foodpanda ist schon wieder Geschichte! Delivery Hero überlässt Gorillas und Co. das Feld
Die Konsolidierung im Quick Commerce-Segment geht munter weiter. foodpanda, aus dem Hause Delivery Hero, zieht sich jetzt überraschend und überstürzt aus sechs deutschen Städten – Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart – zurück. In einigen war der Lieferdienst für Pizza und Lebensmittel gerade erst gestartet. Der Standort Berlin wird gleichzeitig zum Innovationshub degradiert. Das Delivery Hero-Team soll mit foodpanda das eigene Unternehmen auch am eigenen Standort zumindest irgendwie erleben können. Delivery Hero ist ansonsten nicht mehr in Deutschland aktiv.
“Wir sehen uns jetzt mit einer ganz anderen Realität konfrontiert als bei unserem Eintritt in diese Märkte und müssen daher schweren Herzens andere Wachstumsmöglichkeiten mit größerem Potenzial verfolgen. Obwohl wir zwei fantastische foodpanda-Teams aufgebaut haben, die große Fortschritte gezeigt haben, ist es immer schwieriger geworden, einen echten Mehrwert für unser
Ökosystem in diesen Ländern zu schaffen”, sagt Delivery Hero-Chef Niklas Östberg zum Rückzug, der im Grunde eine sehr schwere Schlappe für das Unternehmen ist. Das Unternehmen teilt zudem noch mit: “Seit dem Start des Dienstes hat sich das Umfeld auf dem deutschen Markt jedoch erheblich verändert. Zahlreiche externe Faktoren, wie die wachsende Zahl von Anbietern und der Mangel an Fahrern, haben gegen Ende des Jahres zu dieser Entscheidung geführt”. 300 Mitarbeiter:innen verlieren durch das foodpanda-Aus ihren Jobs – siehe Gründerszene.
Im Mai sah die Welt dagegen noch ganz anders aus: Östberg zeigte sich damals noch sehr euphorisch, was den Deutschlandstart anbelangte: “In den letzten Jahren haben wir eine positive Veränderung in der Kundennachfrage beobachtet, die eine klare Chance bietet, unseren großartigen Service auf den deutschen Markt zu bringen. Indem wir die globale Expertise von Delivery Hero nutzen, um dem gestiegenen Bedürfnis nach Geschwindigkeit, Komfort und Vielfalt gerecht zu werden, sind wir bereit, allen Berlinern ein herausragendes Erlebnis zu liefern und die deutsche Lieferbranche mit ihrem gesamten Ökosystem – Fahrer, Restaurants, lokale Geschäfte und Kunden – nachhaltig positiv zu verändern”.
Im Grunde wollte Delivery Hero mit dem Neustart in Deutschland sowohl dem altem Wettbewerber Lieferando als auch den neuen Marktteilnehmern Gorillas, Flink und Co. das Wasser abgraben. Gerade im Quick Commerce-Segment rühmte das Unternehmen immer seine enorme Erfahrungen in anderen Märkten. Der Markt hat sich aber viel schneller als Delivery Hero entwickelt: Gorillas und Flink sind in zwischen Einhörner und überall in Europa konsolidiert sich der Boom-Markt. Und zu guter Letzt ist Delivery Hero inzwischen auch an Gorillas beteiligt. Delivery Hero investierte gerade erst 235 Millionen US-Dollar in den schnellen Wettbewerber und sicherte sich dabei rund 8 % am Unternehmen. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Delivery Hero noch stärker auf Gorillas setzt.
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