#Interview
“Ein Partner hat mittags eine halbe Flasche Whiskey getrunken”
Wie starten ganz normale Gründerinnen und Gründer so in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag? Wie schalten junge Unternehmerinnen und Unternehmer nach der Arbeit mal so richtig ab und was hätten die aufstrebenden Firmenlenker gerne gewusst bevor sie ihr Startup gegründet haben? Wir haben genau diese Sachen abgefragt. Heute antwortet August Ullrich, Gründer von O’Donnell Moonshine, einem jungen Alkohol-Startup aus Berlin. Bereits seit 2014 stellt das Team von O’Donnell “außergewöhnliche Spirituosen auf Weizenbrandbasis her”.
Wie startest Du in einen ganz normalen Startup-Arbeitsalltag?
Ich schaue morgens am Handy im Bett nach, ob etwas Spannendes über die Nacht eingetroffen ist. Danach gehe ich mindestens 30 Minuten duschen, für mich eine wichtige Zeit zum Nachdenken und den Tag vorzubereiten.
Wie schaltest du nach der Arbeit ab?
Am besten schalte ich ab, wenn ich es geschafft habe, die Screens – Handy, Laptop und Fernseher – geschlossen hinter mir zu lassen.
Was über das Gründer:innen-Dasein hättest du gerne vor der Gründung gewusst?
Wie viel Geduld man mitbringen muss. Dann hätte ich angefangen zu meditieren – jetzt ist es zu spät dafür.
Was waren die größten Hürden, die Du auf dem Weg zur Gründung überwinden musstet?
Auf andere Menschen und Meinungen vertrauen, um weiterzukommen – sowohl bei täglichen Fragen als auch bei Anteilen und strategischen Ausrichtungen.
Was waren die größten Fehler, die Du bisher gemacht hast – und was hast Du aus diesen gelernt?
Ein Glück habe ich bisher keine großen Fehler gemacht, oder welche, die ich als solche bezeichnen würden.
Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Startup?
Man muss sich sympathisch sein, dann finde ich die Qualifikation auf dem Papier nebensächlicher.
Welchen Tipp hast Du für andere Gründer:innen?
Überleg dir gut, wie die Konkurrenzsituation in deinem „Nischen“-Markt aussieht und ob ein weiterer „Player“ sinnvoll ist.
Ohne welches externes Tool würde dein Startup quasi nicht mehr existieren?
Shopify.
Wie sorgt ihr bei eurem Team für gute Stimmung?
Mit O’Donnell Moonshine!
Was war Dein bisher wildestes Startup-Erlebnis?
Am absurdesten sind immer Treffen mit der Old Economy. Wir haben den vielleicht auch selbst gewählten Druck, uns professionell zu präsentieren. Ü-60-Männer haben diesen anscheinend eher seltener. Viele denken aber auch, weil wir Schnaps herstellen, dass sie uns mit Geschichten über ihren Alkoholkonsum imponieren oder uns diesen einfach direkt vor Ort vorführen können. Ein Partner, nicht aus der Getränkebranche, hat mittags eine halbe Flasche Whiskey getrunken – das Meeting war dann dementsprechend interessant.
Tipp: Wie sieht ein Startup-Arbeitsalltag? Noch mehr Interviews gibt es in unserem Themenschwerpunkt Gründeralltag.
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