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First A, Mayd und Phaster – jetzt kommen die Lieferdienste für Medikamente

Nach dem Millionenspiel um Lebensmittel ist nun das Millionenspiel um Medikamente eröffnet. Startups wie First A, Mayd und Phaster bringen sich derzeit als schnelle Alternative zu Online-Apotheken in Stellung und liefern Medikamente in 30 Minuten aus.
First A, Mayd und Phaster – jetzt kommen die Lieferdienste für Medikamente
Montag, 1. November 2021VonAlexander

Die neuste Spielart im Quick-Commerce-Segment, ein Segment, dass Vorreiter wie Gorillas, Flink und Co. derzeit versuchen – mit ganz viel Kapital im Hintergrund – für Lebensmittel zu etablieren, sind Medikamente. Startups wie First AMayd und Phaster bringen sich derzeit als schnelle Alternative zu bekannten Online-Apotheken in Stellung und liefern Medikamente in 30 Minuten aus.

“Telemedizin erlaubt es Menschen, sich auf die Genesung zu konzentrieren – und nicht auf Termine und Wartezeiten beim Arzt. Genau das wollen wir auch mit First A erreichen:  Medikamente genau dann, wenn du sie brauchst”, sagt Antonie Nissen, Gründerin von First A. Die Jungfirma setzt dabei nicht auf sogenannte Dark Stores, sondern “arbeitet eng mit lokalen und inhabergeführten Apotheken zusammen”. Die Gorillas-Gründer Jörg Kattner, Felix Chrobog und Ronny Shibley investierten neben den Brüdern Felix und Florian Swoboda bereits in First A.

Mitbewerber Mayd, der von den McMakler-Gründer Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka gegründet wurde, konnte bereits 468 Capital, Earlybird Venture Capital und Target Global als Investoren gewinnen. Die bekannten Geldgeber investierten bereits 13 Millionen Euro in die Jungfirma. “Vor allem für junge Familien im Alltagsstress und immer mehr werdende Singlehaushalte* in Not bietet der Service eine enorme Entlastung”, verspricht das erfahrene Gründerteam.

Das Unternehmen Phaster wiederum, das von Lukas Pfaffernoschke und Niklas Spiegel, beide zuvor bei sennder tätig, gegründet wurde, bezeichnet sich als “Pharmacy of the 21st Century”. Auf Linkedin schreiben die Gründer: “Phaster is turning the patient-value-chain digital, and grants instant access to medical services, by delivering medication within 30 min to your home”. Die sennder-Gründer Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker investierten – siehe Gründerzene – gemeinsam mit YZR bereits rund 1 Million in die Jungfirma.

Mit First A, Mayd und Phaster bearbeiten somit schon drei Startups das junge Quick-Commerce-Segment rund um Medikamente, weitere werden vermutlich folgen. Medikamendo aus Hamburg dagegen setzt auf Kooperation mit Ärzten (siehe unten). Spannend auch, dass unter den Gründern und früheren Unterstützern mehrere Seriengründer und auch schon einige bekannte Investoren wie 468 Capital sind.

Weitere Dynamik wird das Segment sicherlich bekommen, wenn das E-Rezept kommt und die Startups auch verschreibungspflichtige Medikamente ganz schnell zu ihren Kundinnen und Kunden bringen können. In der Vergangenheit erwies sich das gesamte Segment aber für junge Unternehmen immer wieder als äußerst schwierig. Startups wie Dedendo, von SevenVentures und Creathor Venture finanziert, ordermed und auch der Otto-Ableger vitabote etwa scheiterten. Dies war aber lange vor dem Quick Commerce-Hype.

Lieferdienste für Medikamente

First A
Das Berliner Startup First A, das von Antonie Nissen und Leif Löhde gegründet wurde, positioniert sich als “Sofort-Lieferdienst für lokale Apotheken”. Dabei setzt das Startup nicht auf sogenannte Dark Stores, sondern “arbeitet eng mit lokalen und inhabergeführten Apotheken zusammen”. Die Gorillas-Gründer Jörg Kattner, Felix Chrobog und Ronny Shibley investierten neben den Brüdern Felix und Florian Swoboda bereits in First A. 

Mayd
Die Berliner Jungfirma Mayd, das von den McMakler-Gründer Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka gegründet wurde, liefert Medikamente aller Art innerhalb von 30 Minuten nach Hause oder an den Arbeitsplatz. Derzeit nur in Berlin, ab Mitte November dann auch in Hamburg und München. 468 Capital, Earlybird Venture Capital und Target Global investierten beriets 13 Millionen Euro in die Jungfirma.

Phaster
Das Berliner Unternehmen Phaster, das von Lukas Pfaffernoschke und Niklas Spiegel gegründet wurde, bezeichnet sich als “Pharmacy of the 21st Century”. Die sennder-Gründer Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker investierten gemeinsam mit YZR bereits rund 1 Million in die Jungfirma. “Der große Roll-Out ist für das erste Quartal 2022 anvisiert. Dann sollen auch Städte mit einer Einwohnerzahl von bis zu 500.000 dazukommen”, schreibt Apotheke Adhoc zum Konzept

Medikamendo
Das Hamburger Unternehmen Medikamendo, hinter dem unter anderem Logistik-Kenner Hanno Behrens steckt, liefert Medikamente in Kooperation mit Ärzten aus. “Ihre Medikamente erhalten Sie durch einen Boten Ihrer gewählten Apotheke am selben Tag geliefert. Das vom Arzt ausgestellte Rezept wird ebenfalls elektronisch an Ihre Lieferapotheke ohne Ihr Zutun übermittelt. Dies hat ebenfalls den großen Vorteil, dass Sie weder zum Arzt, noch zur Apotheke müssen”, heißt es zum Konzept.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.