“Durch Coaching bin ich ein besserer Chef geworden”
Bei Protofy bieten wir allen im Team Coachings an. Nach diesem Artikel bekam ich viele Fragen. Warum macht ihr das? Was bringt das konkret? Und wie seid ihr das Thema angegangen? Viele Gründer:innen sind unsicher, ob ein Coaching etwas für sie wäre. Ich verstehe das. Als ich vor sechs Jahren selbst das erste Mal einem Coach gegenüber saß, war ich auch skeptisch. Ich hatte den Termin auf Empfehlung eines Freundes gebucht, war durchaus interessiert und gespannt, aber ich hatte kein konkretes Thema, das ich besprechen wollte. Würde mir das alles überhaupt etwas bringen?
Persönliche Entwicklung als Lebensziel
Doch schon nach zwei Sessions war mir klar: Coaching ist genau mein Ding. Ich war begeistert und meine Sorge, ich hätte nichts zu besprechen, war unbegründet. Es sind immer Themen da, bei jedem. Jedes Mal kommt etwas Neues auf den Tisch – ich fand und finde das immer noch unglaublich spannend.
Bis heute treffe ich mich einmal im Monat mit meiner Coachin. Die Gespräche mit ihr helfen mir, meine Gedanken zu strukturieren, zu reflektieren, andere Perspektiven einzunehmen. Das ist nicht nur wertvoll für meinen Job als Geschäftsführer bei Protofy, sondern wirkt sich ganzheitlich auf meinen Alltag aus. Durchs Coaching bin ich ruhiger und gelassener geworden und hoch motiviert, an mir zu arbeiten. Persönliche Weiterentwicklung ist jetzt ein Lebensziel von mir. Wie kann ich ein besserer Leader, ein besserer Freund, ein besserer Zuhörer oder auch Partner sein?
Coaching ist harte Arbeit
Keine Frage – der Weg dahin ist nicht immer einfach. Coaching ist harte Arbeit und manchmal auch verdammt unbequem. Ein Coach berät dich nicht, entscheidet nichts für dich, sagt dir nicht, was du tun oder lassen sollst. Er oder sie begleitet dich auf dem Weg zu einem Ziel, stellt die richtigen Fragen im richtigen Moment, aber nachdenken, Schlüsse ziehen und entscheiden muss man selbst.
Doch genau das macht es für mich so nachhaltig wertvoll. Als ich begriff, dass niemand außer mir für meine Situation verantwortlich ist, dass ich mein Leben und meine Art zu arbeiten selbst gestalten kann und muss, fing ich an, mich mit Themen auseinanderzusetzen, denen ich bis dato aus dem Weg gegangen war.
Glaubenssätze auflösen
Ich habe Glaubenssätze aufgelöst, die teils seit Jahrzehnten fest in mir verankert waren. Einer von diesen Glaubenssätzen war: „Ein guter Chef ist ein fleißiger Chef.“ Davon war ich lange überzeugt, was sicherlich auch an meiner Vergangenheit als Leistungssportler liegt. Ich hatte früh verinnerlicht, dass man für Erfolg nun mal viel trainieren muss. Im Leistungssport mag das stimmen – in der Businesswelt nicht unbedingt. Heute lautet mein Glaubenssatz: „Ein entspannter Chef ist ein guter Chef.“ Es klingt so simpel, aber für mich war diese Erkenntnis tatsächlich life-changing. Ich nehme mir seither gezielt Auszeiten, strukturiere meine Termine anders, bin entspannter, kann besser nein sagen – und bin dadurch sogar mehr und verlässlicher für mein Team da als vorher. Durch Coaching bin ich ein besserer Chef geworden.
Startet so früh wie möglich
Coaching ist kein Allheilmittel, aber es schafft Klarheit, es inspiriert, es beschleunigt und ermöglicht vieles. In Start-ups fehlen oft Mentoren wie es sie im klassischen Konzernumfeld gibt. Gründer:innen arbeiten in der Regel auf Augenhöhe. Ein Coach, der einen challenged und dabei hilft, aufs nächste Level zu kommen, kann dann ein guter Ersatz für einen Mentor sein. Ganz gleich, ob man wie ich länger mit einer Person zusammenarbeitet oder gezielt ein paar Stunden bei einem Coach zu einem konkreten Thema bucht.
Doch viele Gründer:innen scheuen die Investition. Und ja, Coaching kostet. Aber das Investment zahlt sich auf jeden Fall aus – und das gleich mehrfach. Ich werde hier an anderer Stelle noch konkret über Zahlen sprechen und berichten, was sich bei Protofy verändert hat, seitdem wir dem gesamten Team Coachings ermöglichen.
Bis dahin lautet mein Rat: Probiert es aus. Startet jetzt! Es kann wirklich nicht früh genug sein.
Im nächsten Teil der Serie “Coachings in Startups“: Wie man den richtigen Coach findet
Über den Autor
Moritz Mann ist Gründer der beiden Hamburger Unternehmen Stadtsalat und Protofy, bei dem er Geschäftsführer ist. Der Digital-Enthusiast stieg er direkt nach seinem Master in „International Business“ als Intrapreneur bei PokerStrategy.com ein. Für Moritz gehört Scheitern zum Leben, das hat ihn sowohl der Leistungssport als auch sein erstes Unternehmen Feelgood gelehrt. 2015 nutze er die strategischen Learnings daraus und gründete Protofy. Damit macht er die Essenz aus der Arbeitsweise erfolgreicher Start-ups für den Mittelstand nutzbar, um ihn zu digitalisieren. Moritz beschäftigt sich viel mit Ideen, die unsere Gesellschaft innovativer und unser Leben lebenswerter werden lassen.
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