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Millionenschweres FinTech Remagine steht vor dem Aus

Remagine steht vor dem Aus. Anfangs positionierte sich das FinTech als eine Art Gründer-Bank. Inzwischen war Remagine aber ein grünes, nachhaltiges Business-Banking-Angebot. Investoren fanden das Konzept wohl nicht mehr spannend.
Millionenschweres FinTech Remagine steht vor dem Aus
Montag, 24. Januar 2022VonAlexander

Das junge Berliner FinTech Remagine schlittert knapp ein Jahr nach der Verkündung einer 20 Millionen Investmentrunde (Eigen- und Fremdkapital) in die Insolvenz. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Torsten Martini ernannt. “Remagine galt als aufstrebendes deutsches Finanz-Startup”, schreibt FinanceFWD zur Insolvenz. Das Unternehmen wurde 2019 von Julia Profeta Johansson, Gründerin Ella Impact, und Sebastian Dienst, zuvor Shore, gegründet. Bis zur Verkündung des Investments flog das FinTech komplett unter dem Radar.

Anfangs positionierte sich das FinTech als eine Art Gründer-Bank. “We are here to reshape banking through founder-friendly and tech-driven financial solutions that inspire businesses to be more successful, sustainable, regenerative, and impactful”, teilte das FinTech damals mit. Inzwischen war Remagine aber ein grünes, nachhaltiges Business-Banking-Angebot. “Designed for companies that know people, planet and profits matter”. Im Grunde war das Unternehmen somit noch auf der Suche nach dem passenden Buzzword und dem passendem Geschäftsmodell.

“Für den Neustart befand sich das Fintech in Investorengesprächen, heißt es. Diese dürften nun nicht wie geplant zustande gekommen sein”, berichtet FinanceFWD zum vorläufigen Aus. Dabei ist weiter viel Geld im Markt – wie auch die vielen großen Investments in den vergangenen Wochen zeigen. Zuletzt gab es aber gerade im FinTech-Segment einige Pleiten und frühe Aufgaben. Das junge Unternehmen Bettercard, das auf Firmen-Kreditkarten setzte, verschwand schon kurz nach dem Start wieder vom Markt.

Im Segment gibt es derzeit halt einfach viele Modelle mehrfach, für alle Anbieter reicht da wohl auch das viele Geld im Markt nicht mehr. So sammelte etwa die grüne Smartphone-Bank Tomorrow zuletzt 14 Millionen Euro und 8 Millionen via Crowdinvesting ein. “Ursprünglich war im Rahmen des Crowdinvestings nur eine Finanzierungssumme von fünf Millionen Euro geplant”, teilte das Unternehmen dazu Ende des vergangenen Jahres mit. Das Fintech lässt sich als Mischung aus N26 und GLS beschreiben.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.