5 Tipps für junge Gründer:innen
Laut dem Deutschem Startup Monitor liegt das Durchschnittsalter der Gründer:innen in Deutschland bei 36,1 Jahren. Ein Alter, in dem neben einigen Jahren Berufserfahrung auch erste Führungserfahrungen gesammelt werden konnten. Doch wie schaut es bei denjenigen aus, die sich schon in ihren Zwanzigern entschließen ein eigenes Unternehmen aufzubauen?
Klar ist: Wer in jungen Jahren die Führung und den Aufbau eines globalen, schnell wachsenden Unternehmens zu verantworten hat, wird mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert als jemand, der bereits mehrere Jahre im Berufsleben steht. Philippe Sahli, Mitgründer des Schweizer FinTechs Yokoy, der sein erstes Unternehmen bereits im Alter von 21 gründete, kennt diese nur allzu gut. Basierend auf seinen Erfahrungen rät er anderen jungen Gründer:innen Folgendes:
Setzt auf Expert:innen in eurem Team
Wer in jungen Jahren gründet, sollte sich erfahrene Expert:innen in sein Team holen, mit denen man gern zusammenarbeiten möchte und die gleiche Vision teilt. Gute und motivierte Leute an Bord zu haben, ist natürlich immer wichtig. Aber wer selbst noch nicht so viel Joberfahrung hat, ist besonders auf die Erfahrung anderer angewiesen. Das anzuerkennen, ist ein wichtiger Schritt. Man sollte sich daher nicht scheuen offen damit umzugehen und bereit sein täglich dazuzulernen. Findet lieber eure eigenen Stärken heraus und setzt diese effektiv in eurem Start-up-Alltag ein. Ein Vorbild in diesem Sinne ist sicherlich Mark Zuckerberg, der sehr früh – auch dank dem Rat seiner Investor:innen – auf erfahrene Berater:innen setzte.
Vertraut auf die Fähigkeiten eures Managementteams
Junge Gründer:innen sollten auf einen Managementstil setzen, der auf Vertrauen und Selbstständigkeit beruht. Sprich verzichtet auf Mirco-Management! Dem beugt beispielsweise eine pyramidenförmige Hierarchie mit einer limitierten Anzahl an Direct Reports vor. Statt euer Managementteam ständig kontrollieren zu wollen, fragt euch stattdessen lieber, wie ihr eure Mitarbeiter:innen am besten unterstützen könnt. Schließlich sind sie die Expert:innen auf ihrem jeweiligen Gebiet und ihr solltet ihrem Know-how vertrauen. Natürlich gehört dazu auch die regelmäßige Kontrolle der Zielerreichungen und mögliche Action Items. Jedoch sind dies partnerschaftliche Gespräche und keine Chef-Mitarbeiter:innen- Gespräche.
Erkennt die Vorteile, die ihr als junge Gründer:in mitbringt
Ohne Zweifel fehlt euch Berufserfahrung, zumindest quantitativ und in Jahren gerechnet. Trotzdem habt ihr in euren ersten Berufsjahren und als Gründer:in bereits einiges Wissen sammeln können. Vielleicht im Bereich Coding oder im datenbasierten Arbeiten. Nutzt dies und lasst eure Kenntnisse in eurem Unternehmen einfließen, aber seid gleichzeitig bereit von erfahreneren Teammitgliedern dazuzulernen. Zudem besitzen jüngere Generationen wie die Gen Z den Vorteil Digital Natives zu sein – gegenüber älteren Gründer:innen, die noch mit analogen Prozessen groß geworden sind, kann dies ein großer Pluspunkt sein. Schließlich seid ihr mit der digitalen Welt bestens vertraut!
Pflegt und vergrößert euer Netzwerk
Kontakte zu knüpfen und wichtige Stakeholder aus der jeweiligen Branche zu treffen, gehört zum Pflichtprogramm jeder Gründerin und jedes Gründers. Weil junge Founder erst dabei sind sich ein Netzwerk aufzubauen, ist es umso wichtiger auf den wichtigen Messen und Events ihrer Branche vertreten zu sein. Natürlich wird die Netzwerkpflege durch die aktuelle Pandemie erschwert. Dennoch gibt es Möglichkeiten sich auszutauschen und sein Netzwerk zu vergrößern, etwa via Videocall oder mit Hilfe von Karriereportalen. Ein starkes Netzwerk kann nicht nur bei der Kundenakquise helfen, sondern auch wenn man als junge Gründerin oder als junger Gründer einmal Fragen hat.
Sucht euch einen Ausgleich zum Job
Ob Sport, Zeit mit Freunden oder Familie verbringen oder eine neue Fähigkeit erlernen: Eine Auszeit zu nehmen und sich ein paar Stunden die Woche mit etwas anderem zu befassen als dem eigenen Unternehmen, gibt neue Energie für den stressigen Gründer:innenalltag. Denn ein Start-up zum erfolgreichen Unternehmen aufzubauen, ist ein Marathon und kein Sprint. Gründer:innen sollten daher nicht nur auf ihre körperliche, sondern auch auf ihre mentale Gesundheit achten. Außerdem kann die freie Zeit helfen, um neue Ideen und Impulse zu bekommen.
Über den Autor
Philippe Sahli ist Mitgründer und CEO des Schweizer FinTechs Yokoy und Forbes 30under30 Talent.