#Zahlencheck
Verluste bei Clue sinken auf 5,6 Millionen Euro
Das Berliner Startup Clue, eine millionenschwere Zyklus- und Fruchtbarkeits-App, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2019. Das Unternehmen erwirtschaftete demnach im Berichtszeitraum einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 5,6 Millionen Euro. In den Jahren zuvor waren es mit 6,7 Millionen bzw. 6,8 Millionen leicht mehr. Insgesamt kostete der Aufbau von Clue bereits 27,6 Millionen.
Bis Ende 2019 flossen rund 28,7 Millionen Euro in die Jungfirma, die 2013 von Ida Tin und Hans Raffauf gegründet wurde. Zu den Investoren der Jungfirma gehören große Namen wie NGP Capital, Union Square Ventures und Mosaic Ventures. In den vergangenen Monaten sicherte sich das Unternehmen zudem weitere Gelder – was auch nötig war. Zitat aus dem Jahresbericht: “Die Gesellschaft hat zur Sicherstellung der Liquidität im Geschäftsjahr 2019 Wandeldarlehen von Bestandsinvestoren in Anspruch genommen, die im Rahmen einer Series C Finanzierungsrunde im Jahr 2020 gewandelt wurden. Mit dem Beschluss vom 17. Januar 2020 wurde die Series C Finanzierungsrunde beschlossen und am 24. Februar 2020 im Handelsregister eingetragen. Insgesamt wurden im Rahmen der Series C bis zum heutigen Tage Kapitaleinlagen in Höhe von 10,5 MEUR von Bestands- und Neuinvestoren geleistet”.
Der verlustreiche Aufbau von Clue kann somit erst einmal weitergehen, das Startup braucht aber auch in diesem Jahr wieder frisches Geld! Das Corona-Jahr war aber auch für Clue nicht leicht: “So wurde die Geschäftsentwicklung insofern gebremst, dass sich die für Mitte 2020 geplante Finanzierungsrunde größtenteils verschoben hat. Um die Auswirkungen der verringerten Auslastung der Belegschaft durch das Ausbleiben der Produktpartnerschaften sowie die finanziellen Auswirkungen der verzögerten Kapitalerhöhung abzufangen, wurden ab Juni 2020 drei Betriebsabsteilungen für voraussichtlich sechs Monate in Kurzarbeit geschickt”. Zuletzt wirkten durchschnittlich 65 Mitarbeiter:innen für Clue.
Fakten aus dem Jahresabschluss 2019
* Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag die Größenmerkmale einer kleinen GmbH im Sinne von § 267 Abs. 1-3 HGB auf.
* Die Gesellschaft hat zur Sicherstellung der Liquidität im Geschäftsjahr 2019 Wandeldarlehen von Bestandsinvestoren in Anspruch genommen, die im Rahmen einer Series C Finanzierungsrunde im Jahr 2020 gewandelt wurden. Mit dem Beschluss vom 17. Januar 2020 wurde die Series C Finanzierungsrunde beschlossen und am 24. Februar 2020 im Handelsregister eingetragen. Insgesamt wurden im Rahmen der Series C bis zum heutigen Tage Kapitaleinlagen in Höhe von 10,5 MEUR von Bestands- und Neuinvestoren geleistet.
* Da die Gesellschaft davon ausgeht, im ersten Quaral 2021, entweder eine Series D Finanzierungsrunde oder einen Darlehensvertrag mit einem Startup-erfahrenen Darlehensgeber in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro erfolgreich abzuschließen, um damit die notwendige Liquidität zu erhalten, wurde der Jahresabschluss unter Zugrundelegung der Going-Concern-Prämisse aufgestellt.
* Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 65 Mitarbeiter (Vorjahr: 50 Mitarbeiter) ohne Geschäftsführung beschäftigt.
* Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die damit einhergehende Atemwegserkrankung COVID-19 breitet sich weltweit mit hoher Dynamik aus. Durch die zur Eindämmung der Pandemie umgesetzten Maßnahmen, insbesondere Kontaktverbote, Schließung von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen sowie Grenzschließungen nimmt das Risiko einer globalen Rezession zu und negative Auswirkungen auf Investitionsfreudigkeit von Unternehmen sind zu erwarten. So wurde die Geschäftsentwicklung insofern gebremst, dass sich die für Mitte 2020 geplante Finanzierungsrunde größtenteils verschoben hat. Investoren hatten signalisiert, dass sie derzeit frisches Kapital vorrangig Unternehmen zur Verfügung stellen, in die sie bereits investiert waren. Ferner wurden einige Projektpartnerschaften, die für 2020 angedacht waren, nicht weiterverfolgt oder durchgeführt. Um die Auswirkungen der verringerten Auslastung der Belegschaft durch das Ausbleiben der Produktpartnerschaften sowie die finanziellen Auswirkungen der verzögerten Kapitalerhöhung abzufangen, wurden ab Juni 2020 drei Betriebsabsteilungen für voraussichtlich sechs Monate in Kurzarbeit geschickt.
Clue im Zahlencheck
2019: 5,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018: 6,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 6,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 4,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 2,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.