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Bain Capital macht die Berlin Brands Group zum Unicorn
Das Privat-Equity-Unternehmen Bain Capital setzt voll und ganz auf die Berlin Brands Group (BBG). Zunächst einmal übernimmt Bain Capital den 40-Prozent-Anteil des bisherigen Investors Ardian. Im Zuge der Transaktion wird D2C-Pionier BBG mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar bewertet und erreicht damit Unicorn-Status. Details nennt das erfolgreiche E-Commerce-Unternehmen, zudem Marken wie Klarstein, auna und gehören, nicht. Mehrere Quellen – unter anderem manager magazin und Bloomberg – nennen 1,2 Milliarden Dollar als Bewertung.
Doch damit nicht genug! “Darüber hinaus hat sich BBG eine Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung in Höhe von 700 Millionen US-Dollar gesichert, um Wachstum zu finanzieren”, heißt es in der Presseaussendung. Auch nach dieser Finanzspritze halten Gründer “Peter Chaljawski und das Führungsteam” weiter die Mehrheit am Unternehmen, das 2005 gegründet wurde. Der E-Commerce-Riese plant, “das frische Kapital für den Ausbau seiner Lieferketten- und Logistikinfrastruktur und die Weiterentwicklung seiner eigenen Technologieplattform zu nutzen”.
Ansonsten plant das BBG-Team nun gezielt weitere Übernahmen. Geld dafür ist nun reichlich vorhanden. Ein “europäisches Bankenkonsortium” stellte dem Unternehmen erst im April dieses Jahres 200 Millionen Euro dafür zur Verfügung. “Das Gesamtvolumen macht BBG nun zum größten Aufkäufer erfolgreicher E-Commerce-Marken in Europa und zu einem der größten weltweit”, teilt das Unternehmen, früher als Chal-Tec, mit. Zuletzt übernahm die Berlin Brands Group etwa Sleepwise, Brunolie und Homeoutfit24.
BBG erwirtschaftete 2020 einen Umsatz in Höhe von 334 Millionen Euro. Über 900 Mitarbeiter:innen wirkten derzeit für das Unternehmen. Als Ardian 2015 bei BBG eingestiegen ist, lag der Umsatz gerade einmal bei 70 Millionen Euro. “Ardian dürfte seinen Einsatz in den letzten 6 Jahren auf 400 Mio. Dollar und mehr verfünf- bis verzehnfacht haben”, schreibt Exciting Commerce zur aktuellen Investmentrunde. Wie in Berlin zu hören ist, sollen sich neben Bain Capital auch Advent, KKR und Goldman Sachs für BBG interessiert haben.
Zum Hintergrund: In der Startup- und Digitalszene herrscht weiter extremes Thrasio-Fieber. Immer mehr junge Startups wollen kleinere Amazon-Händler (FBA – Fulfillment by Amazon) aufkaufen und deren Geschäfte weiterführen. In den USA brachte Thrasio dieses Konzept zuletzt sehr schnell zum ganz großen Erfolg. Zudem entdecken derzeit einige etablierte Shop-Betreiber – wie BBG – das Segment für sich – siehe “Alles Thrasio, oder was? Die Rückkehr der Klon-Kriege!“.
Tipp: Deutschland, Deine Einhörner – Der Club der magischen Startup-Einhörner
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