Produktart erzielen wir Erträge durch Zinsmargen, Provision, Cashback oder Gebühren.
Wo steht Fleming in einem Jahr?
Wir wollen in den kommenden Monaten weiter an die Erweiterungen und Automatisierung der Praxiskredite arbeiten und das beste Finanzerlebnis für Zahnärzte sowie Ärztinnen und Ärzte anbieten. Dazu gehören neben der Skalierung des Business die Entwicklung unseres Betriebskredit, zur Vorfinanzierung von Betriebsausgaben und Liquiditätsengpässen, sowie die Integration einer Bankkarte für approbierte Mediziner.